Mit Presshärten erfolgreich
AP&T feiert 50 Jahre in der Blechumformungsbranche
Im Jahr 2014 feiert AP&T sein 50-jähriges Bestehen als Hersteller von Anlagen für die Blechumformung. Alles begann mit drei kleinen Werkstattbetrieben auf dem Land in Südschweden.
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1964 gründeten Stig Gunnarsson und Jan Merlander den Werkzeughersteller VIBAB in der kleinen Gemeinde Blidsberg in der südschwedischen Provinz. Aber die zunächst vertriebenen Stangenschneidemaschinen waren nie ein richtig großer Erfolg. Erst als man sich zur Herstellung von Pressenwerkzeugen für verschiedene Branchen entschied, erhielt die Geschäftsentwicklung die entscheidenden Impulse. Im Jahr 1974 wurde das Unternehmen an die Firma Junga Verkstäder verkauft und 1980 von Tord und Jerker Andersson übernommen. Obwohl die Kunden weiterhin nur aus dem skandinavischen Raum stammten, verlief die Entwicklung in den 80-er Jahren sehr positiv.
Schnellere Produktion von Chromzierteilen dank hydraulischer Pressen
Etwa 150 km weiter südlich gründete Bertil Åberg 1964 das Unternehmen Lagan Press im kleinen Ort Lagan. Den Anfang bildeten Styling-Bauteile für amerikanische Autos. Diese wurden damals von den schwedischen Autofreunden als Chromschönheiten bezeichnet. Bertil Åberg importierte und verkaufte diese Teile, war aber der Ansicht, dass die amerikanischen Hersteller viel zu langsam lieferten. Daher untersuchte er die Möglichkeiten, eine eigene Produktion aufzubauen. Als er in Deutschland in Kontakt mit hydraulischen Pressen kam, entschloss er sich, eigene in Schweden herzustellen. Schon bald gingen bei ihm Bestellungen von anderen Herstellern ein. So wurde Lagan Press in Schweden zum Vorreiter für Hydraulikpressen.
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Hochfeste Stähle umformen
Als Zulieferer der Automobilindustrie muss man schnell auf sich verändernde Kundenwünsche reagieren können und die vorhandenen Kapazitäten so aufbauen, dass man verschiedene wirtschaftliche Baulose mit kurzen Umrüstzeiten auf der gleichen Linie produzieren kann.

Pressen mit breitem Pressentisch öffnen den Exportmarkt
Ende der 1960-er Jahre entwickelten zwei Mitarbeiter von Lagan Press ein Konzept für stabilere Hydraulikpressen, damit mehrere Abläufe auf demselben Pressentisch stattfinden konnten. Als Håkan Sallander und Bertil Jonsson bei Bertil Åberg auf taube Ohren stießen, entschieden sie sich im Jahr 1970, nach Tranemo zu ziehen und das teilweise konkurrierende und teilweise ergänzende Unternehmen Tranemo Hydraulmaskiner i Tranemo zu gründen. Dieses Vorhaben war von Erfolg gekrönt und die Erfolge stellten sich dank Export und eigener Tochtergesellschaft in den USA ein.
Aus drei mach eins - die Summe ist mehr als die Bestandteile
In den 70-er und 80-er Jahren konkurrierten die drei Unternehmen um dieselben Kunden, zeichneten sich aber auch durch unterschiedliche Stärken aus. Lagan Press hatte sich auf das Tiefziehen spezialisiert, während Tranemo Hydraulmaskiner sich mit Breittischpressen befasste und VIBAB sich auf Werkzeuge und Automation konzentrierte.
Håkan Sallander von Tranemo Hydraulmaskiner erkannte als Erster die Möglichkeit, ein starkes gemeinsames Unternehmen auf die Beine zu stellen. Im Herbst 1989 entstand so AP&T mit der Vision, den Kunden komplette Produktionsanlagen von EINEM Hersteller anzubieten, der die Verantwortung für die gesamte Installation übernimmt. Dieses Konzept läuft unter der Bezeichnung One Responsible Partner® und zählt immer noch zu den wichtigsten Wettbewerbsvorteilen AP&T. Von Anfang an hatte sich das Unternehmen ein anspruchsvolles Ziel gesteckt – sich der Konkurrenz auf dem internationalen Markt zu stellen.
Im Jahr 1989 wurde auch die Vertriebsgesellschaft von AP&T in Deutschland gegründet. Das Unternehmen in Burbach zählt heute 12 Mitarbeiter.
Erfolgsgeheimnis Nischen-Spezialisierung
In den 90-er Jahren waren Anlagen zur Umformung von Bauteilen für die Weißwarenbranche und der Markt für Rechnergehäuse erfolgreiche Nischen, in denen AP&T dank der Kenntnisse über das Produkt des jeweiligen Kunden und der richtigen Produktionslösung komplette Produktionsanlagen liefern konnte. Im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends konnte AP&T große Erfolge als Hersteller von Anlagen für die Umformung von Wärmetauscherplatten und Bauteilen für die Dachentwässerung und Belüftung erzielen.
Nutzfahrzeugbranche treibt Weiterentwicklung von Pressenrobotern voran
In den 90-er Jahren nahm AP&T die Modularisierung der eigenen Produkte in Angriff. Entwicklung und Konstruktion konzentrierten sich darauf, eine geringere Anzahl Basismodule zu gestalten, die sich mit vielen verschiedenen Produkten kombinieren lassen. Die Anregung stammte aus der Fahrzeugbranche, wobei der LKW-Hersteller Scania bei der Erstellung verschiedener Produkte mit einem hohen Anteil an gemeinsamen Bauteilen schon weit gekommen war. Dank der Modularisierung laufen Konstruktion und Produktion der Produkte schneller ab und die Wartungsfreundlichkeit verbessert indirekt auch die Möglichkeiten für Umbau und Aufrüstung der Produkte in der Zukunft.
Heißer Markt für das Presshärten
Vor zehn Jahren feierte die Technologie des Presshärtens ihren ersten großen Durchbruch. AP&T gelang es, bereits in einem frühen Stadium funktionierende Lösungen anzubieten und sich so einen Vorsprung zu erarbeiten, bis diese Technik sich auch wirtschaftlich durchsetzte.
Seitdem konnte AP&T als Know-how-Partner der Fahrzeugbranche ein starkes Wachstum verzeichnen und sich mittlerweile zu einem Hersteller entwickeln, der komplette Anlagen für das Presshärten anbieten kann. Zu den Kunden in diesem Segment zählen u. a. Fiat, VW und Volvo.
Im September 2014 wurd eine vollkommen neue Entwicklungs- und Produktionsanlage im schwedischen Ulricehamn in Betrieb genommen, wo sich nun auch der globale Hauptsitz des Unternehmens befindet. 50 Jahre nach der Gründung ist AP&T ein global aufgestelltes Unternehmen mit eigenen Vertriebs- und Serviceniederlassungen in Europa, Nordamerika und Asien.