Lineartechnik
Grenzen überschreiten
das ist harter Alltag in der Ingenieurarbeit. In diese Schublade gehören auch die Linearführungen mit Gleitelementen aus Hochleistungs-Kunststoff. Wofür braucht man so etwas? Kunststoffführungen sind wartungsfrei, laufen trocken und leise, sind hochbelastbar sowie vibrationsfest. Außerdem halten sie Temperaturen von – 100 bis + 250 °C aus. Es gibt sogar Ausführungen, die auch bei Temperaturen von + 500 °C eingesetzt werden können. Dann werden natürlich spezielle Werkstoffe für die Schlittenkörper, die Führungsschiene und die Gleitelemente ausgewählt. Geschmierte Systeme sind in der Medizintechnik, der Lebensmittelindustrie und in mit Staub belasteter Umgebung (Schleifstaub, Sägespäne und anderes) nicht einsetzbar. Da ist absoluter Trockenlauf besser. Aber auch bei Nassbetrieb ist ihr Einsatz möglich, denn hochwertige Kunststoffe quellen heute nicht mehr auf. Kühlmittel, Fette und viele Chemikalien können also keinen Schaden anrichten.
Im Bild sieht man Schlitze im Schlittenkörper, über die man mit Hilfe einfacher Zug- und Druckschrauben das Führungsspiel präzise einstellen kann. Der Abstand der Justierschrauben (Hebelwirkung) vom fiktiven Drehpunkt der Backen und den Wandstärken im Kerbengrund wurde so gewählt, dass gefühlvolles Justieren des Schlittens ohne mechanische Überlastung des Materials möglich ist.
Die Führungsschiene kann aus eloxiertem Aluminium, Stahl oder Nirosta-Legierung bestehen und bis zu 6 Meter lang sein. Die zulässigen Verfahrgeschwindigkeiten reichen bis 1500 Millimeter je Sekunde.
Einsatzgebiete für derart unempfindliche Führungen finden sich in Verfahrenstechnik, Chemieanlagenbau, Medizin- und Labortechnik, Halbleiter- und Elektrotechnik, Hüttenwerke und auch im allgemeinen Sondermaschinenbau.
Kurzum: Bei extremen Umgebungen und extremen Anforderungen sind Kunststoffgleitführungen eine extrem gute Wahl!he