Prozessüberwachung

Wächter mit Mehrwert

Artis Marposs sieht in der Prozessüberwachung ein System, das im Sinne der Smart Factory Mehrwert durch die richtige Analyse der eingespeisten Daten generieren kann. Dazu erheben intelligente Subsysteme Daten aus dem Prozess und übermitteln sie zur Weiterverarbeitung an die Prozessüberwachung. Hier findet die Aufbereitung für die Auswertung und Analyse statt, die weit über die eigentliche Echtzeit-Prozessüberwachung hinausgehen.

Im Internet der Dinge sind alle Beteiligten miteinander vernetzt, kommunizieren autonom und sind Bestandteil verschiedener, teils sehr komplexer Kreisläufe, die durch ständige Optimierung die Prozesse wiederum beeinflussen. Die Eigendynamik und eine nicht immer einfach zu durchschauende, auch wechselnde Anzahl der „Mitspieler“ sowie eine unzureichende Begriffsklärung führt zu Verständnisschwierigkeiten und Berührungsängsten mit dem großen Themenbereich, der mit dem Begriff Industrie 4.0 zusammengefasst wird.

Werden dagegen einzelne Bereiche der Fertigung betrachtet, lassen sich an vielen Stellen längst etablierte Ansätze erkennen, die zu einer verbesserten, strukturierten Kommunikation innerhalb der Wertschöpfungskette beitragen. Wichtige Voraussetzung und gleichzeitig kleinster gemeinsamer Nenner für die Zugehörigkeit zum Internet der Dinge ist also die Kommunikationsfähigkeit der Komponenten. Ein Gerät, das eine eigene IP-Adresse hat, ist grundsätzlich in der Lage, mit anderen zu kommunizieren. Ob und wie es das tatsächlich tut, muss im Einzelfall festgelegt werden; auch wohin die gesammelten Daten übermittelt werden und was damit passieren soll. Mit der Kommunikationsfähigkeit ist zunächst die Ausgangssituation hergestellt, in der ein heterogenes Geflecht aus verschiedenen Subsystemen entstehen kann.

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Artis Marposs bietet im Bereich der In-Prozessüberwachungen Lösungen an, die von ihrer Konzeption her bereits die gängigen Anforderungen rund um Industrie 4.0 erfüllen. Beispiele hierfür sind Modularität, die Kombination mechanischer und elektronischer Elemente, eindeutige Identifizierung über eine IP-Adresse, eine gewisse Autonomie bei der Überprüfung und Einstellung sowie Statusinformationen in Echtzeit. In der intelligenten Fabrik (Smart Factory) findet eine permanente Rückkopplung zwischen den einzelnen intelligenten Subsys-temen statt. Zu diesen zählen die Produkte – mit eindeutiger Identifikation und eigenen hinterlegten Informationen über den Status des Fertigungsprozesses – ebenso wie die einzelne Werkzeugmaschine, ebenfalls mit eindeutiger Identifikation und Echtzeit-Statusinformationen, etwa durch das Prozessüberwachungssystem. Die Prozessüberwachungssysteme sind Orte, in denen die Datenflut, oft als Big Data bezeichnet, zu Smart Data wird, indem nach bestimmten Algorithmen ausgewertet wird. Für die Optimierung fließen diese Informationen an die Steuerung der Werkzeugmaschine zurück und der Kreislauf verändert sich. Die Aufgabe besteht darin, aus den Daten mit den richtigen Filtern und Auswertungen die Befehle zu generieren, die den Prozess optimieren. Neben den Angaben, die für die vorbeugende Wartung genutzt werden, ist die Überwachung von Bearbeitungen oder des Maschinenzustands essentiell für den Rund-um-die-Uhr-Betrieb mit wenig Bedienpersonal oder die Fernwartung. Alle Ansätze hin zu mehr automatisierten und selbstoptimierenden Abläufen leisten einen Beitrag zur Absicherung der Produktivität.

Hersteller von Werkzeugmaschinen basieren ihre eigenen Konzepte zum Internet der Dinge primär auf das Thema Maschinenzustandsüberwachung. Die Marposs In-Prozessüberwachung setzt derzeit an der Schnittstelle zu den Prozessparametern an, um die Erkenntnisse aus der Bearbeitung als Smart Data zur Verfügung zu stellen. Der sogenannte Fingerprint der Maschine, also der betriebsbereite Zustand von Spindel und Achsen sowie das Vorhandensein der benötigten Werkzeuge, ist auch mit dem Prozess-überwachungssystem erfassbar. Auch die Werkzeuge selbst können betrachtet werden.

Prozessüberwachung als Teil des Internet der Dinge verdeutlicht die Einflüsse auf den Prozess und legt die Reaktionen auf Anomalien fest. Neben dem dezentralen Zugriff auf die Leis-tungsfähigkeit der Maschine ist auch Unterstützung für Bedienung und Wartung von Bedeutung. Multikriterielle Auswertung ist problemlos an kundenspezifische Prozesse anzupassen.

Das aktuelle Produktkonzept bei Marposs sieht vor, dass intelligente Subsysteme die Daten aus dem Prozess erheben und zur Weiterverarbeitung an die Prozessüberwachung übermitteln. Hier findet die Aufbereitung für die Auswertung und Analyse statt, die weit über die eigentliche Echtzeit-Prozess-überwachung hinausgehen.

Kollisions- und Prozessüberwachung in einem

Die Visualisierung des Prozessüberwachungssystems Artis Genior Modular eignet sich auch für die Darstellung von Informationen zur Maschinenzustandsüberwachung.

Ein Beispiel ist die Kollisionsüberwachung mit Beschleunigungssensoren. Der Sensor verfügt über eine kurze Reaktionszeit von unter einer Millisekunde. Damit kann er eine Kollision erkennen, die sich an einem schlagartig erhöhten Beschleunigungswert zeigt. Ohne Kollisionsüberwachung fährt die Spindel nach einem Crash zunächst sogar mit mehr Kraft gegen das vermeintliche Hindernis an, bevor ein Überlastschutz der Steuerung greift und die Maschine abschaltet. Der Sensor kann aufgrund des Anstiegs der Vibrationen unmittelbar auf die Spindelantriebe zugreifen und einen Not-Halt auslösen. So lassen sich die Folgeschäden einer Kollision minimieren.

Anders als herkömmliche Kollisionsüberwachungen ist dieses System von Marposs gleichzeitig als Teil eines automatischen Werkzeug- und Prozessüberwachungssystems einzusetzen. Hier fungiert der Sensor parallel zu seiner Aufgabe in der Kollisionsüberwachung als Datensammler. Die für die aktuelle Prozessüberwachung ausgewählten Daten werden in der Visualisierungssoftware aufbereitet. Weitere Daten stehen für zusätzliche Auswertungen zur Verfügung und können dank der Vernetzung der Systeme für externe Anwendungen genutzt werden. cs

EMO, Halle 6, Stand D33

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