Handhabungstechnik
Handling mit Stempel
Witte ist besonders im Bereich der Vakuumspanntechnik auf schwierige Anwendungsfälle spezialisiert. Für die Luft- und Raumfahrtindustrie hat das Unternehmen Speziallösungen für die Bearbeitung großflächiger Werkstücke entwickelt. Dabei steht vor allem eine Gewichtsreduzierung aller Werkstücke im Vordergrund. Da in fast allen Bereichen die Einsparpotenziale weitgehend ausgereizt sind, gilt es bei der Bearbeitung von Leichtmetallbauteilen weitere Gewichtsreduzierungen bei gleichzeitiger Qualitätssteigerung zu erreichen. Aufgrund der teilweise sehr großen Werkstückdimensionen im Flugzeugbau, etwa für Hautfelder bis drei mal zwölf Meter Größe, müssen zur Fixierung der Werkstücke auf den Bearbeitungszentren spezielle Spannvorrichtungen entwickelt werden, die gleichzeitig hinsichtlich des zu bearbeitenden Teilespektrums flexibel sind. Bei einer konkreten Aufgabe war eine Spannvorrichtung in eine vorhandene CNC-Maschine einzuarbeiten und in den Steuerungsablauf zu integrieren. Hier hat Witte eine Vakuum-Spannanlage mit einem Hydraulikstempelsystem entwickelt. Die Anlage besteht aus einer Vakuumspannplatte, montiert auf einem Unterbau mit Lineareinheiten, Portal mit Hydraulikstempel und der Steuerung. Da es sich um relativ schwere Fräsarbeiten mit hohem Zerspanungsgrad handelt, wurde für den Spanntisch die Vakuum-Rasterplatten-Technik gewählt – ein Klassiker in der Vakuum-Spanntechnik und für einfach geformte Werkstückgeometrien mit rauen Oberflächen prädestiniert. Rasterplatten bieten maximale Haltekräfte auch von unbearbeiteten Werkstückflächen. Der 2.000 mal 7.500 Millimeter große Vakuumtisch ist in acht Segmente unterteilt. Jedes Segment besteht aus vier separat schaltbaren und automatisch überwachten Spannbereichen mit fünfzig Saugbohrungen. Die Spannbereiche werden über eine NC-Steuerung und die elektrischen Vakuumventile über ein Bus-System aktiviert. Rasternuten in der Vakuum-Spannplatte ermöglichen das Einlegen einer Dichtschnur, um das Werkstück auch bei großen Oberflächenunebenheiten mit der Spannplatte abzudichten. Um das Eindringen von Spanabfall während der Fräsbearbeitung zu verringern, wurden die Saugbohrungen mit eingelegten Sieben versehen. Die Bestückung der Spannplatte mit dem zu bearbeitenden Aluminiumblech erfolgt per Kran mit Sauggreifern. Um die unebenen Werkstücke auf dem Spanntisch in eine plane Lage zu bringen, kommt der verfahrbare Hydraulikstempel der Gantry-Anlage zum Einsatz. pb