Handhabungstechnik
Serie erweitert
Die M-Serie – bisher bestehend aus Parallelgreifern (MGP), Winkelgreifern (MGW) und Flachschwenkeinheiten (MSF) – hat Sommer-automatic um Großhubgreifer (MGH) und Dreibackengreifer (MGD) erweitert. Bereits Klassiker unter den Greifern sind die MGP-Parallelgreifer; sie bringen bei minimalen Abmessungen maximale Leistung, die aus einem doppelwirkenden Pneumatikzylinder und einem zwangsgeführten Keilhakengetriebe resultiert. Das Keilhakengetriebe lenkt die Antriebskraft optimal in Greifkraft um, wobei die synchronisierte Zwangsführung zentrisches Greifen ermöglicht. Bei der NC-Variante wird zusätzlich die Greifkraft durch eine im Zylinderraum integrierte Feder gesichert. Technisch anspruchsvoll und präzise sind die Parallelgreifer mit Flachführungen ausgestattet. Sie ermöglichen eine hohe Kräfte- und Momentenaufnahme. Abnehmbare Zentrierhülsen ermöglichen eine schnelle und kostengünstige Positionierung der applikationsspezifischen Greifbacken. Im robusten, leichten Gehäuse aus hartbeschichteter Aluminiumlegierung sind Nuten für Magnetfeldsensoren bereits integriert. Das ermöglicht bei Bedarf – ohne zusätzliche Störkontur – eine direkte Positionsabfrage der Kolbenstellung; das sorgt für hohe Prozesssicherheit durch kontrollierte Greiferbackenbewegung. Eine Besonderheit in diesen Greifergrößen ist die Energiezuführung, die von mehreren Seiten möglich ist. Daraus ergibt sich eine flexible Anpassung an individuelle Einbausituationen. Die Parallelgreifer der M-Serie gibt es in den Baugrößen 801 bis 812 mit Greifhüben von ein bis zwölf Millimeter pro Backe und Greifkräften von sechs bis 400 Newton.
Präzise Winkelgreifer MGW
Ebenfalls bewährt und besonders dann geeignet, wenn es sich um stets gleiche Bauteile handelt, sind Winkelgreifer. Aus der Serie MGW haben sie einen Öffnungswinkel von 75 Grad (37,5 Grad pro Backe). Bei dieser Greifervariante lenkt ein zwangsgeführtes Hebelgetriebe die Antriebskraft des doppelwirkenden Pneumatikzylinders optimal in Greifkraft um. Auch hier sichert in einer NC-Version eine im Zylinderraum integrierte Feder die Greifkraft bei Energieabfall. Die Positionsabfrage löst der Hersteller typisch für die M-Serie ab Baugröße 803 optional mit vorbereiteten Nuten im Gehäuse, in denen Magnetfeldsensoren die Positionsabfrage der Kolbenstellung übernehmen können. Die Adaption der Greifbacken erfolgt analog zur Serie MGP schnell, einfach und dennoch präzise.
Flexibel mit Flachschwenkeinheiten
Ergänzend zum klassischen Greiferprogramm erhöhen Flachschwenkeinheiten die Flexibilität beim Teilehandling. Darin entwickeln zwei doppelwirkende Pneumatikzylinder ein maximales Drehmoment bis 1,2 Newtonmeter. Die Kräfte werden per Zahnstange und Zahnrad mit hohem Wirkungsgrad zum Abtriebsflansch übertragen. Dabei garantiert die zweifache Kugellagerung hohe Kräfte- und Momentenaufnahme. Geschliffene Funktionsteile aus gehärtetem Stahl sichern höchste Präzision und lange Lebensdauer. Um die in diesen Baugrößen geforderte Flexibilität zu bieten, ist der Schwenkwinkel von 90 bis 180 Grad stufenlos einstellbar. Ebenfalls einstellbar ist jeweils die Endlagendämpfung. Dazu sind die MSF mit integrierten, hydraulischen Stoßdämpfern mit Wendelnuttechnologie ausgerüstet. Sie sorgen für ein verschleißarmes Anfahren der Endlagenposition, wobei die Energieabsorption auf sanfte Weise erfolgt. Durch die Einschraubtiefe der Stoßdämpfer lässt sich die Dämpfungscharakteristik individuell einstellen. Die patentierten Stoßdämpfer sind im Druckraum eingebaut und werden durch permanenten Luftstrom gekühlt, was für gleichbleibendes Dämpfungsverhalten sorgt. In das kompakte Gehäuse der MSF sind Aufnahmen für die Positionsabfrage bereits integriert. Variable Befestigungs- und Positionierungsmöglichkeiten an mehreren Seiten ermöglichen den individuellen Einbau im Arbeitsraum.
Zwei Neue in der Serie
Ergänzend zum bisherigen Produktportfolio stellt das Unternehmen aus Ettlingen die Dreibackengreifer MGD vor. Sie sind ideal für die Handhabung runder Bauteile und entsprechen in ihrem Antriebs- und Kraftübertragungssystem dem anspruchsvollen Konzept der MGP-Parallelgreifer. Führung ist hier eine robuste T-Nutenführung für eine hohe Kräfte- und Momentenaufnahme. Auch die optionale Positionsabfrage über Magnetfeldsensoren ist in Form integrierter Nuten am Gehäuse bereits vorbereitet. Für größere Hübe bis 200 Millimeter (pro Backe 100 Millimeter) sind die Großhubgreifer MGH konzipiert. Sie entwickeln je nach Baugröße bis 910 Newton Greifkraft, die aus zwei doppelwirkenden Pneumatikzylindern resultiert. Aus deren Antriebskraft entsteht über einen durch Ritzel und Zahnstange synchronisierten Direktantrieb die Greifkraft. Die synchronisierten Backen ermöglichen zentrisches Greifen mit hoher Wiederholgenauigkeit. Dreifache Rundführungen mit überlappenden Führungsstangen sorgen für hohe Präzision. Wie bei allen M-Greifervarianten ist das robuste, leichte Gehäuse aus einer hart beschichteten Aluminiumlegierung gefertigt. Eine Nut für die Anbringung von Magnetfeldsensoren ist bereits integriert. Optional ist ein Anbausatz bestehend aus Schaltfahne und Klemmbock zur Anbringung von Näherungsschaltern für die Positionsabfrage erhältlich. Die Greiferbacken-Aufnahme ermöglicht über Zentrierhülsen die präzise Positionierung individueller Greiferbacken. PR/pb