Transfermodul

Flexibilität auf neuem Niveau

Das schnelltaktende Lineartransfermodul LTM von Afag bewegt und steuert per Software den Werkstückträger-Transfer und das Teile- oder Tool-Handling. Damit steht ein modular konzipiertes, standardisiertes Montage-Grundsystem zur Verfügung.

Robotergestütztes Montagesystem auf LTM-Basis. (Foto: Afag/eps)

Die Ansprüche an künftige Produktionssysteme werden durch Variantenvielfalt, kleinere beziehungsweise stark schwankende Losgrößen, einfacher Aus- und Umrüstung sowie den Forderungen nach kompaktem Fertigungsequipment zunehmend umfangreicher. Außerdem steht für die Kunden technische Beherrschbarkeit, einfache Bedienung, universelle Nutzung, hohe Wirtschaftlichkeit und günstiges Investment im Fokus. Die Afag-Gruppe, Anbieter von Komponenten und Systemlösungen im Bereich Zuführen, Handhaben und Transportieren sowie pneumatisch und elektromotorisch angetriebenen Achssystemen, stellt sich diesen Herausforderungen. Mit dem Lineartransfermodul LTM hat das Unternehmen ein hochflexibles, numerisch gesteuertes Montage-Grundsystem entwickelt, das die Basisfunktionen Transportieren, Handhaben und Zuführen vereint. Die Kombination aus dem schnelltaktenden Lineartransfermodul LTM und neuen modularen Handlingsystemen – synchronisiert über eine virtuelle Königswelle – steht für höchste Produktivität bei maximaler Flexibilität und minimalem Produktionsflächenbedarf. Sowohl das Transfersystem als auch die Handhabungssysteme zum Übersetzen, Fügen, Prüfen und für weitere Montageprozesse werden durch am Markt gängige SPS mit integrierter NC-Steuerung angesteuert. Dadurch synchronisieren sich die Bewegungen zwischen dem Werkstückträger-Transportsystem und Teile- oder Tool-Handling wie bei kurvengesteuerten Maschinen. Die Überlagerung der Bewegungen führt zu einem harmonischen und ruhigen Lauf der Maschine sowie zu einer optimalen Ausnutzung der verfügbaren Zeit, woraus wiederum kurze Taktzeiten resultieren.

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Wirtschaftlich montieren mit dem LTM
Je nach Bedarf ist langsames, synchrones Anlaufen der Maschine ebenso möglich wie hohe Taktfrequenzen von mehr als 60 Takten pro Minute. Der entscheidende Kundennutzen gegenüber kurvengesteuerten und damit vergleichsweise starren Maschinen liegt jedoch vor allem in der Flexibilität der elektrischen Antriebe. Verschiedene Werkstückträger-Positionen für die stückzahlflexible Variantenfertigung sind ebenso möglich wie das Erzeugen reproduzierbarer Füge- oder Presskräfte bei wechselnden Montageoperationen. Afag und eps bieten Kunden das Transportsystem, die Handhabungstechnik, die Software, Know-how in Form von Programmbausteinen für die gängigen Steuerungen sowie Kundenschulungen und Unterstützung bei der Systemintegration. Außerdem lassen sich die auf den Afag-Standard-Komponenten basierenden Montagelösungen schneller und kostengünstiger realisieren. Die Anlagen lassen sich im Fall eines Produktwechsels per Umprogrammierung und wenigen mechanischen Anpassungen einer ähnlichen oder ganz neuen Verwendung zuführen. Das Grundsystem LTM sei schon von der Idee her auf eine hohe Flexibilität hinsichtlich Aufbau, Ausrüstung, Anwendung und Umrüstung ausgelegt, sagt Afag. Konzipiert als standardisiertes, schnelltaktendes Grundsystem mit fix verbauten Werkstückträgern auf einem hochpräzisen Zahnriemen bilden drei verschiedene Grundelemente die Basis: Antrieb, Mittensegment und Umlenkung, die mechanisch miteinander gekoppelt werden,

LTM-Lineartransfermodul mit Handhabungsstationen. (Foto: Afag/eps)

Stationsweise Prozess-Auslegung
Für den Vortrieb der Werkstück- oder Objektträger sorgt der Riementrieb, der die Werkstückträger von Station zu Station befördert. Die lineare Anordnung des LTM auf einer Grundplatte ermöglicht individuelles Aufbauen und Andocken unterschiedlichster Handhabungs-, Zuführ-, Füge-, Schweiß-, Prüf-, Markier- und weiterer Prozessstationen. Je nach Auslegung und Anforderung kann ein LTM-Grundsystem bis zu fünf Mittensegmente enthalten und ist damit je nach Werkstückträgerformat auf bis zu 3.960 Millimeter Gesamtlänge erweiterbar. Insgesamt stehen samt Antriebs- und Umlenkungs-Modul sieben Transportstrecken zur Verfügung, auf die nach Bedarf acht bis 33 Prozessstationen aufgebaut werden können. Ausgehend von aktuellen oder wechselnden Produktionsanforderungen ist es möglich, die eine oder andere Station zunächst unbesetzt zu lassen oder bei Bedarf – Hochlaufkurve, steigende Stückzahlen, Varianten-Chargen, nachlassende Stückzahlen oder Ersatzteilfertigung – ungehindert nach- oder aburüsten. Standardmäßig kommen auf einem LTM Werkstückträger mit 100 oder 180 Millimeter Breite und 120 Millimeter Länge zum Einsatz. Somit sind verschiedenste Taktschrittlängen möglich. Der Antrieb erfolgt über ein Planetengetriebe mit Servomotor. Die maximale Taktgeschwindigkeit hängt von den Faktoren bewegte Massen, Antrieb und Anlagenlänge ab.

Mit dem LTM lassen sich sowohl pneumatische als auch elektrische Handhabungsmodule und Linearmotormodule kombinieren. Für den Aufbau der Handlinglösungen kann der Maschinenbauer aus dem Gesamtprogramm von Afag und eps wählen: Auslegermodule, Portalachsen, pneumatische und elektrische Handhabungsmodule sowie pneumatische und elektrische Greifer und schließlich Linearmotormodule. Alle Module lassen sich über die Afag- und eps-Konfiguratoren auf dem Partserver auswählen und zusammenstellen sowie ohne Zeitverzögerung in die Anlagen-Konstruktion integrieren. pb

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