Strukturdämpfer Tubus TR-L an Rettungsbooten
Notstopper auf Kreuzfahrtriesen
Bei einem der größten Passagierschiffe der Welt, das in der Meyer Werft gebaut wurde, spielen Tubus-Strukturdämpfer von ACE eine entscheidende Rolle beim Zuwasserlassen der Rettungsboote.
Wenn Rettungsboote auf Kreuzfahrten zum Einsatz kommen, ist schon einiges schief gelaufen. Verantwortungsbewusste Werften machen sich dennoch selbstverständlich auch für diesen Fall Gedanken, damit das Schreckensszenario nicht in einer Katastrophe endet. Der Einsatz der im Extremfall lebensrettenden Boote muss deshalb auch bei widrigen Wetterbedingungen und hohem Wellengang zuverlässig und störungsfrei verlaufen. Ein kniffliger Vorgang ist dabei das Zuwasserlassen, das so genannte Aussetzen. Das Unternehmen Fassmer, Zulieferer in der Schifffahrtsindustrie und Partner der Meyer Werft, setzte bei speziell dafür entworfenen Aussetzvorrichtungen, den so genannten Davits, auf Schutzkörper aus Gummi, um bei einem eventuellen Kontakt zwischen Passagierschiff und Rettungsboot letzteres nicht zu beschädigen. Diese Schutzkörper, auch Fender genannt, stellte der Spezialist für Schiffbau, Rettungsboote und Deckzubehör früher aus eigener Herstellung zur Verfügung. Das Material wurde allerdings auf Dauer den eigenen Ansprüchen nicht mehr gerecht – das Problem war die Lebensdauer der Vorrichtung. Die rauen Umgebungsbedingungen machten die Gummielemente mit der Zeit spröde und rissig, so dass sie frühzeitig ausgetauscht werden mussten. Es galt also, ein Dämpfungselement aus einem Material zu finden, das Salzwasser und UV-Einstrahlung widersteht.
Firma zum Artikel
Themen im Artikel
Lange und weiche Abbremsung
Der Weg der Maritim-Spezialisten führten zu ACE Stoßdämpfer. Denn für die genannten Anforderungen hat ACE die Tubus-Strukturdämpfer im Portfolio. Aus den gut 140 Einzelprodukten dieser Dämpferserie fiel die Wahl auf den Typ TR188-108L-2 und TR188-108L-3. Hinter den drei Buchstaben in der Produktbezeichnung verbirgt sich ein radialer Rohrdämpfer in einer langen Version. Die TR-L Baureihe ist eine von insgesamt sieben Familien dieser innovativen Maschinenelemente, die in dieser Form eine lange und weiche Abbremsung mit einem progressiven Energieabbau am Hubende ermöglichen. Sie wurden speziell für Anwendungen mit niedrigen Endkräften entwickelt. Der TR-L eignet sich für alle Einsatzfälle, die entlang einer geraden Linie einen Stoß- oder Kollisionsschutz fordern. Neben dem Verhindern von Zusammenstößen in der Schifffahrt sind dies unter anderem der Schutz von Lade- und Hebevorrichtungen, Gepäck und Transportbändern oder Schaufeln von Bergbaugeräten. Im maritimen Bereich ist von Vorteil, dass das Material aus Co-Polyester Elastomer eine bessere UV-Resistenz als andere Lösungen hat und bei Meerwasser- und Temperaturbeständigkeit punktet. Die wartungsfreien und einbaufertigen Maschinenelemente zeigen in Temperaturbereichen von minus 40 bis plus 90 Grad Celsius eine gleichbleibende Dämpfung. Ihre Lebensdauer von bis zu einer Million Lasthüben übertrifft Gummidämpfer um etwa das Zehnfache.
Artikel zum Thema
Die nun verwendeten Elemente können in der kürzeren Variante im Dauerbetrieb bis 2.200 Newtonmeter und bei Notstopp-Anwendungen 3.080 Newtonmeter pro Lastwechsel aufnehmen, bei der längeren Variante erhöhen sich die Werte auf 3.300 beziehungsweise 4.620 Newtonmeter. Dies sei vollkommen ausreichend für die Verwendung bei den Rettungsbooten. pb