Zerspanen
Werkzeugmaschinen- konstrukteure
sehen sich bei der Konzeption einer neuen Maschine vor die Aufgabe gestellt, die richtige Dichtungstechnologie zu wählen. Um die geeignete Lösung für jede Werkzeugmaschinenanwendung bereitzustellen, liefert Deublin fünf verschiedene Technologien:
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„Closed Seal“ – Geschlossene Gleitringe: Wie der Name andeutet, liegen diese Gleitringe mit oder ohne Kühlmitteldruck geschlossen aneinander. Deswegen sind im Allgemeinen keine Leckageleitungen nötig. Systembedingt benötigt das Prinzip einen minimalen Schmierfilm zwischen den Gleitringflächen. Mit der Zeit können geringste Medienmengen über die Gleitringflächen wandern. Insofern müssen passende Entlüftungen vorgesehen werden. Drehdurchführungen mit geschlossenen Gleitringen sind speziell auf das Durchflussmedium, Trockenlauf, Druck- und Drehzahl abzustimmen und haben definierte Anwendungsprozesse.
„Controlled Leakage“ – Kontrollierte Leckage: Als Gegenstück zu den geschlossenen Dichtflächen haben Dichtungen mit kontrollierter Leckage wie der Name sagt, eine diskrete, kontrollierte Leckage in Abhängigkeit von Medium und den Betriebsdaten. Aus diesem Grund, sind diese Art von Drehdurchführungen prädestiniert für Hochgeschwindigkeitsanwendungen mit trockener Druckluft. Diese Drehdurchführungen eignen sich generell nicht für den Einsatz mit Kühlflüssigkeit.
„Pop-Off“ – Abhebende Gleitringe: Die Gleitringe dieser Art Dichtungen liegen unter Druck geschlossen aneinander. Im drucklosen Zustand lösen sich die Gleitringe von einander und zeigen einen geringen Spalt. Dies eliminiert Reibung und Verschleiß der Dichtung während des Einsatzes ohne Kühlschmiermittel. Dadurch sind die Drehdurchführungen auch bei hohen Geschwindigkeiten unbegrenzt drucklos trockenlauffähig. „Pop-Off“ Modelle sollten in Betracht gezogen werden, wenn Bearbeitungsvorgänge mit und ohne innere Kühlmittelzufuhr vorkommen. Da sich die Gleitringe während des Werkzeugwechsels abheben (kein Kühlmitteldruck), läuft verbleibendes Kühlmittel zwischen den offenen Dichtflächen ab. Deswegen benötigen „Pop-Off“ Drehdurchführungen immer eine abwärts gerichtete Leckageleitung zum Abführen der Leckage in die Auffangwanne. Man sollte beachten, dass „Pop-Off“ Drehdurchführungen nicht für den Betrieb mit trockener Druckluft geeignet sind.
„AutoSense“ – Selbst Einstellend: Als jüngste Innovation des Produzenten stellen diese Drehdurchführungen das Optimum aller Gleitringtechnologien aus „geschlossenen Gleitringen“, „Pop-Off“ Technologie und „kontrollierte Leckage“ dar. Diese Bauart kann daher für Kühlschmierstoff, MMS und uneingeschränkt für Druckluft bis 10 bar und maximaler Drehzahl eingesetzt werden. Wie bei den „Pop-Off“ Drehdurchführungen wird eine Leckageleitung benötigt.
„All-Media“ – Alle Medien: Diese Technologie erlaubt den Betrieb mit Kühlschmierstoff, Schneidöl, MMS und Druckluft im Rahmen der zugelassenen Betriebsdaten. Diese Technologie benötigt einen zweiten Medien-Kühlmittelanschluß sowie eine spezielle Schaltung, um die definierte Funktion zu gewährleisten. Wie „Pop-Off“ und „AutoSense“ muss diese Bauart an eine Leckageleitung angeschlossen sein.hs