Lineartechnik
Getriebeneulinge
sind immer wieder überrascht, wie sich auf einer glatten, drehenden Welle so ganz ohne Verzahnung und ohne jegliches Gewinde etwas kultiviert vorwärts bewegen kann. Das Geheimnis sind Rollringe im Innern des Gehäuses. Es ist ein Roll- oder Wälzringgetriebe. Die Ringe stehen etwas schräg zur Welle und wandeln kraftschlüssig eine gleichmäßige Drehung in eine kontinuierliche Vorschubbewegung des Getriebekastens um. Es werden große Hubgeschwindigkeiten erreicht, die sich angepasst zum Prozess in 99 Stufen einstellen lassen. Die Umschaltung in die andere Bewegungsrichtung geschieht rein mechanisch mit einstellbaren Anschlägen und ohne große Schaltkraft. Bei der dargestellten Ausführung hat man einiges getan, um den Geräuschpegel weiter abzusenken, obwohl Rollringgetriebe prinzipbedingt schon recht leise laufen. Mit einem Freischalter lässt sich der Schlitten abkoppeln, so dass man ihn auf der Welle beliebig verschieben kann, z. B. beim Einrichten einer Anlage. Wesentliche Bauteile des Getriebes sind vor Korrosion geschützt, das Gehäuse ist aus V2A gefertigt. Damit sich der Getriebekasten nicht um die Welle drehen kann, braucht man natürlich noch eine Geradführung als Verdrehsicherung, zum Beispiel eine berollte Flachführungsschiene parallel zur Welle. Rollringgetriebe werden dort eingesetzt, wo eine geradlinige, wechselsinnige Bewegung ohne Rast gebraucht wird. Dafür gibt es etliche Anwendungen in der Textiltechnik, in der Spulenwickelei, bei Verpackungsmaschinen und auch in der Werkstückhandhabung bei Massenprozessen.he