Steuerungstechnik gegen Corona
Eaton hilft Beckmann bei der Masken-Produktion
Der Textilmaschinenhersteller Beckmann Automation hat eine Anlage zur Produktion von Mund-Nase-Schutzmasken konzipiert und konnte so die einbrechenden Umsätze kompensieren. Lösungen von Eaton waren dabei wesentliche Bausteine.
Die im münsterländischen Ochtrup ansässige Firma Beckmann Automation entwickelt und baut automatische Maschinen für die Herstellung von Matratzen sowie für die Band- und Autogurt-Herstellung. Der Familienbetrieb mit seinen 25 festangestellten Mitarbeitern beliefert Matratzen- und Gurtband-Hersteller in der ganzen Welt. Doch mit der Corona-Krise brachen auch hier die Umsätze ein, Maschinen wurden nicht abgenommen, neue Aufträge blieben aus. Um die Mitarbeiter nicht in Kurzarbeit schicken zu müssen, entschied sich das Unternehmen, seine Kompetenz in textilen Fertigungsprozessen zu nutzen und in die Produktion der dringend benötigten Mund-Nase-Schutzmasken einzusteigen.
Von Vorteil war dabei, dass Beckmann seine Maschinen grundsätzlich modular aufbaut – so konnte die Anlage zur Masken-Produktion relativ schnell durch die Kombination vorhandener Teilprozesse realisiert werden. Dabei spielten das Bedien- und Steuerungsgerät XV300 sowie das I/O-System XN300 von Eaton eine zentrale Rolle: Das HMI/PLC-Kombigerät steuert die gesamte Anlage, sammelt und verarbeitet die Informationen der Sensoren und gibt die Fahraufträge an die Servoregler der Schrittmotoren. Die Embedded-Technologie der XV300 ermöglicht hohe Taktungen in den Teilprozessen der Anlagen von Beckmann. Mit der XV300 und der Programmiersoftware Xsoft-Codesys konnten Änderungen in der Steuerung schnell und unkompliziert realisiert werden.
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An das Multitouch-Panel hat Beckmann über Can-Bus das ultrakompakte I/O-System XN300 angeschlossen, dessen schnelle Backplane-Kommunikation Reaktionszeiten unterhalb einer Millisekunde ermöglicht. Zudem reduziert die hohe Funktions- und Variantenvielfalt des I/O-Systems die Gerätekosten und ermöglicht eine Systemlösung auf kleinstem Raum. Über das Software-Tool XN300-Assist kann das System schnell konfiguriert und in der Inbetriebnahme vorab geprüft werden. Zusätzlich erleichtert das Montagekonzept in Kombination mit der Push-in Anschlusstechnik die Verdrahtung und Inbetriebnahme.
„Bei diesem Projekt kam es auf Schnelligkeit an. Mit den Automatisierungs-Geräten und dem direkten Draht zu Eaton wurde aus einer Idee innerhalb kürzester Zeit ein neues Standbein für unser Unternehmen“, so Kevin Beckmann, Sales und Junior-Geschäftsführer bei Beckmann Automation. Der Prototyp fertigt heute 20.000 Masken pro Schicht, in einer nächsten Ausbaustufe werden es 40.000 sein. Jede Maske ist zertifiziert und hat eine Sonderzulassung des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte. Der Preis ist dabei zumindest unter den aktuellen Bedingungen auch international wettbewerbsfähig. Stand heute hat Beckmann es geschafft, trotz Corona den Gesamt-Umsatz im Vergleich zu sonst üblichen guten Jahren etwa gleich zu halten. as