Montagetechnik

Ein Sixpack an Schraubern

Sechs Standardbauformen erfüllen uneingeschränkt alle Anforderungen der modernen Schraubmontage: Für horizontales Verschrauben oder Verschrauben von oben ist die normale Ausführung konzipiert, die durch ein schlankes Design besticht. Die kurze Ausführung eignet sich besonders für beengte Platzverhältnisse. Für ein vertikales Verschrauben von unten wurde eine Unterflur-Ausführung konstruiert. Schwer zugängliche oder vertiefte Schraubstellen in beliebiger Schraubrichtung beherrscht die Vakuum-Ausführung. Die Pick & Place-Ausführung kommt bei Verbindungselementen mit einer definierten Pick-Position zum Einsatz. Für die automatische Zuführung und Verschraubung von Muttern steht die Muttern-Ausführung zur Verfügung. Als leichte und kompakte Einspindelausführung für kleine Drehmomente von 2 bis 80 Newton Centimeter ist das Schraubfunktionsmodul SFM-L im Programm, passend für einen Schraubenkopfdurchmesser bis zehn Millimeter. Das Schraubfunktionsmodul SFM-N, ebenfalls eine Einspindelausführung, führt Verschraubungen im größeren Drehmomentbereich von 0,06 bis 20 Newtonmeter aus, dabei kann der Schraubenkopfdurchmesser bis zu 14 Millimeter messen. Für das Handling mehrerer Schrauber und bei hohen Andruckkräften kommt eine robuste Mehrspindelausführung SFM-S zum Einsatz. Der Drehmomentbereich wird bei diesem Modul an die spezifische Schraubaufgabe angepasst. Der Schraubenkopf darf bis zu 14 Millimeter im Durchmesser betragen. Alle drei Versionen verfügen standardmäßig über einen Zuführhub von 25 oder 80 Millimeter, Sonderhublängen gibt es auf Anfrage.

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Auch zahlreiche Hubvarianten

Mit einer neuen Generation ihrer Schraubautomaten kam die Deprag zur Motek in Stuttgart. Die Modulbauweise der vorgestellten SFM verspricht Vorteile für Systemintegratoren und Betriebsmittelbau.

Die enorme Vielfalt der neuen Generation von Schraubfunktionsmodulen setzt sich bei den Hubvarianten fort. Hier hat der Maschinenbauer die Auswahl aus fünf verschiedenen Standardmodulen. Sieht die Schraubaufgabe eine automatische Schraubenzuführung mit Pickposition vor, enthält das SFM neben dem Schrauberhub auch einen Pickhub zur Aufnahme des Verbindungselements. Wenn bei einem Robothandling die Schraube über ein Zuführgerät automatisch bereitgestellt wird, und der Roboter den Zuführhub vollzieht, wird die Schraubeinheit mit einem Mundstück, einer Positionierhülse und einem Zustellzylinder für den Schrauberhub ausgestattet. Für eine stationäre Anwendung, bei der die Schraube per Zuführschlauch automatisch zugestellt wird, eignet sich folgende Hubvariante: Hier ist das Schraubfunktionsmodul statisch in die Anlage integriert. Mundstück und Positionierhülse müssen dabei über die Schraubstelle bewegt werden. Dafür ist das SFM mit zwei Zustellzylindern ausgerüstet, wobei einer den Mundstückhub und der andere den Schrauberhub ausführt. Bei vertikalen Verschraubungen von unten ist die Gefahr groß, dass bereits in die Positionierhülse eingebrachte Schrauben durch die Schwerkraft zurückfallen. Für derartige Schraubaufgaben ist das Schraubfunktionsmodul mit einer speziellen Sperrhubtechnik ausgestattet, die die Schraube funktionssicher in Position hält. Vertriebsleiter Jürgen Hierold ist sich sicher: "Das große Spektrum unserer Standardmodule beinhaltet für jede Schraubaufgabe eine effiziente Lösung. Aber auch Sonderfälle lassen sich auf Basis des breiten Standardprogramms kostengünstig und individuell realisieren." Durch die Standardisierung und die modulare Bauweise der neuen Generation von Schraubfunktionsmodulen wirkt die Deprag dem Zeit- und Kostendruck entgegen, unter dem der moderne Anlagenbau schon in der Projektierungsphase steht. "Unsere Standards für Schraubeinheiten sind klug durchdacht und überschaubar. Damit können deutlich kürzere Planungs- und Lieferzeiten erreicht werden."

Die Vergangenheit in die Zukunft übernommen

Typische, aus der Vergangenheit bewährte Features leben auch in der standardisierten Generation von Schraubfunktionsmodulen weiter. Jürgen Hierold: ¿Unsere Entwicklungsingenieure haben immer das Ziel vor Augen, den Aufwand für Wartung und Service zu minimieren.¿ So sind alle Schraubeinheiten so konstruiert, dass sie mit Standardklingen und Steckschlüsseln betrieben werden können: Eine nennenswerte Reduzierung der Folgekosten. Muss der Schrauber für Kalibrier- oder Wartungsaufgaben ausgetauscht werden, reicht das Lösen einer Mutter am Schraubfunktionsmodul, der Austausch ist Minutensache. ¿Ein klassischer Vorteil ist auch die Kontrolle der Anpresskraft bei der Verschraubung¿, erläutert Jürgen Hierold. ¿Der korrekte Druck wird per Federkraft kontrolliert und ist variabel einstellbar.¿ Wird das Funktionsmodul mit Einbauschraubern bestückt, kommen weitere Vorzüge hinzu. In Verbindung mit einem EC-Schraubsystem eröffnen sich alle Möglichkeiten einer lückenlosen Prozessdatenerfassung. Damit ist der Weg frei für eine Produktion, die sämtliche Elemente der prozesssicheren Schraubmontage berücksichtigt ¿ und das auch für sicherheitsrelevante Verschraubungen. Wer sich dazu noch für ein Schraubenzuführsystem des Hauses entscheidet, bekommt eine voll funktionsgetestete Schraubeinheit, die in jedes System passt. Doch auch das Schraubfunktionsmodul selbst lässt sich mit optionalen Zusatzfunktionen ausrüsten. Die Schraubtiefenkontrolle - digital oder analog - überprüft die Schraubmontage und stellt fest, ob die Schraubaufgabe ordnungsgemäß gelöst wurde. Daraus ergibt sich ein hohes Maß an Prozesssicherheit für den jeweiligen Produktionsabschnitt. bw

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