Gasdruckfeder
Arbeitsteilung am Cabrio
Industriegasfedern unterstützen beim Öffnen von Klappen, Hauben und Deckeln die Muskelkraft der jeweiligen Bediener. Standardmodelle, wie sie etwa auch an Motorhauben und Heckklappen von Kfz zum Einsatz kommen, sind dabei aufgrund ihres Funktionsprinzips limitiert. Große und vor allem schwere Elemente sind mit Tandem-Gasdruckfedern zu bedienen. Ein Anwendungsbeispiel ist das Zusammenfügen von Cabriodächern. Die Mechanik dahinter: Beim Öffnen einer Klappe aus der Horizontalen ist der Schwerpunkt am Start am weitesten vom Drehpunkt entfernt ist, während er in der Senkrechten direkt am Drehpunkt liegt. Quasi in Reihe geschaltet, übernimmt eine stärkere Gasfeder beim Öffnen den ersten, schwereren Teil des Weges, die schwächere der beiden übernimmt den leichteren, letzten Teil der Arbeit. Beim Schließen verläuft der Weg umgekehrt, so dass nur eine reduzierte Ausschubkraft zu überwinden ist. Beim Zusammenfügen der Verdeckstoffe von Cabriodächern werden zunächst Rahmen und Verdeckstoff mit aufgetragenen Kleberaupen in das feststehende Unterwerkzeug eingelegt und fixiert. Anschließend gilt es, die Heckscheibe in das Oberwerkzeug, das an einer großen Klappe befestigt ist, einzulegen. Bei geschlossener Klappe übernehmen hauptsächlich Pneumatikzylinder den Zusammenbau. Während sich diese Arbeitsvorgänge maschinell vollziehen, ist das Schließen und das abschließende wieder Öffnen von Hand zu betätigen. Mit den Tandem-Gasdruckfedern lässt sich eine Klappe von 200 Kilogramm beinahe spielerisch handhaben.