Instandhaltung
Großauftrag aus der Wüste
Die Emirates Airline setzt bei der Wartung ihrer neuen Riesenjets auf Steigtechnik aus Günzburg. Das Unternehmen liefert eine elektrisch verstellbare, modulare Dockanlage mit über 1480 m2 Arbeitsfläche. "Wir haben uns wieder einmal bei einem Großprojekt gegen internationale Konkurrenz durchgesetzt und den Zuschlag erhalten. Mit dem Auftrag bauen wir unsere Position in der Champions League der Luftfahrt noch weiter aus", freute sich Firmenchef Ferdinand Munk nach der Rückkehr von der Vertragsunterzeichnung aus den Vereinigten Arabischen Emiraten.
Die Modullösung aus Günzburg ermöglicht es den Technikern in Dubai, sowohl die Maschinen vom Typ Airbus A380 als auch vom Typ Boeing B777 zu warten. Bei den Arbeiten am A380-800 kommen insgesamt zwölf Module pro Tragfläche zum Einsatz, bei der B777 sind es jeweils acht. „Die Wartungsklappen und Zugänge der beiden Typen liegen an unterschiedlichen Stellen. Wir mussten die Modulkonstellation also sehr ausgeklügelt zusammenstellen, damit sich die Plattformen dann auch im Wartungsalltag reibungslos exakt an die Konturen des Flugzeuges anpassen lassen“, erklärt Munk. Um eine Beschädigung der Außenhaut zu vermeiden, sind die Module flugzeugseitig mit einem Schutzschlauch ausgestattet. Die Module sind mit Rollen ausgestattet und so einzeln verfahrbar.
Großer Vorteil für die Wartungsspezialisten: Während ein Flugzeug eingedockt ist, können die "Flaps", also die Tragflächenklappen zur Auftriebshilfe, komplett ausgefahren werden. Das beschleunigt die Wartungsarbeiten. Das Tragflächen-Dock ist auf jeder Seite 39,3 Meter lang und 40 Tonnen schwer. Die gesamte Anlage ist um jeweils 0,5 Meter elektrisch höhenverstellbar und mit Ausnahme von Schrauben, Höhenverstellung und Lenkrollen komplett aus Aluminium gefertigt. Weil die Geländer am Dock zum Teil klappbar sind, lassen sich die Flugzeuge zur Wartung schneller eindocken als bisher. Bei einem normalen Dock braucht man dafür bis zu 2 Stunden, jetzt geht es in etwa 35 Minuten. Hut ab! ms