Werkstoffe
Die auf den Fasern "schweben"
Um sensible Glas- oder Solarplatten zu transportieren und zu fixieren, werden vielerorts Transportgestelle oder Ladungsträger eingesetzt. Traditionell sind sie überwiegend mit Kork, Teppich, Styropor oder Gummiauflagen überzogen, um Produkte zu lagern, zu bearbeiten oder zu transportieren. Das sind allerdings Maßnahmen, die erhebliche Probleme mit sich bringen. Denn diese Fixierungen sind nur mäßig flexibel und eingelagerte Schmutzpartikel, wie etwa Späne und Kleinteile, können sich festsetzen und die empfindlichen Oberflächen des Transportgutes beschädigen.
Eine Alternative dazu bietet die Mink-Fasertechnologie. Durch eine optimale Anpassung von Faserdichte, -länge und -durchmesser schmiegen sich Tausende von Fasern perfekt an das Transportgut an. Die Reibung zwischen einzelnen Glasflächen wird verhindert, ein zuverlässiges und sicheres Separieren ist gewährleistet. Schmutzpartikel fallen zwischen die Fasern und können das Transportgut nicht mehr beschädigen. Durch die Punktauflage werden sehr geringe Reibwerte erzielt. So lassen sich Kratzer, Mattierungen und Glanzstellen auf den lackierten, beschichteten oder veredelten Oberflächen vermeiden.
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Ein ganz ähnliches Bild wie bei der Ausstattung von Transportgestellen zeigt sich bei Montagetischen. Auf den hier meist verwendeten Teppich- oder Gummiauflagen kann sich Schmutz ablagern. Folge: Die Ausschussquoten steigen! Im Gegensatz zu diesen eher bedenklichen Maßnahmen, ist die Faseroberfläche des Mink Care-Systems nicht geschlossen und hart, sondern offenporig und flexibel. Es besteht aus unzähligen flexiblen Fasern, die empfindliche Werkstücke zuverlässig tragen. Das bedeutet: Oberflächen-schädliche Kleinteile – etwa Schrauben oder Nägel – fallen in die Faserzwischenräume und kommen erst gar nicht in Berührung mit dem Werkstück oder Halbzeug.
Umrüstung kostengünstig möglich
Die verschmutzten Zwischenräume der Faserbündel sind einfach durch Druckluft oder Wasser zu reinigen. Und geräuschdämpfend wirkt das Ganze auch. So kann der bei der Montage und Bearbeitung auf harten Arbeitstischen mit Metall- oder Holzoberflächen entstehende Lärm einfach reduziert werden. Eigentlich lässt sich jede gängige Werkbank und jeder handelsübliche Arbeitstisch recht schnell und kostengünstig mit der Faserlösung aus-, nach- oder auch umrüsten. Anbauteile wie Scharniere, Bolzen oder hohe Handgriffe tauchen in das flexible Faserfeld ein und weitere Bauteile können problemlos montiert werden.
Eine weitere Anwendung für die Mink-Fasertechnologie in der Glasindustrie ist das zuverlässige Abreinigen von Splittern, die beim automatisierten Schneiden von Glas anfallen. Auch hier verhindern die Fasern das Zerkratzen der empfindlichen Oberflächen. Durch die kontinuierliche Abreinigung werden außerdem die in diesem Bereich eingesetzten Förderbänder vor frühzeitigem Verschleiß bewahrt.
Nicht zuletzt bewähren sich die Mink-Bürsten auch als Wasch- und Reinigungswerkzeug in den Waschmaschinen der Glasindustrie bereits seit vielen Jahren. Technische Bürsten unterstützen hier die Reinigungswirkung, denn Wasser allein reicht nicht aus, um die Verschmutzungen optimal zu lösen. Durch die variablen, auf die jeweilige Anwendung angepassten Fasern (Konturschnitt) lassen sich selbst gebogene Gläser, Scheiben und Platten oder kleinere Vertiefungen hervorragend reinigen. Dank der guten Temperaturbeständigkeit und der chemischen Beständigkeit der Bürsten werden optimale Waschergebnisse erzielt.
Deutliche Optimierung der Wirtschaftlichkeit
Die Mink-Bürstensysteme lassen sich einfach austauschen und tragen auch deshalb zur Kostenoptimierung von Produktionsabläufen bei. Beispielsweise entfällt beim HP-System des Herstellers der Ausbau der Welle. Die Segmente (Halbschalen) können rasch gewechselt werden. Bei ungleichmäßiger Belastung der Bürste optimiert das Mink Zick-Zack-System die Wirtschaftlichkeit der Faserlösung. Durch den modularen Aufbau ist auch hier der Austausch einzelner Segmente möglich. Bei beiden Lösungen ist laut Hersteller „ein optimales Kosten-Nutzenverhältnis gewährleistet“. Die Welle kann stets wieder verwendet werden. Michael Stöcker