Stoßdämpfer

Vielseitig einsetzbar: Dämpfer in Linearmodulen

Wo schnell gefahren wird, ist gutes Bremsen nötig. Hier bieten sich hydraulische Dämpfungselemente wie Kleinstoßdämpfer für anspruchsvollere Lösungen an, aber auch Strukturdämpfer für einfachere Aufgaben. Zwei Praxisbeispiele von ACE verdeutlichen dies.

Pneumatikmodul LM35 von Zipatec als kompakte Einheit mit Führungsschiene, Schlittenteil, Endplatten und hydraulischer Dämpfung von ACE. © ACE

Kleinstoßdämpfer gehören trotz ihrer geringen Größe zu technisch anspruchsvollen Produkten. Sie optimieren Maschinen so zuverlässig wie effektiv, indem sie bewegte Massen schnell und zerstörungsfrei bremsen. Trifft die Masse auf den Stoßdämpfer, wird durch den in der Druckhülse befindlichen Kolben Öl in Bewegung gesetzt und durch Drosselbohrungen gedrückt, wodurch die eingeleitete Energie in Wärme umgewandelt wird. Je nach Anwendung sind die Bohrungen so über den Hub angeordnet, dass die Masse mit konstanter Dämpfkraft verzögert, die kinetische Energie also gleichmäßig über den gesamten Hub abgebaut wird. Die konstante lineare Kennlinie geht mit der geringsten Belastung für die Maschine einher. Durch rasches, sanftes Abstoppen ohne Rückpralleffekte sind schnellere Taktungen bei den Maschinen mit entsprechend höherer Produktivität möglich. Zudem ist angenehm, dass eine erhebliche Lärmreduktion erzielt wird.

Ein Beispiel hierfür sind die Pneumatikmodule der Firma Zipatec Montagetechnik, Kalchreuth, in denen solche Maschinenelemente für das Abbremsen zuständig sind. In Abstimmung mit den Anwendern wird von Zipatec ermittelt, wie sich die zu beschleunigende und abzubremsende Masse in einer definierten Zeiteinheit verhalten soll, danach werden die Lineareinheiten entsprechend angepasst. So sind deren Anbauflächen variabel, und Druckluftzuführungen lassen sich in mehreren Optionen planen. Die Verwendung von vorgespannten Kreuzrollenführungen in gehärteten Prismenlaufschienen sorgt dabei für einhundertprozentige Spielfreiheit und hohe Lebensdauer. Durch den Zusammenschluss von Führungsschiene, Schlittenteil und Endplatten zu einer Einheit ist eine hohe Steifigkeit über Hübe bis 100 Millimeter und bei einer maximalen Tragkraft von 700 Newton gewährleistet.

Anzeige
Kleinstoßdämpfer von ACE sind leicht in Linearmodule zu integrieren. © ACE

Für speziell diese Aufgaben stellt Zipatec den Kunden mit der LM35 getauften Lineareinheit eine kompakte, aber komplette Lösung zur Verfügung, die aus Führungsschiene, Schlittenteil, Endplatten und Dämpfung besteht. Die Module können leicht in Konstruktionen integriert werden, und die Hubverstellung gestaltet sich zudem derart einfach, dass viele Kunden sie direkt vor Ort selbst vornehmen.

Einsparungen dank Kleinstoßdämpfern
Der Bremsvorgang bei Handlingaufgaben wird in vergleichbaren Modulen oft mithilfe der Pneumatik bewältigt. In diesem Fall sind jedoch hydraulische Kleinstoßdämpfer integriert, um das Abbremsen der Module kosteneffizienter und langfristig kalkulierbarer zu gestalten. Denn den einmaligen Investitionskosten bei der Anschaffung von Stoßdämpfern stehen Einsparungen von häufig mehreren Tausend Euro auf Seiten der Betriebskosten gegenüber, verglichen mit dem Fall, dass die Pneumatik auf lange Sicht das Abbremsen übernehmen würde.

Selbsteinstellende Kleinstoßdämpfer von ACE sind wartungsfrei und jederzeit mit verschiedenstem Zubehör und Anschlussteilen lieferbar. © ACE

Die Einsparungen ergeben sich unter anderem daraus, dass sich dank Stoßdämpfern die Massen mit dem kleinstmöglichen Pneumatikzylinder bewegen lassen, wodurch die Verwendung kleinerer Ventile und Wartungseinheiten möglich ist. Überdies wird permanent Druckluft und der zur Verteilung nötige Strom gespart. So sind bei der pneumatischen Endlagendämpfung circa drei bis vier Kubikzentimetern Luft notwendig, die häufig auf bis zu 70 bar verdichtet werden. Mit Kleinstoßdämpfern ist das nicht nötig, da diese die Bewegungen sicher und schnell beim Erreichen der Endlage mit dem zusätzlichen Vorteil einer deutlich geringeren Maschinenbelastung abbremsen.

Im beschriebenen Fall übernehmen Kleinstoßdämpfer vom Typ MC30EUM von ACE diese Aufgabe. Unterstützt durch die ständig verfügbaren Online-Berechnungsmöglichkeiten auf der Homepage von ACE, ein firmeneigenes CAD-Programm und zusätzliche Testreihen, die man gemeinsam mit ACE durchführte, fiel bei Zipatec die Wahl auf die selbsteinstellenden und wartungsfreien Dämpfungselemente. Diese sind mit einem Hub von acht Millimetern und einer Energieaufnahme von 3,5 Newtonmeter pro Hub bei den hohen Wiederholungszahlen der Linearmodule und den dadurch ebenfalls relevanten 5.600 Newtonmeter an Kräften, die es in der Stunde abzubauen gilt, in der Lage, die gewünschte hohe Wiederholgenauigkeit der LM35 bei ihren linearen Bewegungen zu realisieren. Im ausgefahrenen Zustand gerade einmal 54 Millimeter lang und zehn Gramm leicht, lassen sich die Winzlinge von ACE in nahezu jede Konstruktion integrieren, ein durchgehendes M8x1-Gewinde macht dies problemlos möglich.

