CAM-System

Formenvielfalt am PC

Kaum noch ein Teil wird heutzutage mit nur einer Bearbeitungsart hergestellt. Davon kann Stammberger Werkzeugbau ein Lied singen. Die Teilehersteller in Bad Rodach nutzen in der CAM-Lösung Hypermill von Open Mind bevorzugt die Zyklen Konturfräsen, Profilschlichten, 5-Achs-Restmaterialbearbeitung, 5-Achs-Bohren sowie die automatische Rohteilnachführung.

Formenbau, Maschinenbau und Prototypen – diese drei Schlagworte hat sich Stammberger Werkzeugbau auf die Fahnen geschrieben. Das Unternehmen hat seinen Namen ursprünglich durch die Intension, komplette Werkzeuge zu bauen, bekommen. Mittlerweile aber hat man sich auf die Fertigung von Komponenten wie Schieber, Schräg- und Profilauswerfer, auch komplexer Formensätze, spezialisiert und damit seinen Markt gefunden. Auch spezifische Teile für andere Branchen werden gefertigt.

Das Unternehmen wurde 1995 von Wolfgang Stammberger gegründet, zunächst im Nebenerwerb. Der junge Werkzeugbau-Spezialist hatte bei seinem damaligen Arbeitgeber festgestellt, dass man dort zwar über großes Wissen und handwerkliches Können verfügte, die eingesetzte Technik, wie CAM und Werkzeugmaschinen, aber nicht mehr dem Stand der Technik entsprach. „Das können wir besser!“ - Seine Schlussfolgerung führte dann zu der Neugründung. Bereits 1997 hatte Stammberger mit seinem ersten DMG-Bearbeitungszentrum so viele Aufträge, dass er seinen Nebenerwerbsbetrieb in einen Vollerwerb umwandelte. Im gleichen Jahr führte er auch Hypermill von Open Mind Technologies ein. „Wir wollten auf jeden Fall ein integriertes CAD-/CAM-System, mit besonderer Eignung für den Werkzeug- und Formenbau“, berichtet Stammberger von dem vorausgegangenen Auswahlverfahren. Am Ende standen noch zwei Systeme zur Auswahl. „Den Zuschlag erhielt das System Hypermill/Hypercad, weil es im Bereich der Freiformflächen die Nase vorn hatte.“

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Ein Meilenstein war die Anschaffung des ersten 5-Achs-Bearbeitungszentrums 1999. Stammberger war damit einer der beiden Open Mind Kunden, die weltweit als Erste die 5-Achs-Technik einführten. Danach wurden nur noch 5-Achs-Zentren angeschafft, dazu eine Koordinatenmessmaschine 2003 und eine Erodiermaschine 2005. Mit modernster Technik für beste Arbeitsergebnisse lag Stammberger richtig, denn das Unternehmen wuchs stetig. Heute hat Stammberger 12 Mitarbeiter und ein nagelneues Fabrikationsgebäude. Dieses erlaubte nun die Anschaffung eines großen Bearbeitungszentrums DMG DMU 200 P, welches das Spektrum möglicher Teile deutlich erweiterte.

„Es gibt ja kaum noch ein Teil, bei dem nur eine Bearbeitungsart von Nöten ist“ erklärt Stammberger. Er lässt das gesamte Leistungsspektrum des CAM-Systems Hypermill ausnutzen. Als besonders hilfreich werden die Zyklen Konturfräsen, Profilschlichten, 5-Achs-Restmaterialbearbeitung, 5-Achs-Bohren sowie die automatische Rohteilnachführung geschätzt.

Das CAM-System soll dem Anwender die NC-Programmerstellung möglichst einfach machen und zugleich dafür sorgen, dass die Performance der jeweiligen Werkzeugmaschine voll ausgenutzt werden kann. Besonderheiten des Systems sind, dass dem Anwender mithilfe der Bedienmasken aufgabenorientiert nur praktikable und sichere Möglichkeiten an die Hand gegeben werden und nicht alle theoretisch denkbaren Varianten. Der Anwender kann dabei aber alle Bearbeitungsarten, 2D, 3D, 5 Achsen sowie auch Fräsdrehen, aus einer einheitlichen Benutzeroberfläche heraus programmieren.

Individuell angefertigt

Eine weitere Spezialität des CAM-Systems ist die Bearbeitung mit indexierten Achsen. Da die erreichbare Vorschubgeschwindigkeit von der langsamsten Achse bestimmt wird, besteht das Geheimnis einer erfolgreichen 5-Achs-Simultanbearbeitung nicht in der Erzeugung von Bewegung, sondern vielmehr in der gezielten Vermeidung und in einer Harmonisierung der Achsen. Hypermill indexiert darum automatisch die Achsen, die nicht benötigt werden. Nur an den Stellen, an denen das nicht geht, wird voll simultan gefahren. Eine weitere Stärke ist die automatische Kollisionsvermeidung. Auch bei komplexen Bewegungen entstehen kollisionsfreie NC-Wege. Außerdem stellt das System wirkungsvolle Simulationsmöglichkeiten zur Verfügung.

Mit Hilfe des CAD-Systems Hypercad und der CAM-Lösung beherrschen die Teilehersteller in Bad Rodach alle nötigen Prozessschritte von der Übernahme der Kundendaten über die Analyse und das Aufbereiten mit Hypercad, der NC-Programmierung, des Postprocessings und der Übergabe an die Maschinen.

Für die Übernahme der 3D-Daten werden bei Stammberger IGES und STEP genutzt, mit einer klaren Tendenz zu STEP. Wolfgang Stammberger sagt dazu: „Über Direktschnittstellen zu den CAD-Systemen einzelner Kunden denken wir nach, haben sie aber bisher nicht gebraucht.“ Da CAD und CAM hier integriert sind, kann die NC-Programmierung direkt auf die Geometrie aufgesetzt werden, eine weitere Datenübertragung ist nicht notwendig. Nach der Erstellung der einzelnen NC-Programme folgt das Postprocessing. Alle hier verwendeten „PPs“ wurden individuell von Open Mind angefertigt und laufen zur „großen Zufriedenheit“ von Stammberger. ee

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