Greiferserie 5000 jetzt auch mit IO-Link

Robust und technisch überlegen

Die Premiumgreifer der pneumatisch angetriebenen Baureihe GPP5000 von Zimmer und ihre elektrischen Pendants der Baureihe GEP5000 sind nun seit zwei Jahren auf dem Markt und haben sämtliche Bewährungsproben in der Praxis mit Bravour bestanden. Nun ist hier auch das Kommunikationssystem IO-Link eingesetzt.

Einer von acht GPP 5006-N, die Heitec Auerbach auf der neuesten Montageanlage einsetzt. (Foto: Zimmer)

Zimmer hat die Greifer für den echten Universaleinsatz konzipiert; sie bieten schon in der Standardausführung eine Reihe von einmaligen Merkmalen, betont der Hersteller. Sie sind schnell, bieten hohe Greifkräfte und große Fingerlängen, sind korrosionsgeschützt und schon im Standard mit IP64 abgedichtet, und sie können für die maximale Anlagenverfügbarkeit mit höchster Genauigkeit gegeneinander ausgetauscht werden. Auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten seien sie eine interessante Alternative zu anderen Produkten am Markt, stellt Zimmer heraus.

Basis des Ganzen: extrem robuste Führungen

Die Greifer der 5000er-Serie sind mit einer robusten, DLC-beschichteten Stahl-in-Stahl-Profilnutenführung ausgestattet, der sie ihre praktisch unschlagbare Robustheit und die hohen Greifkräfte verdanken. Diese Stahl-Stahl-Profilnutenführung zeigen immer wieder, dass sie extrem widerstandsfähig sind und keinen Vergleich zu scheuen brauchen – auch nicht mit Produkten, bei denen Stahlbacken in Aluminiumführungen laufen. Über die Vorzüge von reinen Stahlführungen brauche im Grunde genommen nicht diskutiert zu werden, sagt Zimmer, denn überall in Industrie und Maschinenbau seien Führungen auf Stahl-Stahl-Basis unübertrefflicher Standard.

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Außerdem zeigt sich, dass Greifer mit Stahl-Aluminium-Führungen in bestimmten Einsatzsituationen deutliche Lebensdauerprobleme haben. Dauerversuche zeigen ebenso wie viele Praxiserfahrungen, dass solche Greifer zum Beispiel bei horizontaler Einbaulage schnell Spiel entwickeln können und sich oft schon nach wenigen Millionen Zyklen festfressen. Solche Probleme kennen die Greifer von Zimmer nicht. Ihre DLC-beschichteten Backen sorgen mit dem niedrigen Reibungskoeffizienten, ihrer extremen Härte und den guten Notlaufeigenschaften dafür, dass die Greifer 30 Millionen Zyklen ohne Wartung bewältigen und dabei auch widrige Einsatzbedingungen überstehen. Solche Dauerleistungen sind möglich, weil die Greiferbacken schon von jeher mit Schmiertaschen für eine sichere Schmierstoffversorgung ausgestattet sind und die Entwickler für die Abdichtung der Prismenführungen zudem einen Doppelabstreifer eingesetzt haben. Die äußere Dichtlippe streift dabei Schmutz und Staub ab, die innere Dichtlippe sorgt dafür, dass der Fettvorrat über die gesamte Lebensdauer erhalten bleibt.

Mit dieser doppelten Abdichtung haben die Greifer schon in der Standardversion die Dichtigkeitsklasse IP64 – ein Wert, den andere Produkte meist nur mit zusätzlichen Protektoren erreichen können. Mit einem Protektor kann die Dichtigkeit der Zimmer-Baureihe 5000 dann sogar auf IP67 gesteigert werden, so dass diese Greifer auch unter schwierigsten Umgebungsbedingungen wie in Bearbeitungszentren oder Schleifmaschinen eingesetzt werden können.

Stahl auf Stahl: Überlast kein Problem

Stahl-Stahl-Führungen bieten aber noch weitere Vorteile, denn Stahl-Aluminium-Führungen sind gegen Überlastung empfindlich. Aluminium weist ein niedriges Elastizitätsmodul auf und neigt bei hohen Belastungen zum Kriechen. Diese Eigenschaft macht man sich beim Strangpressen von Aluminiumprofilen zunutze, bei Aluminiumführungen kann sie aber schon bei einmaliger Überlastung zu dauerhaften Schäden führen. Stahl dagegen hat im Gegensatz zu Aluminium ein hohes Elastizitätsmodul. Greifer mit Stahlführungen können daher problemlos Überlastungssituationen überstehen, bei denen herkömmliche Prismenführungen auf der Basis Aluminium/Stahl bereits unrettbar beschädigt werden.

