Wirtschaft + Unternehmen

IWB Industrietechnik: Gefragte Sonderlösungen

Marko Jordan, der bei IWB für die Förderbänder verantwortlich ist, überprüft ein Band der bewährten Minitrans-Serie.

Eine Steigerung des Jahresumsatzes von 3,8 Mio. Euro (2011) auf 4,6 Mio. im vergangenen Jahr und die Erhöhung der Mitarbeiterzahl von 50 auf 52 waren die positiven Botschaften, die Ralf-Peter Kroschel, Geschäftsführer der IWB Industrietechnik, Anfang Mai der Öffentlichkeit mitteilen konnte. Insgesamt entwickele sich die wirtschaftliche Lage weiterhin positiv, so dass auch die Prognosen für das laufende Jahr vielversprechend seien. Die Auslastung sei derzeit so groß, dass man in einigen Bereichen vom Zwei- auf einen Dreischichtrhythmus übergegangen sei.

Lohnfertigung für CNC-Fräs- und Drehteile aus Aluminium, Stahl aber auch Kunststoff sowie der Sondermaschinenbau sind die beiden Hauptbereiche des Gothaer Unternehmens. Ein Spezialgebiet ist der Bau von Transportbändern für die verschiedensten kundenspezifischen Anforderungen. Hier habe man durch langjährige Erfahrung und ständiger Weiterentwicklung von Sonderlösungen eine wichtige Position eingenommen, so Kroschel.

Neben der bewährten Serie "Minitrans" und dem gleichnamigen Werkstückträgersystem sind Kassen- und Bunkerbänder im Standardprogramm, die durch Sonderapplikationen ergänzt werden können. Dazu zählen beispielsweise Vereinzeler, optische Kontrollen, Sensoren und Reinigungssysteme, Magnetförderbänder, metallfreie Bereiche im Förderband sowie Förderbänder mit im Bandkörper integrierten Sensorsystemen. So wurde beispielsweise als Sonderform ein Transportband als Fertigungspuffer für einen Zulieferer der Automobilindustrie gebaut. Damit werden Schienen, auf denen später Autositze befestigt werden, einem Schweißautomaten zugeführt. Die Besonderheit liegt darin, dass auf sechs Spuren verschiedene Schienen verwechslungssicher per Hand eingelegt werden können. Eine genial einfache Lösung war ein Förderband mit einer Rollenbremse. Hier stand die Aufgabe, verschieden schwere Kisten über eine Rollenbahn zu transportieren und individuell abzubremsen. "Unser Band kann in verschiedenen Stufen geneigt werden und erzeugt so unterschiedliche Geschwindigkeiten. Unter den Rollen befindet sich zusätzlich mit einem speziellen Elastomer versehene Schiene. Diese wird über einzeln verstellbare Schrauben an die Rollen gedrückt und bewirkt damit eine mechanische Bremswirkung", erläutert Kroschel. So könne das Band schnell auf schwere oder leichte Kisten eingestellt werden.

Geschwindigkeit spielte dagegen bei einem anderen Sonderbau eine herausragende Rolle. Es sollte eine Förderstrecke gebaut werden, welche Papierblätter mit 40 m pro Minute transportieren kann. Das Besondere daran war, dass sich an einer bestimmten Stelle ein Segment des Förderbandes blitzschnell mit dem aufliegendem Blatt um 180 ° drehen musste. Das sei eine absolute Sonderlösung, die es so als Standard nirgendwo gebe, erklärt Kroschel.

Auch "nasse" Lösungen, so der Firmenchef weiter, seien kein Problem. Es stand die Aufgabe, nasse Aluminium-Druckgussteile nach einer Waschanlage weiter zu transportieren. Eine offene Kunststoffgliederkette über einem gelochten Grundkörper und mit einer darunter liegenden Auffangwanne war die Lösung. Eine feste Sonderseitenführung dient zum weiteren Schutz. Edelstahl und rostgeschützte Lager verhindern eine Korrosion und der Motor samt Steuerung liegt außerhalb des Nassbereiches. "Wir blicken sehr optimistisch in die Zukunft", lautet Kroschels Fazit.

Auch bei der Gewinnung von fachlichem Nachwuchs gebe es keine Probleme. Sieben Auszubildende bereiten sich gegenwärtig auf ihre spätere berufliche Laufbahn vor. Entgegen dem allgemeinen Trend gebe es auch zum Lehrjahresbeginn immer wieder viele Anfragen für eine Ausbildung bei der IWB. kf

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