Additive Fertigung

Designer-Uhren aus Metall-Pulver

Seine Uhrenkollektion mit ungewöhnlicher Optik fertigt der italienische Designer Umberto Palermo per generativem Laserschmelzen von Metallen. Das komplette Uhrengehäuse im post-industriellen Design entsteht auf einer LaserCusing-Anlage.

Guido Radig Fachjournalist, Bergkirchen

Von der Idee geleitet, abstrakten Ideen eine Form zu geben, begann sich Umberto Palermo mit dem Design von edlen Produkten zu befassen. „Ich wollte eine neue, ungewöhnliche Formensprache von Gegenständen entwickeln, die auf ganz neuen Fertigungsmethoden basieren“, sagt der Designer und Mitinhaber des Unternehmens Up Design, zu dessen Kunden Unternehmen wie Fiat, Faw, Indesit und Scholtes gehören.

Der Grundgedanke der Uhrenkollektion Watch-Up liegt in der Fertigung des kompletten Uhrengehäuses mit dem generativen Metall-Laserschmelzverfahren LaserCusing. Um seiner Idee Gestalt zu geben, machte sich Palermo mit den Möglichkeiten dieses Verfahrens vertraut. „Es ist sehr ungewohnt, plötzlich nahezu jede Geometrie wählen zu können“, schildert Umberto Palermo seine Eindrücke. „Für einen Designer ist das natürlich eine gewaltige Chance, Dinge von so hohem ästhetischem Niveau zu entwerfen. Die Freiheiten des Designs, die das Laserschmelzen mit Metallen ermöglicht, haben mich erst verblüfft und dann begeistert.“ Die fünf Uhrengehäuse der Kollektion Watch-Up, bestehend aus einem Ober- und Unterteil, wurden in einem einzigen Fertigungsschritt auf einer M1-Cusing-Anlage bei Concept Laser in Lichtenfels gebaut. Ridix, Vertriebspartner von Concept Laser aus der Nähe von Turin, unterstützte den technologischen Brückenschlag von Deutschland nach Italien.

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Härte trifft auf Weichheit

Der Vorteil des LaserCusings lag für UP Design zum einen darin, am gefertigten Modell bei Bedarf schnell Anpassungen des Designs vornehmen zu können. Zum anderen konnte durch Anwendung der generativen Laserschmelztechnologie ohne großen Zusatzaufwand die gewünschte Oberflächenstruktur erzielt werden, welche mit einem konventionellen Verfahren nur sehr aufwändig hätte hergestellt werden können. „Die Oberfläche vermittelt eine Anmutung von Leder und Stoff, die am Handgelenk als Symbol der Einzigartigkeit steht. Es hat für mich eine sehr markante und zeitlose Ästhetik, wenn sich die Härte und die Werkstoffeigenschaften von Metall – bildlich gesprochen – mit der Weichheit aus den Gerbereien von Florenz vereinen“, erläutert Umberto Palermo seine Idee.

Mit dem Verfahren lassen sich außer Schmuckteilen auch mechanisch und thermisch belastbare metallische Bauteile mit hoher Präzision erstellen. Zum Einsatz kommen je nach Anwendung Edel- und Werkzeugstähle, Aluminium- oder Titanlegierungen, nickelbasierte Superlegierungen, Kobalt-Chrom-Legierungen oder auch Edelmetalle wie Gold- oder Silberlegierungen.

Concept Laser GmbH, Lichtenfels Tel. 09571/949-238, http://www.concept-laser.de

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