Zerspanen
Sechs mal schneller Vorrichtung wechseln
Für den Werkstückwechsel stehen Maschinen ständig für mehrere Minuten still, um bearbeitete Werkstücke aus der Spannvorrichtung herauszunehmen und mit neuen Werkstücken zu beladen. Dadurch sind Produktionsmaschinen allein wegen Werkstückwechselzeiten bis zu mehreren Stunden pro Arbeitsschicht unproduktiv. Bei einem Auftragswechsel müssen zudem auch die Werkstückspannvorrichtungen gewechselt werden, was bis zu einer Stunde Maschinenstillstand pro Wechsel erfordern kann.
Matchmaker+
Anbieter zu den Themen im Artikel
Themen im Artikel
Krause aus Eriskirchen bietet für dieses Problem eine Lösung an: Während die Maschine den aktuellen Auftrag bearbeitet, werden die Vorrichtungen für den nächsten Auftrag auf zusätzlichen Paletten beim Rüstplatz außerhalb der Maschine in Referenz zum Maschinenspindel-Nullpunkt aufgebaut. Wenn die Maschine das letzte Werkstück des aktuellen Auftrages bearbeitet, wird die Palette mit Vorrichtung und aufgespanntem Werkstück des nächsten Auftrages gewechselt und die Bearbeitung gestartet. Der Aufwand beträgt dafür maximal zehn Minuten. Die Palette mit dem Werkstück des bearbeiteten Auftrages wird nun gegen die zweite Palette mit Vorrichtung und Werkstück des neuen Auftrages gewechselt.
Das System ist von vier Seiten frei zugänglich, was das Auf- und Abspannen der Werkstücke für den Maschinenbediener erheblich vereinfacht. Der Werkstückwechsel wird ausgeführt, während die Maschine Teile bearbeitet. Dadurch können die Werkstückspannvorrichtungen einfacher, flexibler und kostengünstiger ausgeführt werden. Wenn an den Paletten des Systems Referenzbohrungen oder Anschläge angebracht werden, ist es möglich, Vorrichtungen oder Gehäuseteile auf den Paletten in Referenz zum Maschinenspindel-Nullpunkt ausgerichtet aufzuspannen. Die hohe Wiederholgenauigkeit erlaubt es, Werkstücke oder Losgrößen mit langer Laufzeit zu unterbrechen, um Teile mit höherer Priorität zu bearbeiten. Das angearbeitete Werkstück bleibt auf der Palette aufgespannt und kann anschließend ohne nochmaliges Aufspannen und Ausrichten wieder bearbeitet werden.hs