Montagetechnik
Zielsichere Montage mit Utility Filmen
Zur Sicherung von Wettbewerbsvorteilen setzen bereits viele namhafte Unternehmen wie Siemens und Bosch auf den Utility Film. Eingesetzt werden sie sowohl in der Montage als auch im Service. Einige Unternehmen lassen sogar Mitarbeiter zu Autoren ausbilden, die später selbstständig Utility Filme produzieren, wie etwa bei EBM-Papst, Hawe Hydraulik, Grammer und Getriebebau Nord.
Doch was genau ist unter einem Utility Film zu verstehen? Utility Filme speichern Montageschritte in kurzen Schritt-für-Schritt Videoanleitungen. Der Anwender steuert den Film selbst. Per Mausklick, Voice-Steuerung oder Fußmaus navigiert er sich durch den Film, der nach jedem Anleitungsschritt stoppt. Dieser ist didaktisch so aufbereitet, dass der Werker nach jedem Stopp das Gesehene selbst nachvollziehen kann und dann den nächsten Anleitungsschritt abruft.
Abzweigungen im Film sind auch möglich: Bei der Variantenfertigung kann zwischen verschiedenen Handlungsschritten gewählt werden. Es erscheinen Dialogboxen, in denen die entsprechende Variante anzuklicken ist. Komplexe Lösungsbäume sind so als Video darstellbar.
Die interaktiven Elemente ermöglichen die Verlinkung auf andere elektronische Systeme, Internetseiten und Dateien. Verlinkungen zu Stromlaufplänen oder Checklisten sind denkbar, die noch nicht als Utility Film vorliegen. Auch die Visualisierung mittels 3D und Screenvideo ist möglich.
Per Film werden ausschließlich Best-Practice-Methoden vermittelt und durch Usability-Tests optimiert. Durch die modulare Struktur sind Änderungen schnell eingearbeitet. Als Abspielmedium eignen sich internetfähige Notebooks, PDA, Touchscreens, Maschinensteuerungen und mehr. Das Filmformat beruht auf der Flash-Video-Technologie, die auf fast allen internetfähigen Rechnern installiert ist.
Besonders bei Kleinserien sind kurze, flexible Planungs-, Einarbeitungs- und Produktionsphasen gefordert. Bestückung, Werkzeuge und Montageprozesse werden innerhalb weniger Stunden per Utility Film dokumentiert. Unmittelbar danach sind sogar ungelernte Mitarbeiter in der Lage, die Montage zu erlernen und währenddessen bereits produktiv zu arbeiten. Zudem ist das Wissen um sporadisch wiederkehrende Kleinserien präzise gespeichert und jederzeit abrufbar.
Während der Einarbeitung neuer Montagelinien kann zum größten Teil auf die Anwesenheit von Experten vor Ort verzichtet werden. Ohnehin können in vielen Fällen Einweisungen und Montagetrainings durch Utility Filme oder in der Dokumentation textbasierte Arbeitsanweisungen ersetzt werden.
Best-Practice-Erfahrungswissen kann per Film an andere Werker übermittelt werden, und beim Ausscheiden von Mitarbeitern aus dem Unternehmen bleibt das Wissen gesichert.
Das Unternehmen Memex bietet als weltweite Keimzelle und Wegbereiter für Utility Filme das notwendige Know-how. Mark Wagener/ah