Rittals neue Kühlgeräte-Generation hat Premiere
Ein Beitrag zum Klimaschutz
Unter dem Namen Blue e+ bringt Rittal eine komplett neue Kühlgerätegeneration auf den Markt – nach eigener Anschauung ein Quantensprung in Sachen Wirtschaftlichkeit.
Neben der deutlich höheren Energieeffizienz gegenüber bisherigen Kühllösungen punkten die Geräte auch bei Flexibilität, Sicherheit und Handling. „Nach vier Jahren Entwicklungsarbeit stellen wir eine Weltneuheit in der Kühlgerätetechnik vor, die unseren Anspruch als Technologie und Innovationsführer für Systemklimatisierung erneut unterstreicht“, betonte Dr. Thomas Steffen; Chef der Forschung und Entwicklung bei Rittal, auf der Hannover Messe.
Europaweit sind Schätzungen zufolge circa zwei Millionen Schaltschrank-Klimageräte am Netz, die mit einer angenommen Anschlussleistung von zwei Terrawatt (Ø 1 kW pro Gerät) ein gesamtwirtschaftlich relevantes Verbrauchspotenzial darstellen und für einen CO2-Ausstoß von etwa vier Millionen Tonnen pro Jahr verantwortlich sind. Rittal, weltweit führender Systemanbieter für Schaltschrank-Klimatisierung, hat sich zum Ziel gesetzt, den Energiebedarf von Kühlgeräten soweit zu senken, dass ein signifikanter, positiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet und steigenden Energiepreisen begegnet werden kann.
„Um die Energieeffizienz deutlich zu erhöhen, setzt Rittal bei seiner neuen Kühlgeräte-Generation Blue e+ erstmals auf ein innovatives, patentiertes Hybridverfahren“, ergänzt Steffen Wagner, Leiter Produktmanagement Climatisation, Rittal. Dieses arbeitet mit einer Kombination aus einem Kompressor-Kühlgerät und einer Heat Pipe, die für eine passive Kühlung sorgt. Der Kompressor kommt nur dann zum Einsatz, wenn die passive Kühlung nicht mehr ausreicht.
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Wesentlichen Einfluss auf die enorme Wirkungsgradsteigerung hat die Regelstrategie für den Hybridbetrieb. Dieser ist auf Energieeffizienz im Teillastbetrieb optimiert. So sei das Blue e+ Gerät bei Teillast von 15 Prozent im reinen Heat Pipe-Modus sechsmal effizienter als ein herkömmliches Kühlgerät. Bei Teillast von 65 Prozent arbeiteten beide Systeme im Hybridbetrieb und damit viermal effizienter als ein herkömmliches Gerät.
Auch die Energieeffizienz der reinen Kompressor-Kühlung der neuen Geräteserie sei sehr hoch. Zum Einsatz kommen DC-Motoren sowohl bei den Lüftern als auch beim Kompressor. Dank der Inverter-Technologie, mit der über eine Spannungsregelung die Drehzahl von Kompressor und Lüfter eingestellt werden kann, wird immer exakt die Kühlleistung zur Verfügung gestellt, die aktuell benötigt wird. Der Energieverbrauch sinkt dadurch gegenüber einer herkömmlichen Lösung deutlich. „Durch die hohe Energieeffizienz der neuen Kühlgeräte sind Einsparungen – wie erste Testergebnisse zeigen – von bis zu 75 Prozent möglich“, betont Steffen Wagner.
Mehrspannungseingang für die Netze
Bei der Neuentwicklung wurde aber auch in anderen Bereichen auf die Wirtschaftlichkeit ein besonderes Augenmerk gelegt. So können sämtliche Geräte dank der patentierten Mehrspannungsfähigkeit in allen weltweit üblichen Netzen flexibel betrieben werden. Der mögliche Eingangsspannungsbereich geht von 110 Volt (einphasig) bis 480 Volt (dreiphasig) bei Netzfrequenzen von 50 Hertz oder 60 Hertz. Der große Vorteil, der insbesondere weltweit tätigen Maschinenbauern zugutekommt, ist der geringere Logistikaufwand. Das Kühlgerät ist immer das gleiche, egal ob die Maschine nach Japan, in die USA oder innerhalb Europas ausgeliefert werden soll. Dies führt nicht nur zu einer deutlichen Reduktion der Gerätevarianten, sondern auch zu einer erheblichen Vereinfachung in der Ersatzteillogistik.
Höhere Prozess-Sicherheit
Durch die leistungsgeregelte Kühlung entfällt für alle Komponenten im Schaltschrank der thermische Stress. Ständige Temperaturschwankungen, wie bei der klassischen Zwei-Punkt-Regelung der Fall, gehören der Vergangenheit an. Damit erhöht sich nicht nur bei den Kühlgeräten, sondern auch bei den Schaltschrank-Komponenten die Lebensdauer erheblich, was insgesamt zu einer höheren Prozesssicherheit führt.
Die Blue e+ Geräte decken einen Leistungsbereich von bis zu 6.000 Watt ab (vorher: maximal 4.000 Watt) und sind bei Temperaturen von minus 30 Grad Celsius bis plus 60 Celsius einsetzbar. Zunächst werden Geräte mit höheren Leistungen (6.000 und 3.000 Watt) angeboten. Zur SPS in Nürnberg kommt die Geräteklasse mit 1.500 Watt und bis Ende nächsten Jahres soll die Leistung bis zu 300 Watt herunterreichen. bw