Automatisierte Schaltplanerstellung

Stücklisten in Minuten erstellen

Wenn die Erstellung der Fertigungsunterlagen zum Dauerengpass im Betrieb geworden ist, kann automatisiertes Engineering aus der Schwachstelle eine Stärke machen. Single Temperiertechnik, Spezialist für Flüssigmedien-Temperaturführung in industriellen Produktions- und Prüfprozessen, hat mit dem Eplan Engineering Center den durchschnittlichen Aufwand für die Schaltplan- und Stücklistenerstellung bei Standardprodukten von drei Stunden auf zehn bis 15 Minuten reduziert.

Kunststoff- oder Keramikverarbeitung, Druckguss- oder Halbleitertechnik, Motoren- oder Hybridkomponentenprüfstände – wo in der Industrie temperiert und gekühlt werden muss, sind Anlagen von Single im Einsatz. Mehr als 5000 Einheiten verlassen jährlich den Firmensitz im baden-württembergischen Hochdorf, vom Standardprodukt aus einer der verschiedenen Baureihen bis zur individuell maßgeschneiderten Spezialanlage. Gut ein Drittel geht direkt in den Export, der indirekte Exportanteil von Single-Produkten, die als Komponenten an andere Anlagenbauer geliefert werden, ist ebenfalls hoch. Die Kunden kommen aus Maschinenbau, Automotive und Luftfahrt, aus Elektronik, Pharma und Chemie, Food und Verpackung und vielen weiteren Branchen. Mit Vertretungen in über 30 Ländern ist das Unternehmen ein internationaler Player.Zu Beginn des Jahrzehnts war ein Punkt erreicht, an dem das Auftragsvolumen in der bisherigen Bearbeitungsweise nicht mehr zu bewältigen war. Die Konstruktionsabteilung wurde zur Engpassstelle, es kam zu Auftragsstaus, auch der Materialbedarf blieb zu lange unklar. Mitglied der Geschäftsleitung Frank Spork stand vor der Alternative: Mehr Personal einstellen, was wiederum mehr Schnittstellen und mehr Kosten bedeutet hätte – oder das Engineering automatisieren.

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Die Entscheidung fiel zugunsten der Einführung des Eplan Engineering Center (EEC), das unter der firmeninternen Bezeichnung „Konfigurator“ an die besonderen Bedingungen bei Single angepasst wurde. Der Schritt lag nahe; in der Elektrokonstruktion setzt das Unternehmen seit Jahrzehnten auf Eplan und hat aktuell Eplan Electric P8 im Einsatz. „Das EEC passt optimal zu unserem Portfolio, weil Single gerade kein Kataloglieferant ist, sondern seinen Kunden auch individuelle Beratung bietet und die Produkte aus den einzelnen Baureihen nach deren spezifischen Anforderungen konfiguriert“, erläutert Frank Spork.

Der Umstieg aufs automatisierte Engineering war eine kleine Konstruktions-Revolution: Zuvor wurden Schaltpläne und Stücklisten für jedes Produkt in Eplan und im ERP-System separat erstellt. Meist wurde ein ähnliches Vorgängerprojekt als Vorlage gesucht und abgewandelt. Das Manko dabei: Die Stücklisten müssen immer wieder einzeln abgeglichen werden, Änderungen sind aufwändig und Skalierbarkeit kaum gegeben. Hinzu kommt bei jedem Produkt eine Vielzahl von Parametern: Heiz- bzw. Kühlleistung, Temperaturspektrum, Temperiermedium und Pumpenleistung, Regler, Datenschnittstellen, Ein- und Ausgangssignale –, die wiederum die Komponenten beeinflussen. Nur wenige Experten hatten da noch den Überblick.

Nach der Umstellung auf das Engineering Center steckt dagegen das Expertenwissen in den Regelstrukturen des Konfigurators und wird laufend aktuell gehalten. Die Komponentenauswahl erfolgt über die EEC-Bedienoberfläche des Konfigurators, der Eplan Electric P8 steuert und aus dem auch die Stücklisten generiert werden. Vom Startbildschirm wird zuerst die Baureihe gewählt, dann das zugrunde gelegte Standardprodukt; die Auswahlfelder geben von vornherein nur solche Komponenten vor, die im jeweiligen Produkt auch eingesetzt werden können. Das Risiko von Konstruktionsfehlern sinkt. Über Konfigurator-Makros werden die Schaltpläne erstellt und die Stromlaufpläne in Eplan Electric P8 erzeugt. Die generierten Stücklisten werden ins ERP-System übernommen, das den Fertigungsauftrag mit dem Materialbestand abgleicht und bei Bedarf Bestellungen auslöst. ee

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