Lineartechnik

Daniel Schilling,

E-Roller mit individualisierbarer Dämpfung

Das Startup Scuddy konnte Flexibilität, Fahrleistung, Individualisierbarkeit und Ergonomie seines gleichnamigen faltbaren E-Rollers in der zweiten Generation deutlich verbessern - auch dank Dämpfungstechnik von ACE.

Dank vieler Weiterentwicklungen verläuft die Markteinführung der zweiten Generation des Typs Scuddy Premium positiv. Das liegt vor allem an gesteigerter Flexibilität, Fahrleistung und Ergonomie des innovativen Gefährts mit der zweirädrigen Vorderachse. Die Neuheit ist noch individualisierbarer geworden, auch hinsichtlich der Dämpfung.

© Scuddy

Als die Scuddy-Erfinder 2012 ihren ersten dreirädrigen E-Roller präsentierten, war dieser schon als Fahrzeug mit Straßenzulassung konzipiert und zügig realisiert. Mit dem Scuddy Premium V2 bringt das Unternehmen aus Kiel einen Nachfolger auf den Markt. Grundlage dieser Fortschritte ist der Trend, dass immer mehr Menschen nicht nur im urbanen Raum die Vorzüge eines E-Rollers für sich entdecken.

Das Alleinstellungsmerkmal des scuddy ist, die Fahrleistungen eines Mopeds mit einem Klappmechanismus zu verbinden, durch den sich der E-Roller in allen Ausführungen auf die Größe einer Getränkekiste falten lässt. Aufgrund des kompakten Faltmaßes kann ein Scuddy etwa in der Deutschen Bahn kostenlos als Gepäckstück mitgenommen werden. Auch die Parkplatzsuche in Innenstädten entfällt. In der Praxis hat die Klappkonstruktion weitere Nutzungen erschlossen.

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„Mittlerweile sieht man scuddys oft auf Campingplätzen. Das liegt auch an der spätestens seit der Covid-Pandemie gestiegenen Beliebtheit von Wohnmobilen und an den vielen reisenden Best Agern. Während die Jungen vom Fahrspaß begeistert sind, schätzen die Älteren die flexible Form der Mobilität und den damit steigenden Urlaubskomfort“, erklärt Jörn Jacobi, der technische Leiter von scuddy. Er verweist darauf, dass es das Fahrzeug inzwischen für individuelle Ansprüche der unterschiedlichen Nutzergruppen in fünf unterschiedlichen Varianten gibt, die je nach Ausstattung maximal 29 kg wiegen. Egal, ob sportliches Fahren im Stehen oder gemütliches Fahren im Sitzen, ein scuddy passt sich den Fahrbedürfnissen an, so Jörn Jacobi.

Von Anfang an auf Dämpfungslösungen von ACE gebaut

In allen Varianten verfügt der auf das Format 62 x 53 x 42 cm faltbare E-Roller über einen an handelsüblichen Steckdosen ladbaren Akku. Je nach Konfiguration und Fahrweise liefert dieser Reichweiten von bis zu 70 km. Die Höchstgeschwindigkeiten variieren dabei zwischen 15 km/h und 45 km/h. Für das 15-km/h-Modell, das mit Sonderzulassung auch als Krankenfahrstuhl geeignet ist, besteht in Deutschland keine Helmpflicht und es darf ohne Führerschein ab 15 Jahren überall gefahren werden. Die Versionen, die 20 km/h und 25 km/h erreichen, fallen in die Mofa-Kategorie.

Für emissionsfreie Transporte ist eine maximale Zuladung von 125 kg zulässig. Die charakteristischen zwei Räder an der scuddy-Vorderachse machen ein Kurvengefühl ähnlich dem beim Carving-Skifahren möglich und sorgen für Fahrspaß.

