Efaflex-Schnelllauftore
Fliegender Wechsel am Airport
Mit einem ambitionierten Ausbauprogramm hat der Hannover Airport bis ins vergangene Jahr über 200 Millionen Euro in die Entwicklung des Cargo- und Logistiksegments sowie in seinen Airport Business Park investiert. Dabei dreht sich im Logistikbereich alles um die effektive Ausführung des Gepäck- und Cargo-Umschlags. Wie SCOPE-Redakteur Michael Stöcker erfuhr, spielen dabei leistungsfähige Schnelllauftore eine zentrale Rolle.
Nur 45 Minuten pro Flug sieht das Abfertigungskonzept des Hannover Airports für die Gepäckabfertigung vor. In dieser kurzen Zeit passiert jedes Gepäckfahrzeug bis zu fünf Mal die Tore zu den Umschlagräumen. „Diese Tore sind Bestandteil des Abfertigungskonzeptes und müssen daher einfach schnell sein“, sagt Thomas Bergen. Er verantwortet den Bereich Maschinentechnische Anlagen. Seit vier Jahren sind die Gepäckumschlagräume des Flughafens mit Schnelllauftoren von Efaflex ausgestattet. „Die Tore laufen jetzt seit vier Jahren. Bisher hatten wir keinen technischen Defekt“, sagt Thomas Bergen. „Für uns als Flughafen ist das ein Riesenvorteil. Im vergangenen Jahr lies die Flughafengesellschaft weitere drei Tore des Unternehmens montieren. Damit wurden in den Terminals A, B und C bisher insgesamt 20 Tore eingebaut. “
Käme es zu Störungen an den Toren, könnte das eventuell zu Verspätungen im Flugplan führen. Aber selbst wenn alles rund läuft, ist es für den technischen Leiter beruhigend zu wissen, dass der Kundendienst des Torbauers in Harsum gleich um die Ecke liegt.
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Ausschlaggebend für den Einbau der Schnelllauftore von Efaflex war neben ihrer hohen Laufgeschwindigkeit auch die hervorragende Wärmedämmung. Denn wie anderenorts auch, sind die Umschlagräume gleichzeitig Arbeitsplätze für viele Mitarbeiter. Laut den technischen Richtlinien für Arbeitsstätten müssen an Arbeitsplätzen konstante Raumtemperaturen herrschen. Bei mittlerer Arbeitsschwere sind laut Verordnung +17 Grad Celsius vorgeschrieben. Daher ist die hohe Wärmedämmung der Tore sehr wichtig. Zudem kann dank der hohen Öffnungs- und Schließgeschwindigkeit in der kalten Jahreszeit nur für wenige Sekunden kalte Luft in die Hallen gelangen.
„Ein Vorteil der Toranlagen ist die Ergänzung mit Induktionsschleifen und die Ausstattung mit Infrarot-Torlichtgittern“, berichtet Thomas Bergen. „Die Lichtgitter sichern die Schließebene komplett ab, sie erfassen auch die Deichseln unserer Gepäckfahrzeuge und verhindern, dass die Tore schließen, während sich eine Deichsel in der Torebene befindet.“ Arbeitssicherheit und die Verantwortung für die 1.200 Mitarbeiter und die 8.000 Beschäftigten von Fremdfirmen, die am Flughafen tätig sind, sind in den Unternehmensgrundsätzen des Airports festgeschrieben.
Eine besondere Anforderung beim Austausch der Tore stellte die Montage im laufenden Flughafenbetrieb dar. Das geschah sozusagen im fliegenden Wechsel. „Trotz der Umbaumaßnahmen mussten wir sicherstellen, dass das Gepäck verladen werden konnte, sonst hätte das den Betrieb im Terminal komplett verändert.“ Für die Monteure bedeutete das, eine besondere Schulung und eine Prüfung für den Vorfeld-Aufenthalt ablegen zu müssen.
Bei den eingebauten Hallentoren handelt es sich um Schnelllauf-Spiraltore des Typs SST, die serienmäßig doppelwandige Isolierlamellen in thermisch getrennter und isolierter Ausführung haben. Sie bieten daher eine sehr hohe Wärmedämmung: Die Tore erreichen U-Werte um 0,8 W (m²K) für die gesamte Fläche. Bei der Entwicklung der Torblatt-Lamellen bestand die Herausforderung darin, ihre Verwendbarkeit für hoch frequentierte Schnelllauftore und für viele Nutzungsjahre sicherzustellen. Im Gegensatz zu konventionellen Toren ist das Anforderungsprofil in Bezug auf Belastbarkeit, Stabilität, Maßhaltigkeit oder Verwindungssteifigkeit erheblich anspruchsvoller.
Bis zu 150.000 mal pro Jahr
Die vollautomatische Produktion der Torblatt-Lamellen erfolgt in den eignen Fertigungslinien von Efaflex. Die Lamellenstärke kann abhängig von der geforderten Wärmedämmung zwischen Profilstärken von 40, 60, 80 und bald auch 100 mm variiert werden. Die Lamellenhöhe beträgt einheitlich 225 mm. Viele farbliche Variationsmöglichkeiten sind möglich. Neben den hervorragenden Wärme- und Schalldämmwerten wurde eine überdurchschnittliche Windbelastbarkeit der Klasse 4 nach DIN EN 12424 nachgewiesen. Diese Schnelllauftore haben Größen von bis zu 8000 x 8000 mm. Sie werden bis zu 150.000 Mal pro Jahr mit Geschwindigkeiten bis zu etwa 4 m/sec. bewegt.
Auf die Wünsche der Kunden reagiert der Torbauer mit drei Modellvarianten: EFA-SST Premium ist für hohe Belastungen des industriellen Dauereinsatzes ausgelegt, während EFA-SST ECO und die Basic-Serie für den Einsatz als modernes Industrietor gedacht sind. Die Tore sind mit verschiedenen Steuerungs- und Sensorkombinationen, einem patentierten Torlichtgitter und einem Aktiven-Crash-System erhältlich. Von den Sicherheitseinrichtungen profitieren nicht nur Flughafenbetreiber, sondern auch industrielle Anwender der Tore aus Niederbayern. ms