Montagetechnik

Licht und Luft!

Sonderlösungen für die Montage von Pkw-Dachsystemen
Kabelrohre, Federblech, Grundplatte, Führungsschienen, Mechanik rechts und links – auf der 25 Meter langen und 15 Meter breiten Montagelinie von KMW werden an neunzehn Stationen Schiebedachsysteme für die Automobilhersteller zusammengebaut.
Schon beim Dreiradfahrzeug von Carl Benz oder der Motorkutsche von Gottlieb Daimler sorgte die offene Bauweise für Fahrtwind und Fahrspaß bei der Landpartie um 1886. Erst recht schaffen moderne Cabrios mit unterschiedlichen Dachsystemen lichte Momente und Freude am Fahren. Die komplexe Montage aus vielen Einzelkomponenten geschieht auf Fertigungslinien mit Handling-Robotern von KMW.

Kaum eine Branche ist so stark und von Innovation geprägt wie die Automobilindustrie. Der technische Fortschritt gibt stets neue Impulse für die hohen Anforderungen an Sicherheit, Wirtschaftlichkeit, Funktionalität, Komfort und Design von Fahrzeugen. Dem müssen Hersteller ebenso Rechnung tragen wie Unternehmen im hart umkämpften Zuliefermarkt und – als letztes Glied in der Kette – die Maschinenbauer, deren Anlagen für die Fertigung und Montage von einbaufertigen Komponenten oder Baugruppen zum Einsatz kommen. Für die Dachsysteme beispielsweise gelten höchste Ansprüche an Zuverlässigkeit, Präzision und Passgenauigkeit beim Einbau in der Pkw-Linie – wenn sie nicht stimmen, kann sich das spätestens beim Platzregen auf der Autobahn oder in der Waschstraße negativ auf den Fahrspaß auswirken. Üblicherweise kommen strenge Vorgaben bezüglich Gewichtsreduktion und Raumhöhe hinzu. Auch eine geräuschreduzierte Kabinenkonstruktion und ein ansprechendes Erscheinungsbild sind wichtig. Ob Schiebe-, Hebe-, Spoiler-, Panorama- oder Multidach, ob elektrisch oder von Hand steuerbar – Mechanik und Elektronik der Produkte sind angesichts der Rahmenbedingungen komplex.

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Die Entwicklung eines entsprechenden Montagesystems sieht KMW mit mehr als 15 Jahren Erfahrung im Sondermaschinenbau als Heimspiel. Mit den Bereichen Entwicklung und Design, Elektro-Engineering, Sonderanlagenbau und Systemlösungen, Werkzeugbau und Fertigung sowie Montagetechnik realisieren die Koblenzer spezifische Systemlösungen mit hoher Fertigungstiefe. Das Geschäftsfeld Dienstleistungen mit qualifiziertem flexiblem Service, Wartung und Produktionsbetreuung rundet das Leistungsspektrum ab. Aktuell hat der Anbieter eine rund 25 Meter lange und 15 Meter breite Montagelinie mit neunzehn Stationen entwickelt, auf der Dachsysteme einer bestimmten Typenreihe mit unterschiedlichen Systematiken gefertigt werden können. Die Anlagenausstattung ist dabei mit Wechselkomponenten flexibel modifizierbar. Erhält die Steuerung die Information, welches Bauteil neu gefahren wird, lässt sich die Produktion eines Dachtyps in geänderter Ausführung fortsetzen. Dabei hat das Unternehmen die Entwicklung zukunftsfähig konzipiert: Auch neue Schiebedach-Generationen mit einer Länge bis 1,15 Metern können auf der Anlage montiert werden. Durch den flexiblen, modularen Aufbau der Konstruktion beträgt die Umrüstzeit für neue Dachtypen lediglich 15 Minuten. So können Anwender bei Bedarf binnen kurzem auch Dachsysteme für andere Fahrzeugtypen auf der Anlage montieren – das begünstigt Leistungsfähigkeit und Flexibilität des Zulieferers.

Mit Taktzeiten von 30 Sekunden pro Station wird jeweils montiert und geprüft. An der auf den 24-Stunden-Betrieb ausgelegten Linearmontage arbeiten zwei ABB-Industrieroboter für die Verpressung von Bauteilen beziehungsweise das präzise Komponentenhandling zum Operator. Montage- und Prüfsysteme der Anlage sind eine Einheit, sodass die Bauteilverfolgung über den gesamten Ablauf klappt und in den Produktionsdaten sämtliche Parameter genau festgehalten werden. Die zuverlässige Prozessüberwachung erfolgt in Echtzeit mit grafischer Darstellung der mechanischen und elektronischen Soll- und Ist-Werte in Kombination mit einer visuellen Kontrolle. Damit lässt sich ein beispielloses Optimierungspotenzial in einzelnen Prozessschritten erzielen. Störungsursache können beispielsweise fehlerhaft zugelieferte Komponenten sein; sie werden vor der Montage identifiziert und sofort aus dem Fertigungsprozess ausgemustert. Das System meldet, wenn die Montage nicht parametergerecht erfolgt; das kann verschleißbedingt der Fall sein, was sowohl Werkzeuge als auch die Einstellungen der Maschine betrifft. Die Montage auf der KMW-Anlage erfolgt mit einer 100-Prozent-Prüfung der relevanten Parameter sowie einer Funktions- und Konturprüfung der Gesamteinheit. Dabei wird unterschieden nach den Bauteilen an sich und der Montage mit stationärer Prozessüberwachung sowie dem abschließenden Funktionstest. Alle Prüfungen werden zum Nachweis der Produktionsqualität für interne Audits detailliert dokumentiert. PR/pb

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