Instandhaltung
Zwischen Sonne und Erde
Infrarot-Strahlungsheizungen arbeiten leise und Energie sparend. Außerdem lassen sie sich zeitgenau regeln und zielgenau einsetzen. Im Industriebau kommen sie sowohl bei Neubauten als auch im Sanierungsfall zum Einsatz.
Die Wärmegewinnung durch Erdwärme gewinnt derzeit an Boden. Um aber diese alternative Energiequelle der Erde nutzen zu können, muss zunächst ein sogenannter Geothermiebohrer rund 90 Meter senkrecht in Mutter Erde hineinbohren und eine Sonde setzen. Ein namhafter Hersteller dieser mächtigen Bohrwerke ist Nordmeyer in Peine bei Hannover. Das Unternehmen hat schon vor über zwei Jahrzehnten die Beheizung von Produktionsstätte und Lagerbereich umweltfreundlich mit Hellstrahlern von Schwank eingerichtet.
Der Betrieb mit 120 Mitarbeitern und einer Produktionsfläche von zirka 9.000 Quadratmetern beschäftigt sich seit 1935 mit der Fertigung von Erdbohrtechnik. Die Unternehmenssparten Bodenuntersuchungsgeräte und Stahlhandel kamen vor einem und sieben Jahren hinzu. Als 1985 die in die Jahre gekommene Warmluftheizung der Produktion saniert werden sollte, suchte Nordmeyer nach einer energiesparenden und damit umweltfreundlichen Lösung. Der beratende Architekt empfahl daraufhin die Infrarotheizung, da diese Form der Wärmeerzeugung das gestellte Anforderungsprofil am besten erfüllte. „Drei Parameter waren für uns von besonderer Bedeutung“, erinnert sich Alexander Nordmeyer, „Energieersparnis, die Möglichkeit zur Arbeitsplatzbeheizung und kurze Aufheizzeiten“. Der Betrieb entschied sich für die Hellstrahlertechnik von Schwank, einem der führenden Anbieter auf diesem Gebiet.
Die Systeme folgen in ihrer Funktion dem natürlichen, sehr wirkungsvollen Prinzip der Sonne. Durch eine hochfeste, hundertfach perforierte Keramikplatte strömt ein Gas-Luft-Gemisch, das an der Oberfläche verbrennt. Dabei erhitzt sich die Platte auf bis zu 950 °C und gibt dadurch Wärmestrahlung (Infrarotstrahlung) ab. Durch Reflektoren wird diese in den Aufenthaltsbereich des Menschen gelenkt. An den Oberflächen, auf die die Infrarotstrahlen auftreffen, werden diese in Wärme umgewandelt. Genauso wie uns ein Lagerfeuer oder die Sonne wärmt. Als Trägermedium der Wärme wird dabei keine Raumluft genutzt, sie erwärmt sich primär nicht. So gelangt die Wärme nahezu verlustfrei vom Gerät bis in den Aufenthaltsbereich des Mitarbeiters.
Maschinen, Werkzeuge und selbst der Fußboden sind angenehm warm. Das ist auch der Grund, weshalb die Umgebungstemperatur kühler sein kann oder es im Extremfall selbst bei geöffneten Hallentoren immer noch behaglich ist. Der Effekt ist immer der gleiche, Wärme entsteht erst an der Oberfläche des Körpers, egal ob dabei die Umgebungsluft minus 10 °C oder plus 10 °C hat. Unternehmer Nordmeyer erklärt: „Wenn die Tore bei der Be- und Entladung von Material längere Zeit offen stehen, hat man trotzdem das Gefühl, dass es warm ist. Zudem haben wir die Regelung so geplant, dass wir einzelne, nicht ständig besetzte Arbeitsplätze separat schalten können.“ Seit 22 Jahren beheizen 43 Geräte der Serie 2000 von Schwank die Produktionshallen mit 950 Quadratmetern Fläche und einer Hallenhöhe von 11 Metern. Im Lagerbereich und Stahlhandel, die erst 1995 mit Hellstrahlern ausgestattet wurden, finden schon die neuen und isolierten Modelle Supra Schwank Anwendung.
61 Geräte dieses Typs mit einer Gesamtleistung von 630 kW Nennwärmebelastung beheizen 3.500 Quadratmeter bei einer mittleren Hallenhöhe von 10 Metern und sorgen neben der Frostfreihaltung auch für behagliche Temperaturen im Kommissionierbereich. Im Vergleich zu den ohnehin schon energiesparenden Geräten der Serie 2000 spart der moderne Supra Schwank nochmals rund 30 Prozent Energie bei gleicher Leistung. Der hohe Wirkungsgrad entsteht vor allem durch die effiziente Verwertung des Brennstoffs Gas. Als voll isoliertes Gerät arbeitet dieser Hellstrahler mit einer sogenannten Delta-Mischkammer. Eine patentierte Innovation, die die Energieausbeute des Gerätes gegenüber anderen handelsüblichen Hellstrahlern merklich verbessert. In der Delta-Mischkammer wird das Gas-Luft-Gemisch vorgewärmt, was die Oberflächentemperatur der Brennerplatten ohne zusätzlichen Energieeintrag steigen lässt. Zudem bewirkt die Mischkammer einen Thermaleffekt. Er verteilt und vermischt das Gas-Luft-Gemisch sehr homogen über die gesamte Brennerfläche. Dieses warme und gleichmäßig verteilte Gemisch ist entscheidend für eine saubere Verbrennung bei optimaler Energieausbeute.
Insgesamt hat der Betrieb 104 Hellstrahler des Kölner Herstellers installiert. Dazu Alexander Nordmeyer: „Die ersten Geräte arbeiten auch nach 22 Jahren noch einwandfrei. Das spricht für mich für die Qualität der Schwank Geräte, aber auch für das robuste System der Hellstrahler. Wir sind sehr zufrieden.“
Michael Stöcker/ stoecker@hoppenstedt.de