Lineartechnik

Dämpfer am Berg

Hangsicherung mit Tests auf hohem Niveau
Testaufbau am Erzberg zur Hangsicherung gegen Stein- und Baumschlag.
Der Schutz vor Lawinen und Steinschlägen ist wichtig und stets aktuell. Deshalb ist das Prüfen der Schutzsysteme unter wirklichkeitsnahen Bedingungen unerlässlich. Großdimensionierte Industrie-Stoßdämpfer sorgen dafür, dass der Testaufbau am Erzberg in Österreich eine Weile hält.

Trubel vor der Kulisse des steirischen Erzbergs. Männer mit Schutzhelmen beobachten gespannt eine Transportgondel. Sie lässt einen fünf Tonnen schweren Betonkörper im freien Fall in ein gespanntes Steinschlagnetz donnern. Auf der Tagesordnung stehen Messungen der bei einem Stein- oder Baumschlag entstehenden Kräfte und ihrer Auswirkungen auf speziell entwickelte Schutzsysteme, etwa Fangnetze der Firma Trumer Schutzbauten aus Kuchl. Die Versuchseinrichtung in Österreich dient auch der wissenschaftlichen Evaluation eigener Produktentwicklungen für Hangsicherungen. Das Gelände am Erzberg ist bewusst gewählt: Hier kommt es wegen der Abbautätigkeiten täglich zu gefährlichen Felsabgängen.

Für eine Testreihe sahen die Konstruktionspläne vor, dass die Beschleunigung des Abwurfwagens samt des fünf Tonnen schweren, gegossenen Betonklotzes vom Bergturm bis zum Abwurfpunkt allein durch die Gravitation erfolgen sollte. In der Theorie sah das so aus: Nach der schnellen Bergabfahrt und dem Abwurf des Zusatzgewichts soll die Transportgondel auf ihrer vorgegebenen Bahn in die Endlage hinter dem zu testenden Fangnetz fahren. Damit die Gondel mehrere Versuche überstehen kann, haben sich die Konstrukteure ein Sicherheitspaket als Bremse ausgedacht: Aus alten Autoreifen, Eisenspiralen als erste Bremselemente und speziellen Industrie-Stoßdämpfern von der Firma ACE aus Langenfeld als Hauptbremselemente.

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Schwere Sonder-Industrie-Stoßdämpfer des Typs SD-80-500-F mit zusätzlichen Crashhülsen waren die richtige Wahl. Sie sollten die Endlagen des Testaufbaus zuverlässig absichern. Mehr noch als die groß dimensionierten Industrie- oder Sicherheits-Stoßdämpfer haben diese Modelle die nötigen Reserven bei der Energieabsorption – besonders hinsichtlich der Stützkräfte, die bei der hohen Aufprallgeschwindigkeit zu berücksichtigen sind.

Unbeschadet angekommen

Die Langenfelder habe für schnelle Entscheidungen bei verschiedenen Einsatzfällen ein firmeneigenes Berechnungsprogramm entwickelt; es steht den Kunden im Internet unter www.ace-ace.de zur Verfügung. Mit Angabe der Auslegungsdaten können in wenigen Sekunden die passenden Bremselemente angefordert werden. Diese Software wird auch am Erzberg genutzt.

Nach der Theorie folgte der Test – mit Erfolg. Er glückte mit Hilfe von Dämpfern im XXL-Format. Die gleichbleibenden Kennlinien und damit das sichere, karambolagefreie Stoppen der Transportgondel erfolgte dank des Einfahrens der Kolbenstangen in die mit Hydrauliköl gefüllten Körper der Stoßdämpfer. Auf dem gesamten Hub von 500 Millimetern nahm die Anzahl der wirksamen Drosselbohrungen proportional ab, so dass die Einfahrgeschwindigkeit geringer wurde und die Transportgondel sicher und unbeschadet die Endlage erreichte. Selbst bei hoher Energieaufnahme bis 162 Kilonewtonmeter pro Hub je Dämpfer treten bei der SD-Sonderdämpfer-Baureihe für diese Anwendung entsprechend geringe Gegenkräfte von 360 Kilonewton auf. Ein eingebauter Membranspeicher sorgt für den Volumenausgleich bei eingefahrenem Kolben und dient der Rückstellung der Kolbenstange. pb

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