Interview mit Klaus Aschauer

„Das Industrie-4.0-Zeitalter weitertragen“

Cosmo Consult hat sich auf die Implementierung und das Systemmanagement von Branchen- und Business-Lösungen auf Basis moderner Software-Technologien spezialisiert. SCOPE-Chefredakteur Hajo Stotz sprach mit Klaus Aschauer, Vorstand des Unternehmens, über ERP, IoT und Industrie 4.0.

Klaus Aschauer, Vorstand Cosmo Consult.

SCOPE: Industrie 4.0, der deutsche Ansatz der vernetzten Industriewelt, und der amerikanische IoT-Ansatz unterscheiden sich, so mein Eindruck, in der Frage der Standardschnittstellenlösung: Während die deutsche Industrie z. B. in Form der OPC Foundation eine Industrie-Lösung sucht, setzt die amerikanische Industrie auf bereits bestehende Quasi-Standards etwa von Microsoft oder Google. Welchem Ansatz räumen Sie mehr Chancen ein?

Klaus Aschauer: Das ist schwer zu sagen. Ich denke, langfristig wird es auf einen gemeinsamen Standard hinauslaufen. Die heutigen Technologien lassen viel Spielraum zu, den wir derzeit auch noch brauchen. Am Beispiel EDI sieht man die Vielfalt der Möglichkeiten am besten: Formate wie VDA sind alles Standards.

Wir als Cosmo Consult setzen derzeit auf beide Konzepte, um uns möglichst viel Flexibilität einzuräumen. Zum einen setzen wir – wie bei nahezu allem – auf den direkten Weg mit Microsoft. Auf der anderen Seite besteht eine Kooperation mit dem Automatisierungsspezialisten Copa-Data, bei der wir die OPC-Möglichkeiten mit einbeziehen können. Und das hebt uns auch von unserem Wettbewerb ab.

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SCOPE: Cosmo Consult ist Europas größter Microsoft-Partner im ERP-Bereich und seit vielen Jahren auch auf dem Microsoft-Stand auf der Cebit vertreten. Wie zu hören war, gab es dieses Jahr aber im Vorfeld Irritationen über Ihre Beteiligung an dem Gemeinschafts-Stand?

Aschauer: Irritationen gab es nicht wirklich. Microsoft hat für die diesjährige Cebit das Standkonzept geändert, was uns eigentlich in die Karten spielte, weil es auf zukunftsorientierte Arbeitsweisen basierend auf Microsoft-Technologien abzielt.

Auf dem Microsoft-Stand wird es dieses Jahr unterschiedliche „Fu-ture-Szenarien“ für diverse Anwendungsbereiche geben. Die Szenarien kommen alle von Partnern wie Cosmo Consult und wurden von einem Gremium aus Experten von Microsoft als Cebit-tauglich bewertet oder eben nicht. Auch wir mussten durch dieses Gremium … da spielte unsere Größe keine Rolle.

SCOPE: Cosmo Consult ist durch Zukäufe und Partnerschaften im letzten Jahr wieder stark gewachsen, auf dem Partnerstand präsentieren Sie sich aber konzeptbedingt in sehr überschaubarem Rahmen. Denken Sie über einen eigenen Auftritt nach?

Aschauer: Natürlich gibt es Regularien und Einschränkungen auf einem Partnerstand, das ist normal. Die Vorteile, die jedoch auf einem Partnerstand entstehen, überwiegen meiner Meinung nach deutlich. Ein eigener Messeauftritt würde uns das „Momentum Microsoft“ nehmen oder zumindest abschwächen. Wir sind Microsoft-Partner, und Microsoft bietet uns die Möglichkeit, mit dem Namen, den Produkten, der Technologie, dem Marketing etc. auf einem Zug mitzufahren, der um ein Vielfaches schneller ist als einer, den wir selbst bauen müssten.

SCOPE: Viele ERP-Wettbewerber sind auf die Hannover Messe abgewandert. Wann folgen Sie?

Aschauer: Wir stellen unsere Messeauftritte selbstverständlich jedes Jahr auf den Prüfstand. Die Hannover Messe ist mit der Digital Factory eine sehr interessante Plattform, die es hervorragend versteht, Industrie und IT zu verbinden. Und mit unserem Business-Szenario von der diesjährigen Cebit würden wir bestimmt auch auf der Hannover Messe für viel Aufmerksamkeit sorgen. Inhaltlich sind wir sicher so weit, uns als ganzheitlicher Anbieter für Business Applications auf der HMI zu präsentieren und könnten uns somit auch hier von unseren Wettbewerbern abheben. Aber lassen Sie uns schauen, was die Zukunft noch so bringt!

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