Additive Fertigung

Einfach mal probieren

Immer mehr Hersteller von Rapid-Prototyping-Anlagen und Dienstleister stellen ihre Maschinen zur Verfügung, damit Kunden darauf dreidimensionale Prototypen aus eigenen CAD-Sätzen drucken können. Inzwischen ist fast jedes Verfahren vertreten und damit steht auch eine große Auswahl an Werkstoffen zur Verfügung.

Die Gründe, Rapid-Prototyping-Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, sind vielfältig: Entweder will ein Unternehmen einfach mal mit generativen Fertigungsverfahren experimentieren, ohne direkt in eine eigene Anlage investieren zu müssen. Vielleicht muss ein einmaliger Auftrag abgearbeitet werden und beim nächsten wird ein anderes Verfahren benötigt; ein RP-Anwender benötigt kurzfristig mehr Kapazitäten oder möchte einen anderen Werkstoff ausprobieren. Angebote wie die Teilefabrik von Alphacam oder der Onlineservice von Materialise sind hier eine gute Möglichkeit.

Die Alphacam-Teilefabrik ist ein Internetportal zur Auftragsfertigung thermoplastischer Bauteile mittels FDM (Fused Deposition Modeling). Der Kunde kann hier vom kleinen Anschauungsmuster, über einen großen Funktionsprototyp bis zu Bauteilen in größerer Stückzahl alles in Auftrag geben und dabei unterschiedliche Werkstoffe wählen: etwa ABS, Polycarbonat, PC-ABS, PPSU und das aus dem Flugzeugbau bekannte Ultem 9085. Alphacam hat bereits seit 20 Jahren Erfahrung mit Rapid Prototyping und baut die Teile etwa auf Stratasys-Fortus900mc-Anlagen mit einem Bauraum von 900 x 600 x 900 mm.

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Rund um die Uhr steht auch der Online-Service von Materialise zur Verfügung. Den Kunden stehen hier mehrere Verfahren zur Auswahl: 33 Stereolithographie-Anlagen, darunter 12 Mammut-Anlagen mit einer Baufläche von 2100 x 700 x 800 mm, 23 FDM-Anlagen, 15 Laser-Sinter-Stationen, eine PolyJet-Anlage und 2 3D-Printer betreibt Materialise für diesen Dienstleistungsbereich. Angefangen hat das Unternehmen bereits 1997 mit einem Stereolithographie-Service. Auch heute noch gibt es den NextDay-Stereolithographie-Service: Ist die Bestellung bis um 12 Uhr mittags abgegeben, wird der Prototyp innerhalb von 24 Stunden geliefert. Diese NextDay-Prototypen eignen sich jedoch vor allem für die erste Beurteilung des Designs, denn um die Liefergeschwindigkeit zu erreichen beträgt die Schichtdicke bei diesen Modellen 0,15 mm.
Neben den Anlagenherstellern gibt es natürlich viele Werkzeug- und Formenbauer, die Rapid Prototyping inzwischen als Dienstleistung anbieten. Auf der makeyourown-Seite der Sauer & Sohn KG können Kunden ihre 3D-CAD-Daten hochladen, sich ein Angebot erstellen lassen und dann online freigeben. Aus Kunststoff werden die Prototypen mit einem PolyJet-Matrix-3D-Drucker oder per Lasersintern hergestellt, metallische Prototypen baut der Dienstleister per Selective Laser Melting (SLM).

Alphacam will den 3D-Druck sogar für Privatpersonen, die 3D-CAD-Systeme bedienen können, erschwinglich machen. Dazu soll Anfang Februar der Pilotversuch FabberHaus starten. Fabber ist laut Wikipedia die Kurzform von Digital Fabricator oder 3D-Drucker. Wer sich an Beispielen die Möglichkeiten der generativen Fertigungsverfahren ansehen und die Ergebnisse vielleicht auch erwerben möchte, dem sei die Seite von Freedom Of Creation (www.freedomofcreation.com) ans Herz gelegt. -mc-

Alphacam GmbH, Schorndorf Tel. 07181/9222-0, http://www.teilefabrik.de, http://www.fabberHaus.de

Materialise GmbH, Oberpfaffenhofen Tel. 08153/8812-0, http://www.materialiseonsite.com
Peter Sauer & Sohn Odenwälder Präzisionswerk KG, Dieburg Tel. 06071/206-0, http://www.makeyourproduct.com

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