Endlagen mit Industriestoßdämpfern

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Das Universum im Labor

In einem der geplanten Beschleunigerringe der Fair-Anlage in Darmstadt, dem Collector-Ring, kommen Magnum-Industriestoßdämpfer von ACE zum Einsatz. Sie dienen als Endlagensicherung von Antriebseinheiten, die mit leistungsstarken Linearmotoren ausgestattet sind.

Das Universum im Labor: Am GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt ist die einzigartige Teilchenbeschleunigeranlage Fair derzeit in Bau. © ion42/FAIR

Das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung in Darmstadt betreibt eine große, weltweit einmalige Beschleunigeranlage für Ionen. Forscher aus aller Welt nutzen die Anlage für Experimente, um neue Erkenntnisse über den Aufbau der Materie und die Entwicklung des Universums zu gewinnen. Außerdem entwickeln sie neue Anwendungen in Medizin und Technik. Aktuell entsteht in Darmstadt das internationale Beschleunigerzentrum Fair, eines der größten Forschungsvorhaben weltweit. Mit Fair soll Materie im Labor erzeugt und erforscht werden, wie sie sonst nur im Universum vorkommt.

Endlagensicherung von Antriebseinheiten

Kernstück des zukünftigen Beschleunigerzentrums ist der mit supraleitenden Magneten ausgeführte Ringbeschleuniger SIS100. Dieser wird auf einen Umfang von 1,1 Kilometer kommen, während die bestehende GSI-Anlage mit dem Schwerionen-Synchrotron SIS18 als Vorbeschleuniger für den neuen Beschleunigerkomplex dient. In einem der geplanten Beschleunigerringe der Fair-Anlage, dem Collector-Ring, der zum Speichern und Kühlen der Ionen genutzt werden soll, kommen Industriestoßdämpfer aus der Magnum-Familie von ACE zum Einsatz. Sie dienen als Endlagensicherung von Antriebseinheiten, die mit leistungsstarken Linearmotoren ausgestattet sind.

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Im Collector-Ring der Fair-Anlage, der zum Speichern und Kühlen der Ionen genutzt werden soll, kommen Antriebseinheiten, die mit leistungsstarken Linearmotoren ausgestattet sind, sowie in deren Endlagen Industriestoßdämpfer von ACE zum Einsatz. © A. Bardonner, GSI/FAIR

Mechanische Sicherung der Antriebe

Ihre Aufgaben bestehen vor allem darin, die Massenkräfte bei möglichen Fehlsteuerungen der Linearmotorenantriebseinheit wirksam abzufangen und die Konstruktion zu schützen. Im Regelfall sorgen die Linearmotorenantriebseinheiten dafür, dass die Antriebsschlitten im Verlauf einer festgelegten Strecke in zwei Richtungen bewegt werden. Dieses läuft normalerweise berührungsfrei am Ende der jeweiligen Strecke an den Anschlägen ab. Aus Gründen der mechanischen Sicherung der Antriebe haben sich die Ingenieure in Darmstadt für die einstellbaren ACE Industriestoßdämpfer mit Gewindegrößen M33 entschieden. Diese wurden so ausgelegt, dass sie den bewegten Schlitten, falls sich dieser auf Grund einer Fehlsteuerung der Relaiseinheiten des Motors außerhalb des festgelegten Bereiches bewegen sollte, sicher abfangen können.

Für den Fall der Fälle gut gerüstet

Die sowohl front- wie rückseitig exakt justierbaren hydraulischen Maschinenelemente von ACE sind bei einem Hub von 23,2 Millimeter in der Lage, pro Takt 170 Newtonmeter an Energie aufzunehmen und können effektive Massenkräfte zwischen neun und 1.700 Kilogramm sicher, rückprall- und schadensfrei zum Stillstand bringen. Wenn die Komponenten ausschließlich im Notfall eingesetzt werden, weil die Verzögerung ansonsten ebenfalls vom Linearantrieb übernommen wird, sind zusätzliche Energieüberschreitungen zulässig.

Im Dauerbetrieb robust und langlebig

Für anspruchsvolle Aufgaben wie in Darmstadt stehen Industriestoßdämpfer von ACE aus der Magnum-Familie zur Verfügung, die Ingenieuren weltweit aufgrund des hochwertigen, widerstandsfähigen Aufbaus als Referenz bei mittleren Dämpfergrößen gilt. © ACE

Die bei Industriestoßdämpfern mittlerer Baugrößen als Referenzklasse geltende Magnum-Familie von ACE ist mit einer hochwertigen und in vielen Tausenden von Anwendungen bewährten Dichtungstechnik ausgestattet. Zudem erweisen sie sich dank gehärteter Führungslager und integrierter Festanschläge unter vielen Einsatzbedingungen im Dauerbetrieb als äußerst robust und langlebig. Sie werden in allen Bereichen des Maschinenbaus eingesetzt.

Für Handling, Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren

Die Magnum-Dämpfer sind als selbsteinstellende oder wie in diesem Fall einstellbare Maschinenelemente mit Gewindegrößen M33, M45 sowie M64 und Hüben von 25 bis 150 Millimeter lieferbar. © ACE

Typische Anwendungsfelder sind Automatisierung und Handling, beispielsweise in Werkzeugmaschinen und Bearbeitungszentren, wie im beschriebenen Fall als mechanisches Sicherheitselement integriert in Linearschlitten oder am Ende des Wegs von Schwenkeinheiten zur Erhöhung von Taktzeiten. Konstrukteure setzen die dank der leicht zugänglichen Einstellsegmente stufenlos anpassbaren Dämpfer auch in den Endlagen zum Schutz von Portalen oder in der Schwerindustrie zum Abfangen von Massen an Anprallplatten ein.

Sonderaufprallköpfe aus Polyurethan bewahren Ruhe

In Darmstadt haben sich die Techniker zum einen für die Ausstattung mit Sonderanschlaghülsen, zum anderen für die mit Köpfen aus Polyurethan entschieden. Während Erstgenanntes die bereits standardmäßig überdurchschnittlich massive Bauweise der ACE Industriestoßdämpfer verstärkt, ist durch die Verwendung der Sonderaufprallköpfe eine Lärmminderung von drei bis sieben dB möglich. Durch diese gewählte Kombination hat man in der Fair-Anlage rein stoßdämpfertechnisch betrachtet alles dafür getan, dass auch im Fall der Fälle für Ruhe gesorgt ist.

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