Stoßdämpfung und Geschwindingkeitsregulierung
Doppelte Sicherung für Doppelsägen
Mit rund zwei Millionen Besuchern stellte die Landesgartenschau in Schwäbisch Gmünd im Jahr 2014 einen neuen Rekord auf. Einige ihrer Attraktionen sind geblieben, unter anderem eine Funktionsskulptur. Sie besteht zum einen aus einer Baumhandsäge, zum anderen aus einer Kreissäge und ist als Spielgerät konzipiert. Um Unfälle zu vermeiden, sind verschiedene Maschinenelemente von ACE verbaut.
Von weitem betrachtet, mutet die Konstruktion mehr wie eine Skulptur denn wie ein Spielzeug an. Mitten im ehemaligen Landesgartenschaugelände veranschaulicht die eindrucksvolle Konstruktion die Holzbearbeitung damals und heute im Wandel der Zeit. So wird Technik im wahrsten Sinne des Wortes greifbar und auch begreifbar und damit auch spannend für Kinder und Jugendliche dargestellt. Dass die Konzeption hierfür bei der Firma Maier Metall-Technik aus Abtsgemünd lag, kommt nicht von ungefähr. Der Anbieter von maßgeschneiderten Lösungen in der Metall- und Blechverarbeitung blickt auf eine über fünfzigjährige Tradition zurück. Die Produktionspalette des Unternehmens aus dem Ostalbkreis reicht dabei von anspruchsvollen Prototypen und Einzelteilen bis hin zu kompletten Baugruppen und Kleinserien. Immer mit dem Anspruch verknüpft, Spitzenleistungen in der Metalltechnik anzubieten.
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Egal, ob Schweißen, Plasmaschneiden oder auch die Montage von Baugruppen, in der Regel bekommen die Kunden alles aus einer Hand in hochwertiger Qualität geliefert. Für die Kombisäge wählte man mit ACE Stoßdämpfer einen ebenso leistungsstarken Partner. „Da wir ein sägendes Spielzeug bauen wollten, war uns klar, dass wir dem Thema Sicherheit ein besonderes Augenmerk widmen mussten“, so Konstrukteur Walter Reeb.
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Ihm und seinem Team schwebte von Beginn an eine im unteren Teil zunächst typische Baumsäge vor, die von ein bis zwei Personen zu bedienen ist. Das Besondere: Mit dieser Handsäge sollte gleichzeitig eine Kreissäge im oberen Teil bedient werden können. Dafür überträgt sich die eingesetzte Kraft über eine schiffsschaukelartige Anordnung rein mechanisch von unten nach oben. Es galt jedoch zu vermeiden, dass die Bewegungen zu schnell durchgeführt werden. Ein gefährliches Abrutschen der Bediener hätte die Folge sein können.
Bremszylinder für Widerstand, Tubus-Strukturdämpfer als Wegbegrenzung
Damit dies nicht geschieht, ist oben über einen Hebel ein hydraulischer Bremszylinder eingesetzt, der für einen gewissen Widerstand sorgt. Unten sind zusätzlich in den Endlagen noch zwei Tubus-Strukturdämpfer als Wegbegrenzung und Endanschlag verbaut. Auch dies dient der Sicherheit, denn ein Durchschlagen der Kreissäge ist ebenfalls zu vermeiden.
Wie Maier Metall-Technik setzt ACE auch auf qualitativ hochwertige und maßgeschneiderte Lösungen. Das Einsetzen von zwei unterschiedlichen Dämpfern für unterschiedliche Zwecke verdeutlicht dies, wobei ACE eine Fülle weiterer Lösungen für das Eliminieren von Stößen und Schwingungen parat hält. Die in Schwäbisch Gmünd eingesetzten hydraulischen Bremszylinder eignen sich besonders für das Dämpfen von hin- und herschwenkenden Massen. Sie können als einseitig oder wie in diesem Fall als beidseitig wirkende Bremsen eingesetzt werden. Bei einseitigem Drosseln der Geschwindigkeit würde in Zug- oder Druckrichtung ein freier Rückhub in Gegenrichtung erfolgen.
Der Bremszylinder ist generell feinfühlig einstellbar und leistet eine konstante Vorschubgeschwindigkeit, vor allem, um den beim Sägen oft einsetzenden Stick-Slip-Effekt auszubremsen. Die wartungsfreien, einbaufertigen und geschlossenen Systeme sind in Körperdurchmessern von zwölf bis 70 Millimeter und in Hublängen bis 800 Millimeter lieferbar. In diesem Fall kam ein Element zum Einsatz, dessen Durchmesser 40 Millimeter beträgt, einen Hub von 150 Millimeter und eine maximale Druckkraft von 10.000 Newton hat.
Die beiden verwendeten Strukturdämpfer TA72-29 gehören zur Tubus-Linie von ACE, die aus Festkörper-Elementen besteht, deren Werkstoff als Co-Polyester Elastomer bekannt ist. Tubus kommen immer dann zum Einsatz, wenn es nicht auf ein punktgenaues Abstoppen ankommt. Die Maschinenelemente sind kostengünstige Alternativprodukte zur hydraulischen Endlagendämpfung.
Der hier verwendete Typ zeichnet sich durch eine degressive Kennlinie aus, das heißt, es erfolgt eine hohe Energieaufnahme am Hubanfang. In der vorliegenden Form sind die beiden Strukturdämpfer bei einem geringen Eigengewicht in der Lage, so viel Massekräfte pro Hub aufzunehmen, dass Bediener und Endlagen geschützt sind. Mit einer Standzeit von bis zu einer Million Lastwechseln übertreffen sie die Lebensdauer von Dämpfungen mit Urethan um das Zwanzigfache, halten zehn Mal länger als Gummidämpfungen und fünf Mal länger als Stahlfedern. Für einen Einsatz im Temperaturbereich von minus 40 bis 90 Grad Celsius konzipiert, leisten die beiden Exemplare im Wald von Schwäbisch Gmünd nun schon seit Jahren ihren Einsatz. as