Leichtkransysteme und Hebezeuge

90-Millionen-Großprojekt: Traktorenwerk mit Zugkraft

Deutz-Fahr Land ist eines der innovativsten Traktorenwerke weltweit auf einer Fläche von mehr als 150.000 Quadratmetern. Das Großprojekt wurde von einem Partner im Kranbereich betreut. Dazu kamen Erikkila-Leichtkransysteme und Kito-Hebezeuge.

ER2 Elektrokettenzüge bei der Aufnahme der Motorhaube mittels Vakuumtechnik. © Kito

90 Millionen Euro für neue Fertigungsstätte
Deutz-Fahr ist in der Landtechnik als Hersteller von Traktoren und Mähdreschern seit mehr als 90 Jahren etabliert. Die Produkte bieten dem Landwirt Arbeitserleichterung, maximale Produktivität und Rentabilität. Um weltweit an der Spitze zu bleiben und sich der Zukunft zu stellen, entschied sich das Traditionsunternehmen, insgesamt 90 Millionen Euro in den Bau des modernsten Traktorenwerk Europas unter dem Namen Deutz-Fahr Land zu investieren.

Deutz-Fahr Land feierte seine Eröffnung 2017 nach knapp drei Jahren Planungs- und Bauzeit im bayrischen Lauingen. Im Werk werden Hochleistungstraktoren ab 130 PS und verschiedene Schlepper-Baureihen für den Weltmarkt in Serie gefertigt. Insgesamt 40 Traktoren verschiedener Baureihen verlassen täglich das Band. Dafür benötigt es ein ausgereiftes Konzept und den Einsatz moderner Technologien in der riesigen Montagehalle.

Für die komplette Ausstattung des Werkes war die Firma Carl Stahl verantwortlich, die sich wiederum Unterstützung in Sachen Hebelösungen aus der Kito-Gruppe holte. Gemeinsam wurden mehr als 60 Lastaufnahmemittel in Sonderanfertigung abgestimmt, die einzig für das Traktorenwerk konzipiert wurden. Immer wieder gab es Testschleifen, um die Leichtkransysteme von Erikkila und Kito-Elektrokettenzüge auf den Fertigungsprozess auszurichten. Letztendlich wurden viele neue technische Lösungen eingesetzt, die es bisher so in der Agrarindustrie nicht gab.

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Das Traktorenwerk Deutz-Fahr-Land. Erikkila-Leichtkransysteme in Zweiträgerausführung mit Kito ER2 Elektrokettenzügen und Funkfernsteuerung. © Kito

Erikkila: Kranlösungen aus Aluminium und Stahl
Für die Einhaltung der Effizienz bei der Traktorenfertigung wurde das Werk mit einer vernetzten Infrastruktur aus Erikkila-Leichtkransystemen versehen. Die Arbeitsplatzkrane aus der Prosystem-Serie erhöhen die Produktivität durch verkürzte Durchsatz- und Wartezeiten. Insgesamt 15 Leichtkransysteme aus Aluminium mit innenliegender Schleifleitung zur Stromversorgung – für ein kabelloses, sichereres und übersichtlicheres Arbeitsumfeld – wurden an der Deckenkonstruktion über der Vormontage installiert. Die Stromzufuhr zu den in den Profilen liegenden Schleifleitungen ist in der modularen Endplatte untergebracht.

45 weitere Leichtkransysteme kommen über dem Traktorförderband zum Einsatz. Mehr als 400 Meter Länge misst die Kranbahn in diesem Bereich. Die Erikkila-Aluminiumprofile bestehen aus hochqualitativem anodisiertem Aluminium und haben eine maximale Tragfähigkeit von 1.000 Kilogramm. Die Fahrwerke haben ein Gehäuse aus Stahl sowie leichtgängige und nahezu lautlose Laufrollen. Aufgrund des selbstzentrierenden Fahrwerks wird das Schwingen der angehängten Last minimiert. Der Vorteil bei Erikkila: Das System hat ein besonders gutes Gewichts-Steifigkeitsverhältnis zwischen leichtem Eigengewicht und langen Aufhängeabständen. Durch die intelligente Kennzeichnung der einzelnen Aluminiumprofilgrößen lassen sich die Bauteile bei der Montage leicht identifizieren.

Neben den Aluminiumprofilen wurden acht Leichtkransysteme aus Stahlprofilen mit einer Tragfähigkeit von 1.500 Kilogramm verbaut: Auch hier ist die Stromversorgung mit einer in dem Profil liegenden Schleifleitung gelöst und verhindert somit das Herunterhängen von Kabelschlaufen im Arbeitsplatzbereich. Die Leichtkransysteme mit Stahlprofilen können für Traglasten von maximal 2.000 Kilogramm eingesetzt werden.

ER2 Elektrokettenzüge transportieren eine Fahrerkabine an einer Kurvenbahn. © Kito

Ergänzung: Kito-Elektrokettenzüge
Die Erikkila-Arbeitsplatzkrane wurden für die Traktorfertigung mit 50 Kito-Elektrokettenzügen der Modelle ER2 und CDER2 mit Zylindersteuerung erweitert, welche bei den Montagearbeiten in alle Richtungen verschiebbar und genau positionierbar sind. Während des Zusammenfügens der Traktoren bleiben die Hebezeuge sicher in der gewählten Position stehen und erleichtern den Mitarbeitern die punktgenaue Lastaufnahme oder Montage der Bauteile.

Die Elektrokettenzüge zeichnen sich laut Hersteller durch ihre Qualität und Zuverlässigkeit aus. Kito vernickelt seine Lastketten, was einen geringen Verschleiß und eine hohe Festigkeit garantiere. Zudem sei die Lastkette besser vor Korrosion geschützt.

In den Elektrokettenzügen kommen optional Frequenzumrichter für ein sanftes Heben oder Senken der angehängten Lasten zum Einsatz. Die erlaubt speziell bei der Montage ein exaktes Positionieren der Bauteile. Für die Sicherheit im Betrieb sorgt unter anderem die Rutschkupplung aus Karbon, die vor einer Überlastung des Hebezeugs schützt.

Technisches Highlight im Traktorenwerk sind Kito-Hebezeuge, die bei der Montage der Motorhauben mit zusätzlicher Vakuumtechnik zur Lastaufnahme arbeiten. Mittels eines speziell ausgefeilten Systems hängt die Vakuumtechnik am ER2 Elektrokettenzug und transportiert die Motorhaube bei geringer Bauhöhe an einer Kurvenbahn in die perfekte Position am Traktor. as

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