Vakuum-Handhabungstechnik
Ab in den Urlaub!
Handhabungstechnik im Wohnmobil-Bau. Bei Capron sind rund 30 Schlauchheber, Vakuum-Greifer und Aufspannlösungen im Einsatz – für zuverlässige, schnelle und ergonomische Prozesse.
Über den Alpenpass, die Küstenstraße oder die Autobahn – ein komfortables Bett, Küche und Flachbildschirm immer mit dabei: Das Reisen mit dem Wohnmobil erfreut sich wachsender Beliebtheit. Der Caravaning-Industrieverband CIVD hat errechnet, dass im vergangenen Jahr die Zahl der Zulassungen für Reisemobile in Deutschland um ein Viertel auf rund 35.000 gestiegen ist. Diese Entwicklung spürt auch Capron mit Sitz im sächsischen Neustadt. Das Mitglied der Erwin Hymer Group wächst kontinuierlich und bietet eine Modellpalette vom Kompakt-Fahrzeug bis zum üppig ausgestatteten Familienmobil mit sechs Schlafplätzen. Qualifizierte Mitarbeiter, ein moderner Maschinenpark und eine effiziente Logistik sind das Erfolgsrezept bei Capron. Die Reisemobile der Marken Carado und Sunlight werden in gut 30 Ländern vertrieben; Hauptabsatzmarkt ist Europa. Im aktuellen Geschäftsjahr 2017 verlassen mehr als 8.500 Fahrzeuge das Werk. Capron fertigt die Modelle unter anderem auf der mit 450 Metern längsten Produktionslinie der Branche in Europa. Täglich entstehen rund 40 Fahrzeuge in den 37.000 Quadratmeter großen Hallen. Mehr als 600 Mitarbeiter erfüllen verschiedene Kundenwünsche und sorgen für Mobilität mit individueller Note. Entlang der gesamten Wertschöpfungskette setzt Capron auf Vakuumtechnik von Schmalz.
Schon in der Vorfertigung sind Aufspannsysteme des Unternehmens aus Glatten im Schwarzwald im Einsatz. Capron produziert mit hoher Fertigungstiefe um und stellt das Interieur aus Holz selbst her – vom Bodenbelag bis zur Wandverkleidung. An sechs Bearbeitungsmaschinen kommen insgesamt rund 200 Blocksauger von Schmalz zum Einsatz. Bis die einzelnen Bauteile einbaufertig sind, müssen einige davon manuell nachbearbeitet werden. Auch dafür hat Schmalz das passende Hilfsmittel: einen Vakuum-Spanntisch. „Er fixiert sicher und ermöglicht den freien Zugang zum Werkstück. Die Arbeiten erfolgen ohne zeitaufwändiges Umspannen“, sagt Toni Pietsch, Leiter Projektmanagement bei Capron.
Regalböden, Schranktüren oder Tischplatten fräst Capron aus großformatigen Holzplatten auf Nestingmaschinen heraus. Deren Beladung übernimmt ein Schlauchheber Jumbo. „Unsere Mitarbeiter schätzen die einfache und zuverlässige Handhabung sowie die ergonomische Konstruktion der Bedienelemente“, weiß Toni Pietsch. Weil die Mitarbeiter Werkstücke unterschiedlicher Größe und Beschaffenheit handhaben müssen, setzt Capron eine ganze Reihe von Sondergreifern an den Hebegeräten ein. Als Spezialist für Systemlösungen liefert Schmalz mehrere leichtgängige Säulenschwenkkrane, die in Kombination mit den Hebegeräten auf die jeweilige Anwendung ausgelegt worden sind. Auch bei der Ausstattung der Wohnmobile mit Elektrogeräten vertrauen die Sachsen auf Vakuumtechnik von Schmalz. So hilft ein Schlauchheber Jumbo Ergo dabei, Kühlschränke schonend und passgenau einzubauen.
Zu den kniffligen Handhabungsaufgaben gehört es, die bis zu 120 Kilogramm schweren Dächer auf die Fahrzeuge zu heben und einzusetzen. Für diesen Arbeitsschritt setzt Capron auf das Vakuum-Hebegerät Vacumaster. Es ist mit einer robusten, etwa sieben Meter langen Lasttraverse aus Stahl mit sechs Saugpunkten ausgestattet. Trotz der enormen Größe des Daches reicht ein Mitarbeiter am Boden aus, um den Greifer passgenau auf dem Bauteil zu platzieren. Mit Hilfe einer Fernsteuerung aktiviert der Mitarbeiter das Vakuum und richtet das Dach zunächst um 90 Grad auf, um die Oberlichter zu montieren. Nach der Montage schwenkt er das Dach erneut um 90 Grad und setzt es feinfühlig auf das Fahrzeug. Durch ein Handschiebeventil ist das von einer Pumpe erzeugte Vakuum schnell abgebaut, um den Greifer vom Dach zu lösen. Dach und Seitenwände müssen dann noch verklebt und abgedichtet werden. „Die Dachmontage stellt hohe Anforderungen an die Handhabungstechnik. Dank Vacumaster läuft dieser Prozess schnell und zuverlässig ab. Darüberhinaus schont das System die Gesundheit unserer Mitarbeiter“, weiß Pietsch zu schätzen.
Der Einsatz von Vakuumtechnik mit insgesamt rund 30 Hebegeräten entlang der Wertschöpfungskette hat sich für Capron gelohnt. „Wir erzielen damit deutliche Prozessvorteile. Vorher waren zwei Mitarbeiter erforderlich, um schwere Güter zu transportieren. Mit den Hebegeräten sparen wir Personal, verbessern die Arbeitsplatzergonomie und handhaben schneller“, beschreibt Toni Pietsch, dessen Ziel es ist, möglichst viele Arbeitsgänge technisch zu unterstützen. „Vakuumtechnik sorgt für stabile Prozesse, und wir erzielen höchste Qualität“, meint er. pb