Montagetechnik

Transparent und schnell

Flexibel und produktiv mit halbautomatischen Montageanlagen
In diesem Teil der Montageanlage für Servomotoren sind Werkstückzufuhr und Teilebereitstellung im Bereich der Prüfanlage für Wicklung und Isolierung der speziellen Motorcharakteristik angepasst. Foto: Schenk
Auf wechselnde Stückzahlen und Varianten muss die Montage rasch reagieren. Automatische Materialflusssysteme sind da nur bedingt geeignet. Manuelle und halbautomatische Montageplätze lassen sich leicht umrüsten.

Die Motoren und Antriebskomponenten der Firma Berger Lahr lösen weltweit individuelle Bewegungsaufgaben. Die dafür benötigte breite Produktpalette stellt die Montageabteilung zuweilen vor schwierige Aufgaben. Beispielsweise müssen allein bei den Motoren etwa 2.500 Varianten in Losen von eins bis 500 Stück montiert und dazu rund 30 bis 80 Einzelteile pro Motor dem jeweiligen Montagearbeitsplatz zugeführt werden. Ein komplexer Vorgang also.

Sowohl der Aufbau neuer als auch der Umbau bestehender Anlagen geht ohne Fertigungsunterbrechung vonstatten. Dabei sind Mitarbeiter aller betroffenen Abteilungen in die Entscheidungsfindung eingebunden und befassen sich mit Montageanforderungen einerseits und der Arbeitsplatzgestaltung andererseits. Hieraus entsteht das Anforderungsprofil für die neue Montageanlage. Die jüngste Beschaffung in Lahr umfasste fünf ESD-geschützte Transferlinien zur Motorenmontage in U-Form auf rund 400 Quadratmetern. Pro Motor sind zehn bis zwölf Arbeitsschritte nötig – vom Entnehmen der Einzelteile über das Montieren und Prüfen der Fertigprodukte bis zum Verpacken. Durchschnittlich vier Personen übernehmen das: Demnach sind pro Schicht etwa 20 Mitarbeiter mit der Montage der Motoren beschäftigt.
Zeitgleich mit der Installation einer Anlage geht es an die Feinplanung: Anpassen der benötigten Vorrichtungen, personengerechte Ausstattung der jeweiligen Arbeitsplätze, Kontrolle der Prüfsysteme und Nachbestellung weiterer Bauteile.

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Modulare Transfersysteme sind vorteilhaft am Ende von Produktlebenszyklen, denn bisher eingesetzte Systeme, Arbeitstische und Zubehör lassen sich problemlos in andere Anlagen integrieren. Die Transporteinheiten des manuellen Transfersystems MultiLine von GWS können in Linie, in L-, U-, Rechteckform oder nach speziellen Kundenwünschen aufgebaut werden. Individuelle Komponententräger oder Behälter lassen sich als Werkstückpaletten auf den Transportstrecken in Rollen- oder Kugelrollenausführungen beliebig verfahren, um einzelne Arbeitstische zu verbinden. Mit standardisiertem Zubehör lassen sich die Bauteile und Werkzeuge leicht greifen, bereitstellen und montieren. Trägerpaletten und Behälter können leicht ausgeschleust werden, Richtungsänderungen sind kein Problem, und das Durchschleusen von Baugruppen mit geringeren Arbeitsinhalten zur nächsten Arbeitsstation geht einfach. Die einzelnen Module sind so in die Tischplatten der Montageplätze integriert, dass keine störenden Elemente oder Kanten das Personal behindern. Der Orts- oder Richtungswechsel der Trägerpaletten geschieht durch einfaches Anschieben. Die leichtgängigen Transporteinheiten werden schließlich durch mechanische oder pneumatisch betätigte Stopper zum Halten gebracht.

In Lahr wird tagesaktuell montiert. Eingehende Bestellungen werden sofort an die Fertigung weitergegeben. Da ist schnelles Reagieren angesagt: erforderliche Materialien müssen kurzfristig beschafft werden und an den Arbeitsplätzen bereitstehen. Zeitgleich dazu werden Einbauelemente und Zuführpaletten an den Montageplätzen dem Produkt- oder Variantenwechsel angepasst. Mit dem System aus Raunheim scheint das gut zu gelingen. pb

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