Instandhaltung

Die dritte Komponente

Der Hallenheizungsbauer Kübler gehört zu den Innovativen seiner Branche. Bereits mehrfach wurde er für seine Energie sparenden Anlagenkonzepte ausgezeichnet. Seit diesem Sommer hat das Unternehmen damit begonnen, sein neues und bislang wirtschaftlichstes Wärmekonzept zu installieren. Das Besondere daran ist die Integration von sparsamer Hallenheizung, effizienzsteigernder Steuerung und innovativer Restwärmenutzung.

Um 15 Prozent besser: Hybridsystem zur Hallenheizung (Mitte: Restwärmenutzungsmodul; rechts und links: Dunkelstrahler)

Wenn es um die wirtschaftliche Beheizung von Produktions- oder Lagerhallen geht, zählt die wirkungsgradoptimierte Infrarottechnologie aus dem Hause Kübler seit vielen Jahren zu den effizientesten Systemen, die der Markt zu bieten hat. Mit seiner neusten Entwicklung geht das Ludwigshafener Unternehmen nun noch einen entscheidenden Schritt weiter. Um genau zu sein: Im Vergleich zu seinen bisherigen, bereits höchst energieeffizient arbeitenden Systemen steigert Kübler mit seinem neuen Hybrid-System die Effizienz um abermals bis zu 15 Prozent.

Dass diese Steigerung keine theoretische Utopie, sondern in der betrieblichen Praxis tatsächlich erreichbar ist, zeigen erste realisierte Projekte: „Zuerst war es lediglich zu Testzwecken, dass wir das Hybrid-System in einer Niederlassung realisiert haben. Die Ergebnisse waren so überzeugend, dass wir die nächste nachgezogen haben und derzeit die anderen Standorte prüfen“, sagt Hans-Peter Kauderer, Gründer und Aufsichtsrat der Stuttgarter Mateco AG, einem Anbieter und Vermieter von Hebe- und Arbeitsbühnen. Das neueste und – wie das Unternehmen selbst formuliert – „bislang wirtschaftlichste Wärmekonzept“ von Kübler ist seit seiner Markteinführung im Frühsommer dieses Jahres bundesweit bereits mehrfach installiert worden.
Thomas Kübler, Geschäftsführer des gleichnamigen Familienunternehmens beschreibt das Besondere am neuen System. „Unter Hybrid versteht man gemeinhin ein System, das zwei Technologien miteinander kombiniert. Unser Hybridsystem verknüpft die Infrarotheizungstechnik mit der konventionellen hydraulischen Warmwasser-Heizung. Und dies tut es, indem wir unsere Heizungs- und Steuerungssysteme jetzt mit einer dritten Komponente kombinieren: unserer neu entwickelten Restwärmenutzung.“

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Dieses Restwärmenutzungssystem namens Opus X für die Infrarotheizungen von Kübler ist ein technologischer Hingucker. Denn eigentlich gilt die wirtschaftliche Restwärmenutzung bei Infrarotheizungssystemen, sprich Dunkelstrahlern, als nur in Ausnahmefällen realisierbar. Infrarottechnologie und Brennwerttechnologie galten bislang als schlecht vereinbar, weil die Effizienz von Infrarotsystemen von der Temperaturhöhe in den Strahlungsrohren abhängt, während die Brennwerttechnologie mit geringerer Temperatur zunehmend effizienter wird. „Mit Opus X ist es uns gelungen, ein System auf den Markt zu bringen, das die wirtschaftliche Nutzung der im Abgas von Hallenheizungsanlagen enthaltenen Energie ermöglicht“, sagt Firmenchef Kübler. Bislang ging diese Energie weitgehend verloren.

Das Funktionsprinzip des Restwärmenutzungssystems ist im Grunde einfach: Die im Abgas enthaltene Energie wird entzogen und an ein Speichermedium (meist Wasser) übertragen. Ein Pufferspeicher nimmt das Heißwasser auf, das dann je nach Bedarf in ein gewöhnliches Pumpen-Warmwasser-Heizungsnetz eingespeist wird. Die so zurück gewonnene Energie kann für Brauchwasser oder zur warmwasserbasierten Beheizung verwendet werden. Zum Beispiel von Büro- oder Sozialräumen, die an Industriehallen angeschlossen sind. Diese Maßnahme verbessert die Energiebilanz der Hallenheizung erheblich!
Dass dies fast ohne zusätzliche Verbrauchskosten geschieht, dürfte viele Hallenbetreiber hellhörig werden lassen. Insgesamt können durch Opus X bis zu 15 Prozent Wärme zurück gewonnen werden. Dazu Thomas Kübler: „Diese Zahl, zusätzlich zu unseren ohnehin extrem energieeffizienten Infrarotsystemen, markiert für uns einen Quantensprung in der wirtschaftlichen Hallenbeheizung.“ Und noch eine Zahl lässt aufhorchen: Im Gesamtsystem lässt sich ein feuerungstechnischer Wirkungsgrad von bis zu 108 Prozent realisieren. Die Großraum-Beheizung wird damit deutlich wirtschaftlicher als bisher.

Michael Stöcker

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