Winkelköpfe
Mehr Kraft bei ruhigerem Lauf
Das Bearbeiten von Lagersitzen in Hydraulikpumpen und -motoren zählt zu den anspruchsvollsten Zerspanungsaufgaben. Es muss meist tief im Bauteilinneren erfolgen und verlangt sehr hohe Genauigkeiten.
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Beides sind für Samuel Tercier von der Liebherr Machines Bulle SA (LMB) gewichtige Gründe, warum er hierfür 90°-Winkelköpfe mit doppelseitigem Abtrieb von Romai einsetzt. „Die Präzision der Lagersitze in Axialkolbenpumpen und -motoren ist mit entscheidend für deren Qualität und Leistungsfähigkeit. Um eine gleichbleibende Zuverlässigkeit der hochpräzisen Hydraulikkomponenten sicherzustellen, fordern wir bei LMB engste Toleranzen mit nur wenigen µm“, betont Samuel Tercier, der bei LMB für das Werkzeugwesen verantwortlich ist. Das Unternehmen im Kanton Freiburg in der Schweiz entwickelt und produziert Diesel- und Gasmotoren, Einspritzsysteme sowie Hydraulikkomponenten und Pumpenverteilergetriebe. Darunter auch Axialkolbenpumpen und -motoren in Schrägscheibenbauweise, für deren Bearbeitungen an den Lagersitzen, 90°-Winkelköpfe mit doppelseitigem Abtrieb von Romai eingesetzt werden.
Zur Bearbeitung der tief innen liegenden Lagersitze sind Winkelköpfe mit einer 90° zur Spindelachse gedrehten Werkzeuganordnung erforderlich. Diese Werkstückbereiche wären ansonsten nicht erreichbar. „Doppel-Winkelköpfe, die beidseitig jeweils mit einem Scheibenfräser bestückt sind, haben den Vorteil, dass wir den Winkelkopf oder das Bauteil nicht drehen müssen, um jeweils zwei gegenüberliegende Lagersitze bearbeiten zu können“, erklärt Tercier. Das spart Zeit und es werden mögliche Positionierfehler vermieden, was letztlich die Genauigkeit verbessert. Die Herausforderung ist allerdings eine extrem schlanke Bauweise der Winkelköpfe in Verbindung mit einer hohen Steifigkeit. „Hier liefert Romai die schlanksten Bauformen bis unter 50 Millimeter Breite inklusive Scheibenfräser, mit immerhin 120 Nm Abtriebsdrehmoment“, bestätigt Tercier. Die Winkelköpfe werden von Romai jeweils passend zur gestellten Bearbeitungsaufgabe dimensioniert und um Werkzeug-Wechselgewicht zu sparen, mit einem hochfesten Aluminiumgehäuse gefertigt.
Die Leistungsfähigkeit und Präzision der Winkelköpfe resultiert aus der Verwendung anspruchsvollster Komponenten wie Hochpräzisionsspindellager, spezielle Frässpindellager und Kegelradgetriebe mit einer speziellen Verzahnungsgeometrie. Die spiralverzahnten Kegelräder verfügen durch eine große Zahnüberdeckung über eine längere Kontaktlinie. Somit können sie mehr Kraft übertragen bei ruhigerem Lauf. ee