Zubehör nur selten erforderlich

Die Zimmer-Greifer haben diverse Detaillösungen, die den täglichen Einsatz erleichtern und die Verwendung von Zubehör oft überflüssig machen. Beispielsweise sind sie im Gegensatz zu anderen Produkten grundsätzlich mit durchgängigen Sensornuten ausgestattet. Die Magnetsensoren lasen sich einfach austauschen, ohne dazu den Greifer abzumontieren. Für die Klemmung der Sensoren genügt eine einzelne Schraube, und die Feinjustierung der Schaltposition erfolgt feinfühlig über eine selbstsicherende Einstellschraube. Der Einsatz von Zubehör wie Klemmböcken, die bei anderen Herstellern erforderlich sind, ist damit also überflüssig. Die Greifer bieten eine Fülle von Befestigungsmöglichkeiten und sind zudem unter dem Abdeckblech mit zusätzlichen Stiftbohrungen ausgestattet, die beispielsweise die Montage von kundenspezifischen Anbauteilen wie etwa Einführdorne ermöglichen

Pneumatischer oder elektrischer Antrieb mit gleichen Leistungsdaten

Die Baureihe 5000 steht in einer pneumatisch und in einer elektrisch angetriebene Variante zur Verfügung. Beide Ausführungen bieten fast identische Greifkräfte und Öffnungs- beziehungsweise Schließzeiten, wobei die maximalen Greifkräfte und damit die mögliche Fingerlänge noch deutlich über den Werten der Wettbewerbsprodukte liegen. In den elektrischen Varianten ist neben der Steuerung und einem Hall-Sensor für die Backenabfrage auch ein absolutes Wegmesssystem mit einem hoch auflösenden Resolver integriert, das permanent die Position der Greiferbacken ermittelt. Dadurch ist die Greifersteuerung nach dem Einschalten sofort im Bild, in welcher Position die Backen stehen. Die integrierte Steuerung macht es auch möglich, den Greifer direkt zu teachen oder über ein kleines Bedienfeld am Gehäuse die Greifkraft in fünf Stufen einzustellen.

Die Greifer sind für echtes Plug&Play ausgelegt, der elektrische Anschluss ist ebenso einfach wie eine pneumatische Verschlauchung. Der Nutzer muss lediglich ein standardisiertes Einzelkabel verbinden, das sowohl die Anbindung an die 24-Volt-Stromversorgung als auch den Anschluss an die Steuerung übernimmt. Sobald dann ein Signal an der Steuerleitung anliegt, öffnet sich der Greifer, um sich bei einem weiteren Steuersignal wieder zu schließen.

IO-Link für die einfache Anbindung an die Steuerung

Um die elektrischen Varianten an die zentrale Maschinensteuerung anzubinden, setzt Zimmer das benutzerfreundliche Kommunikationssystem IO-Link ein. Die Einstelldaten der Greifer können hier direkt eingegeben oder geteacht werden. Sie lassen sich zentral abspeichern und problemlos auf andere Greifer übertragen. Beim Austausch eines Greifers können seine Einstelldaten schnell und fehlerfrei auf den neuen Greifer übertragen werden, so dass damit ein Maximum an Maschinenverfüg-barkeit gewährleistet ist. IO-Link eröffnet zudem zahlreiche Optionen für die erweiterte Diagnose und vorbeugende Wartung, so dass Greifer und andere Komponenten schon bei ersten Anzeichen von Verschleiß ausgetauscht oder gewartet werden können, lange bevor es zu einem Ausfall kommen kann.

Heitec Auerbach nutzt GPP 5000

Die Serie 5000 ist nun schon seit einiger Zeit im Praxiseinsatz und hat sich im industriellen Alltag bereits bewährt, zum Beispiel bei Heitec Auerbach. Dieser mittelständische Systemanbieter für Industrielösungen realisiert mit seinen Kompetenzen in den Bereichen Sondermaschinenbau, Automatisierung, Schaltschrankbau und Blechbearbeitung umfassende Automatisierungslösungen für Zerspanungs- und Reinigungsprozesse, aber auch für Montage- und Fügeprozesse und für Mess- und Prüfaufgaben. Das Unternehmen setzt seit vielen Jahren auf Automatisierungskomponenten von Zimmer. „Wir haben mit der Zuverlässigkeit der Greifer und Schwenkeinheiten aus der Zimmer Group in vielen Jahren nur gute Erfahrungen gemacht“, sagt Thomas Müller, Konstruktionsleiter bei Heitec Auerbach. „Das hat uns bewogen, in unseren neuen Anlagen sehr schnell pneumatische Greifer der Serie 5000 einzusetzen. Durch die höheren Greifkräfte können wir nun kleinere Baugrößen einsetzen, und die verschleißfesten Führungen bieten uns eine extrem lange Lebensdauer, einen reduzierten Wartungsaufwand sowie eine höhere Anlagenzuverlässigkeit und -produktivität. Damit können wir unseren Kunden zuverlässigere und zugleich wirtschaftlichere Anlagen anbieten, und das verbessert sowohl unsere eigene Wettbewerbsfähigkeit als auch die unserer Kunden.“ pb

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