VDMA Fachverband Armaturen
Industriearmaturenhersteller starten verhalten
Die deutschen Hersteller von Industriearmaturen starten verhalten ins neue Jahr: Das schwache Geschäft im Inland konnte nicht durch eine Zunahme der Exporte ausgeglichen werden. Der Umsatz ging 2014 insgesamt um nominal zwei Prozent zurück.
Im Inland reduzierte sich der Umsatz um vier Prozent, im Ausland lag er auf Vorjahresniveau. Im Euroraum steigerten die Hersteller von Industriearmaturen 2014 ihren Absatz um stolze 16 Prozent.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland sind derzeit gut. Niedrige Zinsen, Abwertung des Euro, geringe Inflation sowie der niedrige Ölpreis lassen auf eine Stabilisierung der Konjunktur in 2015 hoffen. Dennoch birgt der geringe Ölpreis auch Risiken für die Hersteller. Zwar stimuliert der Preiseinbruch die Konjunktur in wichtigen Abnehmerländern. Dagegen fahren die wichtigen Abnehmer im Öl- und Gassektor ihre Ausgaben für neue Fördertechnik und Pipelines zurück.
Sicherheits- und Überwachungsarmaturen sind gefragt
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In den vom VDMA statistisch erfassten drei Produktgruppen entwickelten sich die Umsätze 2014 sehr unterschiedlich. Die Sicherheits- und Überwachungsarmaturen verzeichneten ein nominales Umsatzplus von insgesamt zwei Prozent. Bei den Regelarmaturen gingen die Umsätze um sieben Prozent, bei den Herstellern von Absperrarmaturen um ein Prozent zurück.
Saudi-Arabien 2014 in den Top-Ten Absatzmärkten
Das Exportvolumen der deutschen Industriearmaturenehrsteller stieg von Januar bis November 2014 um ein Prozent auf 3,3 Mrd. Euro.
China, USA und Frankreich behaupteten ihre Position in der Top-Ten-Liste der Absatzmärkte für deutsche Industriearmaturen. Allerdings gingen die Ausfuhren nach China um fünf Prozent auf 447 Millionen Euro zurück. Die Exporte in die USA konnten von Januar bis November 2014 um 15 Prozent auf 285 Millionen € zulegen.
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Industriearmaturenhersteller verzeichnen rückläufige Umätze im 1. Halbjahr
Die erste Hälfte des Jahres 2014 war für die deutschen Hersteller von Industriearmaturen schwierig. Das schwache Geschäft im Inland konnte nicht durch eine Zunahme der Exporte ausgeglichen werden.

Besonders erfreulich entwickelten sich die Ausfuhren trotz des Ölpreisverfalls nach Saudi-Arabien. Der Export legte um ein Drittel auf 120 Millionen Euro zu. Der niedrige Ölpreis drückt auf die Staatseinnahmen und könnte 2015 die Staasausgaben deutlich verringern. Umso mehr ist das Königreich auf eine Diversifizierung der Wirtschaft angewiesen. Derzeit befinden sich zahlreiche Projekte im Bereich der Öl- und Gasförderung, der chemischen Industrie sowie Kraftwerke im Bau.
Das Absatzvolumen nach Russland reduzierte sich von Januar bis November 2014 um 29 Prozent auf 148 Millionen Euro. Die Rubelkrise, der fallende Ölpreis, sinkende Staatseinnahmen und die Kreditklemme belasten die wirtschaftlichen Aktivitäten und wirken sich massiv auf den Import von Industriearamturen aus Deutschland aus.
Deutschlands wichtigster Exportmarkt für Industriearmaturen China, sieht sich mit einem verlangsamten Wirtschaftswachstum konfrontiert. Grund ist der von der Regierung unterstützte Wandel von einer investitions- und exportorientierten hin zu einer auf dem Binnenkonsum fußenden und angesichts der massiven Umweltbelastungen deutlich nachhaltigeren Wirtschaft.
Prognose 2015: Umsatzwachstum von 2 Prozent erwartet
Die deutsche Industriearmaturenbranche bewegt sich auch 2015 in einem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld. Dennoch erwartet der Fachverband Armaturen ein leichtes Umsatzwachstum von nominal zwei Prozent.
Die Industriearmaturenhersteller profitieren zwar einserseits von den gesunkenen Rohstoffpreisen, andererseits werden in rohstoffnahen Absatzmärkten die Investitionen zurückgefahren. Per saldo sollte es aber zu einem positiven Effekt kommen. Es gibt zwar zahlreiche Risiken, wie die nach wie vor ungelöste Ukrainekrise, die unklare Situation in Griechenland, möglicherweise unzureichende Reformen in Italien und Frankreich sowie die von der Immobilienblase ausgehenden Gefahren in China. Dennoch sollte der gesunkene Außenwert des Euro die Konjunktur beflügeln. kf