Lineartechnik
Gut gedämpft
Die neue Baugröße der THK-Kugelkettenführung SNR bietet die Möglichkeit, die guten Eigenschaften für noch höhere Belastungen zu nutzen. Dank der Kugelkette werden die Kugeln kontrolliert durch den Umlauf geführt. Das ermöglicht eine hohe Laufkultur mit sehr geringer Varianz des Verschiebewiderstands.
Durch den konstanten Abstand der Kugeln wird der direkte metallische Kontakt vermieden. Damit sinkt der Geräuschpegel um bis zu sechs dBA. Ebenso lassen sich höhere Verfahrgeschwindigkeiten realisieren – bis zu fünf Meter in der Sekunde. Auch der metallische Verschleiß und Abrieb werden verhindert, so dass sich die Verschmutzung des Schmierstoffs durch diese Partikel deutlich reduziert. Die Käfigtaschen zwischen den Kugeln bilden ein aktives Schmierstoffreservoir zur permanenten Fettabgabe während der Bewegungszyklen.
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Abgerundet wird die Kugelkettenführung durch ein umfangreiches Zubehörprogramm. Optional sind doppelte Enddichtungen, Seiten- und Innendichtungen verfügbar, der Lamellen-Kontaktabstreifer LaCS verhindert das Eindringen feinster Schmutzpartikel in das Wageninnere. Der Metallabstreifer schützt wiederum die Dichtungen vor Zerstörung durch größere Fremdkörper wie heiße Späne. Das optionale Schmiersystem QZ sorgt für eine permanente Minimalmengenschmierung. Außerdem gibt es ein Abdeckband für die Schiene, Verschlusskappen für die Befestigungsbohrungen und Faltenbälge zum Schutz des gesamten Linearsystems. Somit ist ein sicherer Einsatz auch unter erschwerten Bedingungen möglich.
Spezielles Tiefrillen-Profil
Die Kugellaufbahnen der Baureihe SNR sind mit einem besonderen Tiefrillen-Profil ausgestattet. Im Kontaktbereich ist die Kreisbogenlaufrille nahezu identisch mit der Kugelkontur. Dieses konstruktive Detail sorgt für die guten Eigenschaften der Linearführung, die sich in erster Linie für Anwendungen in Werkzeugmaschinen eignet.
Wirken keine Bearbeitungskräfte auf die Führung, bleibt der Verschiebewiderstand gering und die Führung ist sehr leichtgängig. Hohe Bearbeitungskräfte, wie sie in Werkzeugmaschinen bei der Schwerzerspanung auftreten, erzeugen dagegen eine Vergrößerung der Kontaktflächen zwischen den Kugeln und Kreisbogenrillen. Die hieraus resultierende Bewegung ist eine ideale Kombination aus gleitendem und rollendem Anteil. Dieser sogenannte Differentialschlupf zwischen den Kugeln und Kreisbogenlaufrillen erzeugt einen kontrolliert belastungsabhängigen Reibwiderstand, der die Dämpfungseigenschaften dieser Linearführung erheblich verbessert. Bei diesen typischerweise eher geringen Vorschubgeschwindigkeiten werden also sehr gute Dämpfungseffekte erzielt. Im Eilgang, wenn bei Werkzeugmaschinen beispielsweise zum Werkzeugwechsel hohe Geschwindigkeiten erforderlich sind, werden dagegen leichtgängige Bewegungen erzielt. Gunthart Mau