Die in den E-Rollern eingesetzten Strukturdämpfer der TUBUS-Familie TR-H zeichnen sich durch weiche Verzögerung und hohe Energieaufnahme aus. Je nach Typ sind zwischen 2,7 bis 427 Nm/Hub bei maximalen Hüben von 15 bis 56 mm realisierbar. © ACE

Damit das auch bei bis zu 45 km/h und auf so vielen Straßenbelägen wie möglich gilt, haben die Firmengründer von Anfang an auf Dämpfungslösungen von ACE Stoßdämpfer gebaut. „Das Ingenieurteam von ACE ist für uns seit 2012 stets ansprechbar und hat bei den scuddy-Entwicklungen auch dämpfungstechnische Ideen eingebracht, um unsere Lösungen zu verfeinern. Weil ACE auch Dämpfer zur Verfügung stellen kann, die ohne Umlenk-Kinematik und damit mit einem Minimum an Platz auskommen, ist ein echter Vorteil“, berichtet Konstrukteur Sebastian Vetter über die Zusammenarbeit.

Unterschiedliche Dämpfer für verschiedene Gewichtsklassen

„Es ist ein bisschen wie beim Skifahren. Da wird je nach Gewicht des Fahrers die Bindung anders eingestellt. Und es ist klar, dass das Körpergewicht beim Überfahren von Unebenheiten wie Schlaglöchern, Wurzeln oder Gullideckeln auch nach unterschiedlichen Dämpfungen verlangt“, gibt Jörn Jacobi Einblick in die Notwendigkeit der individualisierten Dämpfung. Im Pflichtenheft für ACE stand, dass drei unterschiedliche Dämpfungen benötigt werden. Zum einen Teil ging es um die Gewichtsklasse bis 80 kg, zum anderen Teil um die zwischen 80 kg und 110 kg sowie zusätzlich noch um diejenige mit Kunden, die über 110 kg wiegen.

Gemeinsam ermittelten die Partner per Auslegungssoftware von ACE, dass verschiedene Strukturdämpfer am besten für alle drei Klassen geeignet seien. Ausgewählt wurden die Grundtypen TR64-41H-OS, TR68-37H-OS und TR79-42H-OS. Wie in der Vergangenheit, so stellte ACE darauf für die Testphasen kostenlose Bemusterungen zur Verfügung und konnte diese dank der hohen Verfügbarkeit ab Lager Langenfeld umgehend liefern. Während und nach den Tests integrierten die Konstrukteure die TUBUS genannten Komponenten für den größtmöglichen Fahrkomfort jeweils auf der Schwinge. Anders als beim Vorgänger, erfolgte das nicht als Tandemkonstruktion.

Während der kleinere der gewählten Strukturdämpfer, die allesamt aus Co-Polyester Elastomer gefertigt sind, einen Wert von 25 Nm/Hub aufweist, sind es beim mittleren 66,5 Nm/Hub und beim größten 81,5 Nm/Hub. Mit einer Lebensdauer von über einer Million Hüben können die TUBUS auch von echten Vielfahrern genutzt werden, wobei die wartungsfreien Elemente keinen zusätzlichen Endanschlag benötigen.

Für die Konstrukteure war ebenso wichtig, dass die Montage einfach durchzuführen ist. Für eine besonders weiche Verzögerung sorgt die radiale Beanspruchung der TR-H-Baureihe. Das „H“ steht dabei für eine härtere Abmischung des Materials, was im Vergleich mit anderen radial dämpfenden TUBUS zu den gewünschten hohen Energieaufnahmen führt.

Tim Ascheberg, der für Marketing und Öffentlichkeitsarbeit zuständige Firmengründer, weist zusätzlich darauf hin, dass auch die Haptik hochwertiger geworden sei und es dem Team gelang, eine über den Scuddy hinaus verwendbare Leistungselektronik zu gestalten und zur Marktreife zu bringen. Dass diese für E-Roller-Konfektionäre als OEM-Produkt lieferbar ist, belegt sowohl die hohe Qualität als auch die Vielseitigkeit und Souveränität des Kieler Teams.

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