Fräszentrum
Segmente für Seilscheiben exakt bearbeitet
Am Bodensee absolviert ein Fräszentrum der FOG-Baureihe von Dörries Scharmann Technologie, Marke Droop+Rein aus Bielefeld, seit fünf Jahren ein erstaunliches Arbeitspensum: Die Spezialanfertigung stellt beim Weltmarktführer im Seilbahnbau Segmente für Seilscheiben her.
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Die Aufgabenstellung war nicht ohne, denn es ging um eine Maschine zum Drehen, Fräsen und Bohren von großen Segmenten für Seilscheiben (Antriebsräder). Pro Jahr fertigt Doppelmayr Seilbahnen aus Wolfurt in Österreich im Schnitt 800 gigantische Segmente, aus denen rund 200 Seilscheiben unterschiedlicher Abmessungen entstehen. „Wir benötigten eine deutlich größere und offene Maschine in Fahrständerbauweise“, sagt Produktionsleiter Karl-Heinz Zündel. „Weil es kein Vorbild gab, gingen wir das Risiko ein und kauften eine Weiterentwicklung. Wichtig war mir, dass die Maschine auch von den Werkern an der Basis geschätzt wird.“
Doppelmayr orderte für den Einsatzzweck eine offene und größere Einheit des Typs FOGS D40 mit zwei Arbeitsbereichen, die Droop+Rein in dieser Art und Größe (20.000 mm x 9.400 mm x 6.900 mm) noch nicht gebaut hatte. Die Verfahrwege des multifunktionalen Bearbeitungszentrums betragen 12.000 mm (X-Achse), 4.000 mm (Y-Achse) und 2.000 mm (Z-Achse), der Verfahrwinkel ± 200° (gesteuerte C-Achse). Das Plattenfeld des 135 Tonners misst 4.000 mm x 12.850 mm; der von zwei 60 kW-Drehstrommotoren angetriebene Drehtisch hat einen Durchmesser von 3.000 mm.
Doppelmayr ließ die Maschine mit einem exzentrischen Gabelfräskopf sowie mit einem Winkel- und einem Vertikalfräskopf (jeweils 40 kW Leistung) ausstatten. 2009 bauen die Bielefelder den Prototypen im Werk Hohe Brücke auf, das wegen des sumpfigen Untergrundes auf 2000 Piloten (österreichisch für Pfähle) steht. Der Neuling aus Deutschland zerspant seitdem aus zerspanungsunfreundlichem Baustahl Segmente, von denen vier Elemente plus Mittelteil die Seilscheibe bilden. ee