Kleine Helfer beim Notstopp
Eine interessante Alternative für den zuverlässigen Schutz und auch bei der harten Arbeit in den Endlagen von Linearmodulen stellen die wegen ihrer rohrähnlichen Form Tubus genannten Strukturdämpfer von ACE dar. Insgesamt acht Produktfamilien mit mehr als 150 standardisierten Einzelprodukten haben vor allem eins gemeinsam: Die aus Co-Polyester-Elastomer gefertigten Elemente sind eine preisgünstigere Alternative zu hydraulischen Dämpfern, wenn es nicht auf punktgenaues, also unverzügliches Abstoppen ankommt.

LISCO fertigt Spindel-, Zahnriemen- oder Linearmotorachsen einfach oder als Mehrachssysteme und stattet diese zum Schutz der Endlagen und der Gesamtkonstruktion mit Strukturdämpfern von ACE aus. © ACE

Bei der Firma Lisco, Bargteheide, kommen die Tubus für folgende Aufgabe zum Einsatz: Als leistungsfähige Maschinenelemente in verschiedenen Linearachsen, in Handling- und anderen Bewegungssystemen sorgen sie dafür, dass es im Fall eines Bedien- oder Software-Fehlers zu keinem unkontrollierten Einschlag der Massen in den Endlagen kommt. Gleiches wäre theoretisch bei einem Stromausfall möglich. Jede dieser Szenarien würde zu kostenintensiven Reparaturen und Stillstandszeiten führen. Da die Linearachsen bei dem schleswig-holsteinischen Unternehmen Lisco in aller Regel mit Profilschienen oder Rollenführungen ausgeliefert werden, war eine Lösung sinnvoll, die links und rechts von der jeweiligen Schiene beziehungsweise Führung angebracht werden kann. Im Anforderungsprofil standen zudem eine kompakte Bauform sowie eine einfache Montage.

Gemeinsam mit ACE wurde im Vergleich zu den vorgenannten Dämpfern die Alternative der Tubus vom Typ TA17-7 als Dämpfungselement der Wahl ermittelt. Dieses zeichnet sich durch eine degressive Dämpfungskennlinie aus, was eine hohe Energieaufnahme am Hubanfang zur Folge hat. Trotz der kompakten Bauform und der geringen Eigenmasse von nur 40 Gramm sind diese Tubus bei Umgebungstemperaturen von minus 40 bis 90 Grad Celsius in der Lage, bis zu neun Newtonmeter pro Hub abzubauen. Diese Angabe trifft für den Notfall zu.

Tubus-Strukturdämpfer aus der TA-Familie schützen die Achsen von Lisco, falls der Antrieb durch einen Steuerungs- oder Bedienungsfehler über die Endlage hinausfährt. © ACE

Sehen Konstruktionen das Anfahren der Endlagen als Regelfall vor, sind immer noch sechs Newtonmeter pro Hub zulässig. Dann kommt auch im Vergleich zu alternativen Lösungen wie anderen Feststoffdämpfern oder Federn ihre hohe Lebensdauer von bis zu einer Millionen Lastwechseln voll zum Tragen. Damit halten sie bis zu 20 Mal länger als Dämpfungen mit Lösungen, die aus Urethan gefertigt sind, bis zu zehn Mal länger als Gummidämpfungen und bis zu fünf Mal länger als Stahlfedern. Mit einer bereitgestellten Schraube sind sie ohne Komplikationen und dazu noch sehr schnell zu befestigen.

Ein Vorteil, der sowohl für Tubus als auch für Kleinstoßdämpfer gilt, ist die einfache Integrierbarkeit. Es ist aber nicht der einzige: So sind beide Produktreihen auf Anfrage mit Sonderhüben, -kennlinien, -federraten, -baugrößen und -materialien lieferbar. Das erleichtert die Arbeit für den Konstrukteur deutlich. Zudem sind beide Produktvarianten dementsprechend vielseitig einsetzbar, einerseits für einfache Aufgaben, andererseits für anspruchsvolle Lösungen, sodass Konstrukteure bei ACE alle Optionen für die Optimierung ihrer Lineartechnik haben. as

Halle 5, Stand 5223

Anzeige

Das könnte Sie auch interessieren

Anzeige

Fachmessen

Comeback der Industriemessen

Noch im Frühjahr 2022 verschoben die Veranstalter große Industriemessen kurzfristig in den Sommer, doch dann zeigten Aussteller und Besucher, wie wichtig Messen weiterhin als Treffpunkt und Informationsquelle sind.

mehr...
Anzeige
Anzeige
Anzeige

Handhabungstechnik

Palettieren im Reinraum

IEF-Werner präsentiert auf der Motek unter anderem seinen VarioStack CF „Clean Factory“. Das modulare Palettiersystem eignet sich für hochgenaue und automatisierte Fertigungsprozesse in Reinräumen.

mehr...
Anzeige
Anzeige
Anzeige