Werkzeugmaschinenindustrie
Auftragseingang sinkt um 21 Prozent
Der Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie ist im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent gesunken. Die Gründe dafür sind vielfältig.
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Im ersten Quartal ist der Auftragseingang in der Werkzeugmaschinenindustrie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21 Prozent zurückgegangen. Aus dem Inland kamen 10 Prozent, aus dem Ausland 27 Prozent weniger Bestellungen. Der Auftragseingang aus Europa ging nur 3 Prozent zurück. Die Gründe für den Rückgang sind laut Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des VDW, auf „eine extrem starke erste Jahreshälfte 2018 zurückzuführen“. Der Basiseffekt werde im zweiten Halbjahr 2019 deutlich abnehmen, so der Verein deutscher Werkzeugmaschinenhersteller.
Schwächelnde Automobilindustrie
Gründe für den Rückgang sind unter anderem politisch verursachte Störungen im Welthandel, die sich auf Schwellenländer durchschlagen, Chinas Wachstumsschwäche, strukturelle Schwächen in der Automobilindustrie sowie der Einbruch in der Halbleiterbranche. „Die internationale Automobilindustrie hatte ihre Anlageinvestitionen bereits 2018 auf weniger als 4 Prozent gegenüber dem Vorjahr halbiert und dürfte 2019 noch unter diesem Niveau planen“, erläutert Schäfer.
Bestellungen unterhalb Umsatz
Erstmals seit Mitte 2014 liegen die Bestellungen von Werkzeugmaschinen wieder unterhalb des Umsatzes. Der konnte in den ersten drei Monaten 2019 noch 6 Prozent zulegen. „Viele Unternehmen stützen sich derzeit auf den Auftragsbestand aus dem vorangegangenen Boom ab“, sagt Schäfer. Zu lange Lieferzeiten würden wieder kürzer. Dadurch werden die Beschaffung bei den Kunden und die Durchlaufzeiten in der Anlagenproduktion bei den Anbietern wieder flexibler. Die Kapazitäten waren im April dieses Jahres zu 86,5 Prozent ausgelastet und bleiben unter dem Durchschnitt des vergangenen Jahres.
Produktionszuwachs für 2019 erwartet
„Der VDW erwartet für 2019 dennoch einen Produktionszuwachs von 1 Prozent“, bekräftigt Schäfer. Dafür gehe er von einer Belebung der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte aus. Auch dürfte der Auftragsbestand noch geraum Zeit ausstrahlen.