Siemens: anhaltend profitables Wachstum und exzellenter Free Cash Flow
Ergebnis April bis Juni 2023: starke Dynamik
Siemens setzte seinen profitablen Wachstumskurs im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2023 fort (bis 30. Juni 2023). Dabei erzielten alle industriellen Geschäfte ein starkes Umsatzwachstum. Zudem verzeichnete das Unternehmen eine starke Auftragsdynamik bei Großprojekten und im Systemgeschäft.
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Das Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen („Book-to-Bill-Ratio“) erreichte mit 1,28 einen starken Wert, während der Auftragsbestand mit 110 Milliarden Euro einen erneuten Rekordwert verzeichnete. Siemens bestätigt den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 und erwartet weiterhin ein Umsatzwachstum von neun bis elf Prozent und ein unverwässertes Ergebnis je Aktie vor Effekten aus der Kaufpreisallokation, genannt EPS pre PPA, mit 9,60 bis 9,90 Euro, exklusive des Investments in Siemens Energy.
Wettbewerbsstärke unter Beweis gestellt
„Wir sind erneut profitabel gewachsen und haben unsere Wettbewerbsstärke in allen unseren Geschäften unter Beweis gestellt. Wir sehen eine Normalisierung der Nachfrage, insbesondere in China und im kurzzyklischen Geschäft. Ich freue mich besonders über unsere erneut resiliente und starke finanzielle Leistung. Wir setzen unsere Strategie konsequent um, wertsteigerndes Wachstum zu schaffen und die digitale Transformation und den Wandel zu mehr Nachhaltigkeit unserer Kunden zu beschleunigen“, sagte Roland Busch, Siemens-Vorstandsvorsitzender.
„Die hohe Leistungsfähigkeit unserer Geschäfte spiegelt sich im dritten Quartal erneut in einem exzellenten Free Cash Flow wider. Unsere finanzielle Stärke wird ferner durch ein von Moody’s angehobenes Rating unterstrichen. Wir sind bestens aufgestellt, um weiterhin Wert für unsere Aktionäre, Kunden und Mitarbeitenden zu schaffen“, sagte Ralf P. Thomas, Siemens-Finanzvorstand.
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Industrielles Geschäft mit deutlichem Umsatzerlöswachstum
Siemens steigerte im dritten Quartal des Geschäftsjahres die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis um zehn Prozent auf 18,9 Milliarden Euro (Q3 2022: 17,9 Milliarden Euro). Der Auftragseingang wuchs ebenfalls, auf vergleichbarer Basis um 15 Prozent auf 24,2 Milliarden Euro (Q3 2022: 22,0 Milliarden Euro). Das Ergebnis des Industriellen Geschäfts enthielt starkes Ergebniswachstum bei Smart Infrastructure und Digital Industries und lag bei 2,8 Milliarden Euro (Q3 2022: 2,9 Milliarden Euro), wobei der Vorjahresquartalswert einen Gewinn in Höhe von 739 Millionen Euro aus dem Verkauf von Yunex beinhaltete. Die Ergebnismarge betrug 15,3 Prozent (Q3 2022: 17,0 Prozent).
Der Gewinn nach Steuern stieg auf 1,4 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahresquartal ein Verlust nach Steuern in Höhe von 1,5 Milliarden Euro aufgrund einer Wertberichtigung bei der Beteiligung an Siemens Energy sowie russlandbezogener Effekte verzeichnet wurde. In diesem Quartal verzeichnete die Beteiligung an Siemens Energy einen anteiligen Verlust von 0,6 Milliarden Euro. Das unverwässerte Ergebnis je Aktie vor Effekten aus der Kaufpreisallokation (EPS pre PPA) lag entsprechend bei 1,78 Euro (Q3 2022: minus 1,85 Euro), ohne den Verlust der Siemens-Energy-Beteiligung betrug das EPS pre PPA 2,60 Euro. Der sogenannte Free Cash Flow „all-in“ aus fortgeführten und nicht fortgeführten Aktivitäten erreichte auf Konzernebene mit 3,0 Milliarden Euro einen herausragenden Wert (Q3 2022: 2,3 Milliarden Euro).
Die deutliche Verbesserung resultierte hauptsächlich aus dem sehr starken Free Cash Flow des Industriellen Geschäfts von 3,1 Milliarden Euro (Q3 2022: 2,5 Milliarden Euro) mit starken Mittelzuflüssen in allen industriellen Geschäften.
