H-Track Aktuatoren

Elektrohydraulische Aktoren optimieren Stoßfestigkeit

Thomson Industries, Hersteller linearer Antriebslösungen, hat einen elektrohydraulischen Aktuator mit der Verstellkraft von Hydraulikzylindern eingeführt, der ohne deren komplexe Infrastruktur und aufwändiges Handling des Druckmediums auskommt.

Thomson hat einen elektrohydraulischen Aktuator mit der Verstellkraft von Hydraulikzylindern eingeführt. © Thomson

Trotz ihrer kompakten Bauform bewegen Aktuatoren der Modellreihe H-Track von Thomson Warner Linear Lasten bis zu 21.350 Newton. Damit eignen sie sich für Anwendungen mit begrenztem Platzangebot, die auf eine hohe Verstellkraft und Stoßfestigkeit angewiesen sind. Hierzu zählen beispielsweise die Betätigung eines Schneepflugschilds, Pflüge und Sprühbalken in der Landwirtschaft, Mähwerkheber oder die Kippmulden kleinerer Nutzfahrzeuge.

„Die Spezifizierung von Komponenten, die eine hohe Kraft im kompakten Format liefern, ist jetzt möglich, wobei die Vorteile eines elektrisch angetriebenen Aktuators weiterhin genutzt werden können“, erklärt Anders Karlsson, Produktspezialist für Linearaktuatoren bei Thomson. Das Konzept aus Ausgleichsbehälter und Pumpenkonfiguration ergebe ein Hydrauliksystem in Miniaturformat. „Das Ergebnis ist ein extrem kompakter elektrohydraulischer Aktuator, der für hohe Lasten ausgelegt ist und selbst hohen Stoßbelastungen widersteht, weil die fluid-gestützte Aktorik durch Dämpfung die Bauteile des Aktuators schützt“, so Karlsson.

Kraftdichte und Stoßfestigkeit
Systeme mit Hydraulikzylinder erfordern einen komplexen Aufbau aus Schläuchen, Pumpen, Ventilen und Ausgleichsbehältern. Diese Infrastruktur ist von der Installation über die Nutzung bis zur Wartung in der Regel recht kostenintensiv, während das Fluid selbst ein sorgsames Handling erfordert. Die H-Track Aktuatoren lösen dieses Problem mittels einer miniaturisierten Hydraulikpumpe, die von einem Gleichstrommotor angetrieben wird. Pumpe, Zylinder und Ausgleichsbehälter bilden eine autarke Einheit, die in einem kompakten Gehäuse etwa von der Größe eines Kugelgewindetrieb-Aktuators Platz findet. Dieser Hybridaktuator hat eine Nennkraft von 21 Kilonewton und erreicht Verfahrgeschwindigkeiten von knapp 100 Millimeter pro Sekunde. Die Anwender können zwischen unterschiedlichen Pumpen- und Motorversionen wählen, um ihr System auf eine höhere Tragzahl oder Geschwindigkeit zu optimieren, als dies normalerweise mit Kugelgewindetrieben möglich wäre.

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Die Nutzung von Hydraulikkraft zur Erzeugung einer linearen Bewegung bietet darüber hinaus als Nebeneffekt eine wirksame Dämpfung. Somit hält ein solches System Stoßlasten stand, die andernfalls die Kugelgewindespindel oder Kolbenstange verbiegen würde – insbesondere, wenn die Stoßlast bei ausgefahrenem Aktuator auftritt.

Flexible Konfiguration und Einsatzmöglichkeiten
Die Möglichkeit, mehrere Pumpen- und Zylindergrößen zu konfigurieren, erlaubt es Thomson, Varianten des H-Track mit individuellen Geschwindigkeiten und Tragzahlen zu produzieren. Die einzigartige Architektur aus Pumpe und Ausgleichsbehälter minimiert zudem die Anzahl der Komponenten und optimiert zugleich die Volumen/Druck-Differenz. Ein patentiertes Doppeltank-Wechselventil mit Gegendruckausgleich erhöht zusätzlich den Wirkungsgrad.

Er eignet sich für Anwendungen mit begrenztem Platzangebot, die auf eine hohe Verstellkraft und Stoßfestigkeit angewiesen sind. © Thomson

Der H-Track Aktuator ist eine Lösung für Anwendungen mit beengtem Einbauraum, bei denen normalerweise ein Gewindetrieb zum Einsatz käme, die jedoch von einer höheren Verstellkraft, Geschwindigkeit oder Stoßfestigkeit profitieren würden. Dasselbe gilt für Anwendungen, für die Hydraulikzylinder die übliche Wahl wären, bei denen aber die externe Infrastruktur aus Pumpe und Schläuchen zu viel Platz einnehmen oder einen zu großen Wartungsaufwand bedeuten würde. Zu typischen H-Track-Anwendungen gehören Schneepflüge, Ackerpflug-Tiefensteuerungen, Transporte großer Feldspritzen oder Mähwerkheber.

Zusätzlich zu ihrer hohen Verstellkraft und Widerstandsfähigkeit eignen sich die elektrohydraulischen H-Track Aktuatoren für den Einsatz unter erschwerten Bedingungen. Gegen das Austreten des Hydraulikfluids sind sie hermetisch abgedichtet. Außerdem erfüllen sie die Schutzarten IP67 und IP69K für statische Lasten, IP65 für dynamische Lasten und sind auf 500 Stunden Salzsprühnebelfestigkeit getestet. Nicht zuletzt haben diese Modelle einen breiten Betriebstemperatur-Bereich von minus 40 bis plus 82 Grad Celsius. Die Aktuatoren sind in Hublängen von bis zu 406 Millimeter erhältlich. as

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