Lademagazine
Mit Magazin in Serie
Präzisionsteile von Leibold & Amann sind weltweit gefragt. Das 1937 gegründete Unternehmen ist Vorzugslieferant von Bosch, A-Lieferant von Daimler und Qualitätspreisträger von ZF. Eine wichtige Säule des Unternehmenserfolges sind rund 250 qualifizierte Mitarbeiter, die wöchentlich in bis zu 18 Schichten mit Hilfe von gut 175 CNC-Mehrspindel-, Kurz- und Langdrehern 2.000 Tonnen Material in 160 Millionen hochwertige Teile verwandeln. Dabei im Maschinenpark: eine konsequente Automation durch mittlerweile 118 adaptierte Lademagazine von FMB Maschinenbau.
Matchmaker+
Für Michael Leibold ist die vertrauensbasierte Zusammenarbeit und die Markentreue ein wichtiger Teil des zerspanungstechnischen Erfolgsrezeptes. Der technische Leiter des Unternehmens Leibold & Amann weiß, wovon er spricht: Durchgängig hohe Qualität, inklusive Dokumentation und Rückverfolgbarkeit, ist für das nach ISO TS 16949 zertifizierte Familienunternehmen gelebter Selbstanspruch; moderne IT-Systeme für Planung, Organisation und Kontrolle von Fertigung, QS und Logistik bilden ein belastbares wie gleichermaßen bewegliches Rückgrat. „Die Kunden erwarten von uns beste Qualität zum günstigsten Preis in der geforderten Menge zum vereinbarten Termin“, erklärt er. „Zudem wird unser Know-How und unsere Kreativität von Kunden geschätzt. Unsere Kunden nutzen immer öfter unsere Unterstützung bei der Entwicklung und insbesondere bei der fertigungsgerechten Konstruktion neuer Bauteile. Im Spannungsfeld dieser sich teilweise widerstrebenden Anforderungen müssen wir täglich aufs Neue unser eigenes inneroperatives sowie organisatorisch-logistisches Optimum finden. So lange uns das gelingt, sind die Arbeitsplätze unserer rund 250 Mitarbeiter auch in Zukunft sicher und nur so können wir Gewinne für stetige Investitionen erwirtschaften.“
Möglichst lange Maschinenlaufzeiten sind für den wirtschaftlichen Erfolg ein bewährtes Mittel zum Zweck. Bis zu 18 Schichten in der Woche sind bei Leibold & Amann üblich, und insofern gilt: Automation ist Pflicht!
Von den gut 175 CNC-Mehrspindel-, Kurz- und Langdrehern sind derzeit 118 mit unterschiedlichsten Lademagazinen aus dem Lieferprogramm der FMB Maschinenbaugesellschaft automatisiert. Als da sind im Einsatz die Modelle: Micromag 20 (für Stangendurchmesser 0,8 bis 23 mm) und Minimag 20 (2-23 mm), Turbo 2-20 (2-23 mm), Turbo 3-26 (3-26 mm) und Turbo 3-36 (3-38 mm). Gemeinsamer Nenner ist maximale Stangenlänge von 3 m.
Nach Aussage von Michael Leibold seien bei den Magazinen Kanäle und Schieber in längstens 20 Minuten gewechselt. Und müsse man zudem die Teleskopeinsatzrohre bzw. Spindeleinsatzrohre austauschen, seien die Maschinen nach längstens einer Stunde wieder produktiv. Aber das sei ja nur einer von vielen Aspekten.
Bei den FMB-Lademagazinen rotieren die Stangen in Öl. Dadurch lassen sich Materialien mit unterschiedlichen Durchmessern ohne Kanalwechsel verarbeiten. Zur Funktion: Die rotierende Materialstange versetzt die Ölfüllung in Turbulenz. Dadurch schwimmt die Materialstange auf. Bei kleinen Durchmessern und hohen Drehzahlen entsteht ein Wirbel, der das Material in dessen Zentrum führt. Bei Materialstangen, die sich im Durchmesser dem maximalen Durchlass nähern, kann eine Turbulenz in der Ölfüllung nicht mehr zustande kommen. Hier wirkt dann eine hydrodynamische Lagerwirkung, bei der sich das Öl quasi zu Druckkeilen verdichtet, die dann das Material im Zentrum des Führungsrohres halten. So lassen sich mit ein und demselben Kanal, also ohne Umrüsten, Durchmesserdifferenzen von bis zu 20 mm sicher beherrschen. Zudem wird eine direkte Berührung von Materialstange und Führungsrohr vermieden.
Mindestens so wichtig wie schnelle Rüstwechsel, ist die Prozesssicherheit. Leibold: „Unsere langjährigen MDE/BDE-Auswertungen bescheinigen den Magazinen eine hohe Verfügbarkeit besser 95 Prozent. Die Magazine bei uns im Haus sind durch die Bank zuverlässig und langlebig. Außer für die Montage und das Einfahren neuer Magazine hatten wir seit Beginn unserer Zusammenarbeit im Jahr 2000 keinen FMB Servicetechniker im Haus. Und wenn es doch mal ein technisches Problem gibt, bringt zumeist ein Anruf bei der FMB Service-Hotline eine gangbare Lösung. Falls nicht, sind benötigte Verschleiß- oder Ersatzteile so gut wie immer am nächsten Tag bei uns. Die Mitarbeiter von FMB sind für uns zuverlässige Partner - verbindlich in ihren Zusagen und im Service immer lösungsorientiert.“ Für nötige Wartungen und Reparaturen hat Leibold & Amann fähige Leute in der eigenen Instandhaltung.
Für die Ausstattung eines beim Ortstermin fast bezugsfertigen Hallenneubaus stehen zudem weitere FMB Lademagazine für die Stangenbearbeitung bis Durchmesser 65 mm zur Diskussion. Mehr Details zur Kapazitätserweiterung auf dann 15.000 m² wurde beim Besuch nicht verraten. Kein Geheimnis ist hingegen: Leibold & Amann ist als FMB-A-Kunde auch „Prototypentester“. Was den FMB-Kundenbetreuer Heribert Gertung ganz besonders freut: „Neue Lademagazine, wie unser LSK, werden vor Serienstart idealerweise unter Realbedingungen erprobt. Von unserer Zusammenarbeit profitieren alle: Leibold & Amann kann bereits vor der Marktverfügbarkeit ausgiebig testen und die eigenen Erkenntnisse, beziehungsweise weitere Anforderungen einbringen. Und wir können etwaige Kinderkrankheiten vor Serienanlauf beseitigen. Für mich ist das solidarisch gelebte Standortsicherung.“ Last but not least weist Frontmann Gertung beim Ortstermin darauf hin, dass die FMB-Magazine „mit dem Material sparsam umgehen.“ ee