Schunk revidiert seinen Greifer PGN
Der Langfinger greift kraftvoll zu
Mit dem neuen PGN-plus führt Schunk seinen Universalgeifer nach eigenen Angaben in eine neue Dimension. Es geht um mehr als ein Facelift: Das Innenleben des erfolgreichen Greifers definiert an den entscheidenden Stellen eine neue Leistungsklasse.
„Einbauen und vergessen“ – seit mehr als 15 Jahren haben sich die Greifer der Baureihe PGN-plus als Komponenten der Greiftechnik einen Namen gemacht. Ihr charakteristisches Merkmal, die von Schunk entwickelte und patentierte Vielzahnführung, gilt als Schlüssel des Erfolgs. Im Gegensatz zur klassischen T-Nutenführung, bei der sämtliche Kräfte und Momente von nur zwei Führungsbahnen geschultert werden, verteilen sich die Belastungen bei der Vielzahnführung auf mehrere parallel angeordnete Prismenführungen. Belastungsspitzen werden auf diese Weise eliminiert. Der Verschleiß sinkt. Stabilität, Präzision, Prozessstabilität und Lebensdauer steigen. Bei gleicher Greifergröße konnten seither höhere Greifkräfte realisiert und längere Finger eingesetzt werden. Das Führungsprinzip gewährleistet eine dauerhaft exzellente Wiederholgenauigkeit von 0,01 Millimeter.
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Robustes Kraftpaket
Mit dem Verkaufsstart des Nachfolgers läutet das Unternehmen eine neue Ära seiner Universalgreifer ein. Das Rad wird dabei nicht neu erfunden. Vielmehr geht es um ein hocheffektives Finetuning, das dem technologischen Fortschritt geschuldet ist und enorme Reserven freisetzt. So ermöglicht der neue PGN-plus bis zu 50 Prozent längere Greiferfinger und eine bis zu 120 Prozent höhere Fingerbelastung. Gerade wenn der Bauraum eingeschränkt ist oder die Finger seitlich weit auskragen, bietet er eine größere Flexibilität als sein Vorgänger. Den Hebel hierfür hat der Hersteller auch diesmal bei der Grundbackenführung angesetzt: Während die sechs Führungszähne beim Vorgängermodell eher zierlich wirkten, sind sie beim neuen PGN-plus sehr viel massiver ausgeführt. Das um bis zu 40 Prozent vergrößerte Stützmaß ermöglicht eine höhere Momentenaufnahme und damit den Einsatz noch längerer Finger. Die Grundbacken werden wie schon beim Vorgänger aufwändig manuell geschliffen und individuell an das jeweilige Gehäuse angepasst. Auch wer bei Fingerlänge und Belastung nicht an die Grenzen des Machbaren geht, profitiert von der Robustheit der neuen Führung.
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Wartungsfrei dank Dauerschmierung
Die Vielzahnführung hat Schunk bei der neuen Greifergeneration mit komplett umlaufenden Schmierstofftaschen veredelt. Deren Schmierstoffvorrat gewährleistet, dass auch bei kurzen Hüben sämtliche Zähne nach dem Prinzip der Minimalmengenschmierung kontinuierlich mit einem Gleitfilm benetzt werden. Abgesehen von Anwendungen bei hohen Umgebungstemperaturen oder extremer Verschmutzung sind die Greifer damit lebenslang wartungsfrei.
Zwei entscheidende Merkmale sollen Konstrukteure und Anlagenplaner hellhörig machen: Bei voller Kompatibilität zum Vorgängermodel ist es bei der neuen Generation gelungen, die Fläche des seit jeher überlegenen Ovalkolbenantriebs um 15 Prozent zu vergrößern und den Modulen damit mehr Greifkraft zu verleihen. Zudem war es aufgrund des konstruktiven Vorteils der Vielzahnführung möglich, den für den Backenantrieb verantwortlichen Keilhaken noch größer auszuführen und damit die Schrägzugfläche der Keilhakenmechanik, also den neuralgischen Punkt moderner Greifer, noch weiter zu verbreitern. Damit erzielt die neue Greifergeneration in allen Hublagen eine Flächenüberdenkung, die erheblich über den Werten vergleichbarer Greifer am Markt liegt. Entsprechend gering ist der Verschleiß. Der neue PGN-plus kombiniert damit eine hohe Leistungsdichte mit größtmöglicher Schonung der Antriebsmechanik. Davon profitieren die Lebensdauer des Greifers und die Prozesssicherheit der gesamten Anlage. bw