Handhabungstechnik
Mehrdrahtfeder dämpft superschnelle Stöße
Es gibt Situationen, da macht eine normale Schraubendruckfeder einfach nicht mehr mit. Beispielsweise wenn die Stoßgeschwindigkeit über neun Meter pro Sekunde steigt. Denn dann steigt die Schubspannung in der Stahlfeder auf einen nicht mehr akzeptablen Wert. Wächst die Geschwindigkeit sogar auf zwölf Meter pro Sekunde, dann schlagen in einer vorgespannten herkömmlichen Druckfeder bereits die Windungen aufeinander, während sich das abgestützte Ende noch in Ruhe befindet. Deshalb sollten bei Stoßgeschwindigkeiten über sieben Meter pro Sekunde Mehrdrahtfedern eingesetzt werden, wie sie Roehrs herstellt. Mit einer Kunststoffbeschichtung versehen, haben sie sich bereits bei Beschleunigungen bis über 3.000 Gramm sowie bei Kadenzen bis 1.800 pro Minute bewährt. Jede andere Federart würde bei solchen Verhältnissen bereits bei den ersten Lastwechseln versagen.
Bei solchen Mehrdrahtfedern ist ein dünner Kerndraht (Drehstab) mit einem oder mehreren nebeneinander liegenden Drähten in einer oder mehreren übereinander liegenden Lagen umwickelt. Bei der Verdrehung des Kerndrahtes legt sich die Umwicklung fest an diesen an. Die dabei entstehende Reibung der Umwicklungsdrähte gegen den Kerndraht dämpft bei stoßartigen Belastungen die Federschwingungen. Diese Wirkung lässt sich durch verschiedene Elastomerbeschichtungen noch verstärken. Sollten ein oder mehrere Umwicklungsdrähte brechen, so hat dies kaum Auswirkungen auf das Arbeitsvermögen der Mehrdrahtfeder. Ihre Funktion als mechanischer Akkumulator bleibt weitestgehend erhalten. rm