Werkstoffe
Rohr auf Rohr
Gegenüber vielen herkömmlich für den Heißwassertransport genutzten Rohren weisen die dreilagigen PP-R-Faserverbundrohre entscheidende Vorteile auf: Sie dehnen sich unter dem Einfluss von Wärme kaum in der Länge aus und sind zudem leicht zu verarbeiten. Dies bedeutet für den Installateur im Hinblick auf die Berücksichtigung des Dehnungsausgleichs und die Verbindungstechnik eine immense Erleichterung seiner Arbeit. Aufgrund der Steifigkeit von PP-R-Faserverbundrohren kann zudem der Abstand zwischen den Befestigungsschellen größer gewählt werden als es bei der Installation ungefüllter PP-R Rohre der Fall ist. Vorteile anderer Art zeigen sich, wenn man dreilagige Schaumkern-PP-Rohre, die im Hausabwasserbereich eingesetzt werden, mit einlagigen kompakten PP-Rohren gleicher Dimension und Ringsteifigkeit vergleicht: Da die Kernschicht der geschäumten Rohre eine wesentlich geringere Dichte aufweist als die kompakten Rohre, ergibt sich beim Rohmaterial ein Einsparungspotential von über 20 Prozent. Die Bedeutung dieser Einsparung ist immens, da die Rohmaterialkosten bis zu 90 Prozent der gesamten Herstellungskosten eines Kunststoffrohres ausmachen können.
Über die Grenzen geschaut
In der Türkei ist Krauss Maffei Berstorff Marktführer in der Mehrschichtrohrextrusion. Beispielsweise produziert die Firma Pakpen Plastik Boru ve Yapi, die zu den größten Kunststoffverarbeitern in der Türkei gehört, mit Anlagen des Unternehmens PP-R-Faserverbundrohre, die u. a. zum Heißwassertransport zum Einsatz kommen. Auch einige der größten russischen Hersteller von Kunststoffrohren, Politek Ptk oder Politron, bestellten aktuell beim deutschen Extrusionsspezialisten Anlagen zur Produktion von PP-R-Faserverbundrohren, ebenso wie der estländische Rohrproduzent Gallaplast. Als Kernkomponenten verfügen diese Extrusionsanlagen alle über Einschneckenextruder der 36D-Baureihe, über das passende Mehrschicht-Werkzeugkonzept sowie über die materialspezifische Kalibrier- und Kühltechnik. ee/lg