Instandhaltung
Stählerne Bäume
wuchsen jetzt neben dem Neubau des Fußball-WM-Stadions in München auf den Bahnsteigen des neugestalteten U-Bahnhofs Fröttmaning in den Himmel. Für den Um- und Erweiterungsbau hat das Baureferat der Bayernmetropole keine Null-Acht-Fünfzehn-Lösung gewählt, sondern eine filigrane, baumartige Stahlkonstruktion. Darüber spannt sich eine helle Membran wie die Kammern eines Gleitschirms. Ausgeführt wurde der Auftrag mit schwieriger Geometrie, die höchste Exaktheit in der Fertigung verlangt, vom Stahlbauunternehmen Maurer Söhne.
Konstruktiver Kern und optischer Blickfang sind die sieben „Bäume“ auf jedem Bahnsteig. Das System bestehen aus je vier Stützen, die in drei Meter Höhe durch eine umlaufende Stahl-Guss-Konstruktion miteinander verbunden sind. Aus allen vier Stützen wachsen konisch geformte Rohre als „Baumäste“ heraus, auf dessen oberen Enden die quer zum Bahnhof laufenden Dach-Hauptträger liegen. In großen Bögen mit einem Radius von 31 Metern überspannen die Träger beide Bahnsteige. Rechtwinklig zu den Hauptträgern werden gebogene Rohrträger eingeschraubt und bilden die Unterkonstruktion für die darauf lagernde Membran-Dachdeckung. Zugstangen und Seile zwischen den Hauptträgern bewirken mit entsprechenden Verbänden die notwendige Stabilität in Längsrichtung. Die Stahlkonstruktion ist auf der Westseite zusätzlich mit V-Stützen auf einer Beton-Schallschutzwand gelagert. Auf der Süd- und Nordseite schließt über die sieben „Bahnsteigbäume“ hinaus jeweils eine Außenstütze die 210 Meter lange Dachkonstruktion ab. Lichtdurchlässiges, teflonbeschichtetes Glasfasergewebe bildet die Dachhaut. Die vorgesehene weiße Beschichtung der Stahlkonstruktion wird in Verbindung mit der Membran nach Fertigstellung den leichten und lichten Charakter des Bauwerks unterstreichen.bu