Starkes Ergebniswachstum bei Smart Infrastructure und Digital Industries
Die Umsatzerlöse von Digital Industries erhöhten sich auf vergleichbarer Basis um insgesamt elf Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Das Wachstum wurde maßgeblich von den Automatisierungsgeschäften, insbesondere Factory Automation und Process Automation, getragen. Der Auftragseingang ging auf vergleichbarer Basis um 35 Prozent auf 4,1 Milliarden Euro zurück. Ausschlaggebend für den Rückgang war die Entwicklung des Auftragseingangs in den Automatisierungsgeschäften, die in Vorperioden von vorgezogenen Kundenbestellungen profitierten, wobei die Aufträge in allen Regionen zurückgingen, insbesondere aber in China.
Softwaregeschäft im Aufwind
Im Softwaregeschäft hingegen legte der Auftragseingang aufgrund mehrerer größerer Aufträge zu. Das Ergebnis wuchs um 24 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro, während die Ergebnismarge 21,1 Prozent betrug. Zum Anstieg beider Werte trugen eine höhere Kapazitätsauslastung und ein günstigerer Produktmix bei verbesserter Verfügbarkeit von Komponenten für hochmargige Produkte bei.
Bei Smart Infrastructure erreichte der Auftragseingang mit 5,4 Milliarden Euro nahezu das hohe Niveau des Vorjahresquartals, das von vorgezogenen Bestellungen der Kunden insbesondere in kurzzyklischen Geschäften profitiert hatte. Dabei verzeichnete der Auftragseingang ein beträchtliches Wachstum im Electrification-Geschäft aufgrund einer Reihe größerer Aufträge für Rechenzentren sowie Aufträge von Batterieherstellern und Kunden der Stromverteilung. Die Umsatzerlöse wuchsen auf vergleichbarer Basis in allen Geschäften und legten insgesamt um 15 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro zu. Besonders kräftig fiel das Wachstum in den Geschäften Electrical-Products und Electrification aus. Das Ergebnis stieg um 37 Prozent auf 769 Millionen Euro. Die Ergebnismarge erreichte 15,6 Prozent gegenüber 12,9 Prozent im Vorjahresquartal.
Auftrag für S-Bahn-Züge in Deutschland
Mobility verzeichnete erneut einen Quartalsrekord beim Auftragseingang mit 8,3 Milliarden Euro. Der starke Anstieg ist auf eine Reihe von Großaufträgen zurückzuführen. Unter anderem trugen die Erfassung eines Auftrags für die erste Linie eines schlüsselfertigen Bahnsystems in Ägypten über 2,5 Milliarden Euro sowie ein Auftrag für S-Bahn-Züge in Deutschland über 2,1 Milliarden Euro bei. Die Umsatzerlöse wuchsen auf vergleichbarer Basis um zwölf Prozent auf 2,6 Milliarden Euro. Alle Geschäfte trugen infolge einer gesteigerten Abarbeitung des Auftragsbestands aufgrund verbesserter Verfügbarkeit von Komponenten zum Wachstum bei.
Das Ergebnis und die Profitabilität stiegen in allen Geschäften; es erreichte insgesamt aber nicht den außergewöhnlich hohen Wert des Vorjahresquartals, der auf einen Gewinn in Höhe von 739 Millionen Euro aus dem Verkauf von Yunex zurückzuführen war.
Ausblick auf Konzernebene bestätigt
Für den Siemens-Konzern wird weiterhin ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis (bereinigt um Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) in einer Bandbreite von neun bis 11 Prozent und ein Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen (Book-to-Bill-Verhältnis) von über 1 erwartet. Digital Industries geht nun davon aus, im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 13 Prozent und 15 Prozent (zuvor zwischen 17 Prozent und 20 Prozent) zu erreichen. Die Ergebnismarge wird nun zwischen 22 Prozent und 23 Prozent (zuvor zwischen 22,5 Prozent und 23,5 Prozent) erwartet. Smart Infrastructure erwartet im Geschäftsjahr 2023 weiterhin ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen 14 Prozent und 16 Prozent sowie eine Ergebnismarge in einer Bandbreite von 14,5 Prozent bis 15,5 Prozent.
Mobility geht weiter davon aus, im Geschäftsjahr 2023 ein Umsatzerlöswachstum auf vergleichbarer Basis zwischen zehn Prozent und zwölf Prozent sowie eine Ergebnismarge zwischen acht und zehn Prozent zu erreichen. Es wird weiterhin erwartet, dass Siemens durch das profitable Wachstum der industriellen Geschäfte im Geschäftsjahr 2023 ein höheres EPS pre PPA in einer Bandbreite von 9,60 bis 9,90 Euro erreichen wird, ohne Berücksichtigung von Siemens Energy Beteiligung, die in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs 2023 902 Millionen Euro zum Gewinn nach Steuern beziehungsweise 1,14 Euro zum entsprechenden EPS pre PPA beitrug. Von diesem Ausblick sind Belastungen aus rechtlichen und regulatorischen Themen ausgenommen.