Handhabung und Produktionslogistik

Annina Schopen,

Volle Freiheit auf dem Karussell

In einer Verpackungs-Anlage bei der Rotzinger Pharmapack in Waiblingen ist die Greiferserie GEP2000 der Zimmer Group im Einsatz. 32 Zwei-Backen-Parallelgreifer vom Typ GEP2010 handhaben Kekspackungen zuverlässig und kommunizieren kabellos dank IO-Link-Anbindung.

Verpackungsanlage bei Rotzinger Pharmapack. © Rotzinger Pharmapack

Hochflexible Transportsysteme wie das Multi-Carrier-System bieten maximale Flexibilität bei höchster Produktivität. Ein solches automatisiertes Transportsystem trägt zur Optimierung von Fertigungsprozessen bei. In Kooperation mit dem Anlagenbauer Rotzinger Pharmapack hat die Zimmer Group eine Multi-Carrier-Zuführung mit 32 Zwei-Backen-Parallelgreifern der Serie GEP2000 ausgestattet. Konkret ging es um das Handling von 300 Gramm schweren Kekspackungen. Dieser komplexe Prozess ließ sich dank intelligenter Handhabungskomponenten verbessern und flexibler gestalten.

Frei positionierbar und kabellos

Rotzinger Pharmapack benötigte für eine Multi-Carrier-Anlage zur Handhabung einzelner Kekspackungen ein Greifsystem, das den Anforderungen von Linearantriebe genügt. Vor allem die Verkabelung in einem Umlaufsystem ist meistens eine große Herausforderung. Mehrere Greifer sind hier hintereinander auf den Movern installiert und bewegen sich mit dem Umlaufband. Eine konventionelle Verkabelung kann hier schnell zu einer Störkontur im Prozessablauf führen – erst recht dann, wenn viele Endeffektoren wie in diesem Fall zum Einsatz kommen. Außerdem erfordert ein Umlaufsystem – wie alle modernen Automatisierungslösungen – ein Höchstmaß an Flexibilität. Statisch montierte Kommunikationsmodule für die beweglichen Endeffektoren verhindern einen reibungslosen Prozessablauf, da die zu greifenden Werkstücke zu einem bestimmten Zeitpunkt in der richtigen Position sein müssen. Für eine maximale Produktivität muss das System flexibel sein und eine Abfrage über den Endeffektor ermöglichen, um Werkstücke variabel zu greifen.

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Die Herausforderung bestand also darin, die Greifer frei beweglich zu positionieren und den reibungslosen Handhabungsprozess auf der Anlage keinesfalls durch zusätzliche Kabel zu behindern. Eine solche Flexibilität der Greifer hat Zimmer mit der IO-Link-Wireless-Greifertechnologie erreicht; der Hersteller konnte somit eine drahtlose Echtzeitkommunikation zwischen der Sensorik beziehungsweise Aktorik des Greifers und der SPS-Steuerung sicherstellen. Die IO-Link-Fähigkeit war daher eine weitere wichtige Grundvoraussetzung für die Auswahl der Greifer. Hinzu kamen die begrenzten Abmessungen des Trägers, die eine maximale Breite von nur 50 Millimeter vorgaben.

Kleiner Bauraum, großer Hub

Zimmer löste die Aufgabe mit dem GEP2010. Der Greifer ist IO-Link-fähig, lässt sich einfach und schnell einrichten und mittels einer ergänzenden Komponente kabellos ansteuern. Hierbei sorgt die Kombination aus Bridge Communication Module (BCM), das am Endeffektor angebracht wird, und Master Communication Module (MCM) am SPS-Modul für eine effektive und sichere Kommunikation zwischen den Partnern. Der Datenaustausch erfolgt innerhalb weniger Millisekunden. Diese schnelle Datenübertragung ermöglicht es, die vom Kunden geforderte Zykluszeit problemlos zu erreichen. Die 32 einzelnen GEP2010-Greifer werden unkompliziert über eine berührungslose Stromversorgung mit Energie versorgt.

Mehrere Greifer sind hier hintereinander auf den Movern installiert und bewegen sich mit dem Umlaufband. © Rotzinger Pharmapack

In der Multi-Carrier-Anlage bei Rotzinger Pharmapack zeigt diese elektrische Greifer-Serie weitere Vorteile: Der GEP2010 überzeugt mit einer kompakten Baugröße bei gleichzeitig großem Hub. Der Hersteller gibt eine Lebensdauer bis zu 10 Millionen wartungsfreien Zyklen für diese Handhabungskomponente an. Die IO-Link-Anbindung der Endeffektoren ermöglicht neben der flexiblen Positionierung auch eine einfache Parametrierung der Anlage, eine permanente Positionserfassung der Greiferbacken sowie das unkomplizierte Hinzufügen weiterer Greifer nach Bedarf. Dank der drahtlosen Informationsübertragung entsteht weder Kabelbruch noch wird ein Austausch von Verschleißteilen nötig.Die bestehende Schnittstelle zwischen den Modulen bringt höchstmögliche Flexibilität, daher sind viele Einsatzmöglichkeiten denkbar – beispielsweise in der Pharmabranche, der Konsumgüterindustrie oder Intralogistik.

Mit der kabellosen Kommunikation zwischen Endeffektor und BCM/MCM trifft der Hersteller Zimmer einen Nerv bei den Anforderungen an Produktionsanlagen wie die bei Rotzinger Pharmapack. Neben der Wirtschaftlichkeit und Flexibilität ist die Bereitstellung zuverlässiger, unkomplizierter Prozess- und Zustandsinformationen eine zentrale Forderung. Zimmer schafft mit einem umfangreichen Portfolio an IO-Link-Endeffektoren, die zugleich dank BCM auch kabellos angesteuert werden können, die Basis für eine vernetzte Produktion.

Dieser Artikel erschien in der Ausgabe 10/23

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