Neue Technologien
Die Trends 2023
Von der Energiewende über Digitalisierung, Umwelt- und Klimaschutz bis hin zur künstlichen Intelligenz – die Aufgaben für das neue Jahr wiegen schwer. Einige technische Tends und wirtschaftliche Ausblicke haben wir hier zusammengefasst.
Eaton: Energiewende – Deutschland hinkt hinterher
Eine aktuelle Studie zeigt, dass die nordischen Länder bei der Vorbereitung auf die Energiewende mit am besten aufgestellt sind, während Länder wie Großbritannien und Deutschland hinterherhinken. Der Energy Transition Readiness Index (ETRI) 2022 bewertet und vergleicht die Bereitschaft für die Energiewende der Strommärkte von 13 europäischen Ländern. Deutschland und das Vereinigte Königreich sowie Irland, Italien, Polen, Spanien und die Schweiz erhielten im Fortschritts-Ranking eine 3, die niedrigste Bewertung im Bericht. Deutschland belegt zudem den letzten Platz. Mit einem Fortschritts-Ranking von 5 schneidet Finnland im ETRI 2022 am besten ab, während Dänemark, Norwegen und Schweden mit 4 bewertet wurden. Frankreich und die Niederlande erhielten ebenfalls diese Einstufung. Die Länder, die in der Rangliste ganz oben stehen, verfügen über Flexibilitätsmärkte, die einen fairen, transparenten und einfachen Zugang ermöglichen, während die Länder, die in der Rangliste ganz unten stehen, mit Investitionshindernissen wie Verzögerungen beim Netzzugang und ungünstigen Flexibilitätsmärkten kämpfen.
Eaton Electric
SAS: Digitaler Zwilling wird 2023 zur Hauptfigur
„2023 wird der Digitale Zwilling zur Hauptfigur. Es wird mehr spezialisierte Anwendungen geben, die sich ganz zielgerichtet auf Use Cases in den Bereichen Energieversorgung, Infrastrukturoptimierung und industrielle Fertigung (insbesondere Petrochemie, Truck/Automotive) richten.“ Diese Entwicklung für das IoT sagt Jason Mann, Vice President Internet of Things (IoT) bei SAS, für 2023 voraus. Advanced Analytics, KI, Streaming Analytics und Machine Learning treiben in Kombination mit IoT-Technologien Entwicklungen wie Smart Factories und Grid-Infrastrukturen voran. Darüber hinaus sieht Mann folgende IoT-Trends:
- Automatisierte Machine-Learning-Modelle für Low Code und No Code: Industrialisierte KI wird entsprechende AutoML-Modelle in der Breite verfügbar machen. Beschleunigt wird diese Entwicklung durch eine einfache Bereitstellung über Self-Service-Marktplätze und zusätzlich buchbare Servicepakete, die eine individuelle Anpassung und die Implementierung erleichtern.
- KI-Lösungen für industrielle Bildverarbeitung: Produktionsunternehmen werden immer stärker auf Technologien setzen, die auch Facharbeiter an der Linie nutzen können.
- Edge Devices und Cloud: Hyperscaler wie Microsoft, AWS oder Google bringen Cloud-Dienste zunehmend direkt auf Edge Devices. Das Ergebnis: eine schnellere Einführung von IoT-Analytics und bessere, datenbasierte Entscheidungen.
SAS
IDS: Mit KI den Blick für Neues schärfen
Trotz magerer Konjunkturaussichten und steigender Energiepreise blickt IDS optimistisch ins Jahr 2023. Der Auftragseingang ist nach wie vor gut und auch im Hinblick auf die Lieferfähigkeit stehen die Signale auf grün. „Wir entwickeln und fertigen mit Hochdruck neue Hardwareplattformen mit planbarer Halbleitertechnologie“, sagt IDS-Geschäftsführer Jan Hartmann. Unter anderem treibt der Industriekamerahersteller das Thema KI voran. „IDS möchte Anwendenden den Zugang zu dieser Schlüsseltechnologie weiter erleichtern, vermeintliche Einstiegshürden abbauen und mit einfach zu handhabenden Bildverarbeitungskomponenten helfen, dringend nötige Automatisierungsprozesse anzustoßen“, betont IDS-Gründer und -Eigentümer Jürgen Hartmann. „Wir sind aus der Krise gestärkt hervorgegangen und erwarten eine positive Marktentwicklung“, resümiert Jürgen Hartmann.
Auch das Thema Nachhaltigkeit steht oben auf der Agenda. IDS hat dies fest in seinen Jahreszielen verankert und will den CO2-Ausstoß um weitere 5 % reduzieren.
IDS – Imaging Development Systems
Lufthansa Industry Solutions: Ein Jahr der KI
Lufthansa Industry Solutions gibt einen Ausblick auf das KI-Jahr 2023 in fünf Thesen:
1. KI ist keine Zukunftsmusik, sondern Gegenwart
KI kommt mittlerweile im Geschäftsleben überall zum Einsatz: sei es in der Produktion, dem Personalwesen, im Kundenservice oder bei der Steuerung der Lieferkette. Auch im alltäglichen Leben werden immer mehr Geräte und Prozesse über Embedded KI gesteuert. Im Unternehmensumfeld arbeiten KI und IoT immer enger zusammen.
2. Große wie kleine Unternehmen können KI nutzen, ohne Experten sein zu müssen
KI ist nicht nur großen Konzernen mit breiter Technologie-Expertise vorbehalten. Auch der Mittelstand kann heute auf komplexe KI-Anwendungen zurückgreifen, ohne sie selbst entwickeln zu müssen. Dies gelingt über Software-as-a- Service (SaaS)- und Low-Code-Lösungen, die inzwischen vielfältig verfügbar sind und einfach über Schnittstellen als Module eingebunden werden.
3. Der Weg zum nachhaltigen Wirtschaften gelingt nur mit KI
Sustainability ist eines der Top-Themen für die Wirtschaft. Unternehmen müssen ihre Daten-, Rohstoff- und Warenströme immer im Auge behalten. Dabei sind die Firmen auf intelligente maschinelle Unterstützung angewiesen. So werden mit Hilfe von KI beispielsweise Lieferketten optimiert und überprüft, Recycling-Prozesse schon in der Produktdesign-Phase konzipiert oder auch effiziente Frachtrouten aufgestellt.
4. KI wird zum willkommenen Kollegen
In vielen Unternehmen begleitet die Belegschaft die Einführung von KI skeptisch. Aber es geht nicht darum, menschliche Arbeitskraft zu ersetzen. Stattdessen unterstützt die KI dabei, menschliche Fähigkeiten und Fertigkeiten zu verbessern. KI entlastet die Mitarbeiter von Routineaufgaben und schafft Raum für kreative Tätigkeiten. Mitarbeiter werden daher von KI profitieren und mehr Erfüllung in ihrer Arbeit finden. Den Unternehmen hilft die Technologie ein Stück weit, ihren Fachkräftemangel zu lindern.
5. KI wird gezähmt, aber nicht kaputtreguliert
KI bietet vielfältige Möglichkeiten, die bis hin zur Massenüberwachung oder Manipulation reichen können. Deshalb bedarf es einer wirksamen und transparenten Regulierung, um Missbrauch zu verhindern und Berührungsängste abzubauen. So plant beispielsweise die EU in diesem Jahr mit dem AI Act, fragwürdigen KI-Anwendungen klare Grenzen zu setzen.
Lufthansa Industry Solutions